31.01.2019 15:51:44

MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Technologiewerte erneut gesucht

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen lässt sich im frühen Handel am Donnerstag zunächst keine einheitliche Tendenz ausmachen. Nachdem am Mittwoch eine taubenhafte US-Notenbank den Aktienkursen zu kräftigen Kursgewinnen verholfen hat, richten sich die Blicke der Anleger nun wieder auf den Handelsstreit, wo die Hoffnung auf eine schnelle Lösung schwindet.

Nach verschiedenen Tweets von US-Präsident Donald Trump zeichnet sich ab, dass auch nach Abschluss der Handelsgespräche zwischen dem chinesischen Vize-Premier Liu He mit US-Handelsvertretern keine Klarheit herrschen wird. Trump spricht zwar von den guten Absichten beider Seiten, macht allerdings auch klar, dass es eine endgültige Einigung erst nach einem Treffen zwischen ihm und Chinas Präsidenten Xi geben könne.

Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,6 Prozent auf 24.868 Punkte. Der S&P-500 tendiert kaum verändert. Der Nasdaq-Composite steigt um 0,5 Prozent, nachdem im Technologiesektor einige Unternehmen mit ihren Zahlenausweisen überzeugt haben.

An Konjunkturdaten wurden vorbörslich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche und der Arbeitskostenindex aus dem vierten Quartal veröffentlicht. Die Erstanträge stiegen überraschend deutlich um 53.000 auf 253.000. Volkswirte hatten mit 215.000 gerechnet. Allerdings dürften die Daten vom "Shutdown" beeinflusst sein. Wegen des Haushaltsstreits in den USA wurden Behördenmitarbeiter für mehrere Wochen in Zwangsurlaub geschickt. Auch private Unternehmen, die im Auftrag der Regierung tätig sind, litten unter der Haushaltssperre.

Der Arbeitskostenindex lag derweil mit +0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal leicht unter der Konsensprognose von +0,8 Prozent. Kurz nach der Startglocke folgen der Januar-Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago und die November-Daten zu den Neubauverkäufen.

Gute Zahlen von Facebook - Dowdupont unter Druck

Und auch die Bilanzsaison geht in eine neue Runde. Abermals dürften vor allem Technologiewerte einen Schub erhalten von guten Zahlen aus diesem Segment. Vor allem die am Vorabend veröffentlichten Zahlen von Facebook haben positiv überrascht. Die Aktie springt um 11 Prozent nach oben. Qualcomm hat zwar einen Umsatzrückgang gemeldet, dafür übertraf aber der Gewinn die Erwartungen. Mit der Aktie geht es um 0,4 Prozent nach oben.

Bei Microsoft monieren Beobachter, dass der Konzern zwar dank seines Cloudgeschäfts kräftig wuchs, andere Sparten aber schwächelten. Der Kurs sinkt um 1,8 Prozent. Schwächster Wert im Dow-Jones-Index ist jedoch die Aktie von Dowdupont, die um 8 Prozent einbricht, nachdem der Chemiekonzern die Umsatzerwartungen verfehlt hat. Zweitschwächster Wert sind Intel mit minus 2,9 Prozent. Hier ist es die endgültige Ernennung von Robert Swan zum neuen CEO. Swan hatte das Unternehmen bislang kommissarisch geleitet.

Die Tesla-Aktie reagiert mit einem Minus von rund 4 Prozent darauf, dass der Hersteller von Elektroautos zwar einen Gewinn erzielte, dieser aber unter den ohnehin schon niedrigen Erwartungen des Marktes lag.

Am Donnerstag vor der Startglocke legten unter anderem Ferrari und UPS ihre Quartalsausweise vor. Die Ferrari-Zahlen werden in einer ersten Einschätzung von Jefferies als solide bezeichnet. Die Analysten stellen vor allem die Unternehmensprognose für den freien Cashflow als positiv heraus. Für die Ferrari-Aktie geht es um 4,4 Prozent nach oben. Die Zahlen von UPS werden ebenfalls positiv aufgenommen. Der Kurs steigt um 4,6 Prozent.

Mit Erleichterung reagieren Anleger auf die Zahlen von General Electric (GE), denn sie enthielten wenigstens keine unangenehmen Überraschungen. Der Gewinn lag im vierten Quartal zwar unter den Erwartungen, doch fiel der Umsatz besser aus. Die Aktie gewinnt 10 Prozent.

Taubenhafte Fed bremst Dollar - Gold und Anleihen gesucht

Am Devisenmarkt wirken derweil die Fed-Aussagen vom Mittwoch nach. Der Dollar hatte in Reaktion auf die taubenhaften Aussagen auf breiter Front nachgegeben und verharrt am Donnerstag zu den meisten Währungen auf dem niedrigeren Niveau. Zum Euro macht der Greenback derweil etwas Boden gut. Die Gemeinschaftswährung, die im Tageshoch bei 1,1516 Dollar notiert hatte, kostet aktuell etwa 1,1490 Dollar.

Gold und Anleihen profitieren erneut von der Aussicht auf eine längere Zinserhöhungspause. Für beide wären höhere Zinsen negativ. Gold, das selbst keine Zinsen abwirft, wird unattraktiv, wenn etwa am Anleihemarkt höhere Zinsen zu erwarten sind. Aber auch die schon in Umlauf befindlichen Anleihen werden verkauft, wenn Aussicht auf Neuemissionen mit höheren Kupons besteht.

Aktuell steigt die Feinunze Gold um 0,3 Prozent auf 1.324 Dollar, zusätzlich getrieben vom schwächeren Dollar.

Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Zehnjahresrendite um 2,7 Basispunkt auf 2,65 Prozent.

Die Ölpreise setzen ihren Anstieg fort, ebenfalls gestützt vom schwächeren Dollar. Übergeordnet erhalten die Ölpreise zudem immer noch Unterstützung von den Sanktionen der USA gegen Venezuela und den am Vortag gemeldeten überraschend niedrigen Ölvorräten der USA. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,2 Prozent auf 54,33 Dollar. Brentöl verteuert sich um 0,4 Prozent auf 61,89 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.868,30 -0,59 -146,56 6,61

S&P-500 2.681,47 0,02 0,42 6,97

Nasdaq-Comp. 7.219,10 0,50 36,02 8,80

Nasdaq-100 6.847,64 0,58 39,73 8,18

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,49 -2,0 2,51 129,0

5 Jahre 2,46 -2,0 2,49 54,1

7 Jahre 2,54 -2,0 2,56 29,3

10 Jahre 2,65 -2,7 2,68 20,9

30 Jahre 3,02 -1,4 3,03 -5,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:30 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1490 +0,08% 1,1513 1,1423 +0,2%

EUR/JPY 124,73 -0,39% 125,16 125,21 -0,8%

EUR/CHF 1,1424 +0,08% 1,1424 1,1407 +1,5%

EUR/GBP 0,8764 +0,10% 0,8751 0,8740 -2,6%

USD/JPY 108,56 -0,46% 108,69 109,61 -1,0%

GBP/USD 1,3110 -0,03% 1,3155 1,3069 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 3.409,75 -0,96% 3.447,25 3.441,25 -8,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,80 54,23 +1,1% 0,57 +19,9%

Brent/ICE 62,12 61,65 +0,8% 0,47 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.323,99 1.319,63 +0,3% +4,36 +3,2%

Silber (Spot) 16,16 16,07 +0,6% +0,09 +4,3%

Platin (Spot) 823,86 818,00 +0,7% +5,86 +3,4%

Kupfer-Future 2,79 2,77 +0,9% +0,02 +6,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 31, 2019 09:52 ET (14:52 GMT)

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