28.03.2018 17:58:04
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MÄRKTE USA/Technologie-Werte stehen weiter unter Druck
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Technologiewerte bleiben auch zur Wochenmitte unter Abgabedruck und bescheren der Wall Street eine uneinheitliche Tendenz. Damit scheint das kräftige Plus am Montag, als der US-Aktienmarkt den höchsten Tagesgewinn seit 2015 verzeichnet hatte, zunächst eine Eintagsfliege zu bleiben. Denn die Furcht vor Regulierungen im Sektor belastet unverändert. Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,2 Prozent auf 23.905 Punkte. Der S&P-500 zeigt sich kaum verändert und der Nasdaq-Composite büßt 0,5 Prozent ein.
Im Zentrum des "Technologie-Bebens" bleibt weiterhin die Facebook-Aktie, die sich mit einem Minus von 0,5 Prozent zeigt. Das Soziale Netzwerk teilte mit, die Datenschutzeinstellungen neu gestalten zu wollen. Damit will das Unternehmen möglichen Regulierungsschritten offenbar zuvorkommen. Denn CEO Mark Zuckerberg muss sich am 10. April vor einem US-Kongressausschuss wegen des Datenskandals erklären. Deutlich unter Druck stehen dagegen die Aktien von Amazon (minus 6,6 Prozent) und Netflix (minus 5,8 Prozent).
Regulierung im Technologiesektor bedroht Geschäftsmodelle
Nach Einschätzung aus dem Handel ist die Anhörung von hoher Brisanz, nicht nur für Facebook und andere Unternehmen aus dem Bereich sozialer Medien, sondern letztlich für den gesamten Sektor. Denn jede Regulierung bei der Verwendung von Nutzerdaten stelle gerade für Unternehmen aus dem Bereich Social Media eine möglicherweise existenzielle Bedrohung dar und könnte das Geschäftsmodell "auseinanderreißen", heißt es im Handel. Zudem dürfte sie kostspielig für die Unternehmen werden.
"Das regulatorische Risiko steigt, und das belastet die Schwergewichte der Branche. Darunter leidet auch der Gesamtmarkt", so Investmentstratege James Athey von Aberdeen Standard Investments. Andere Analysten verweisen auf die aufgeblähten Bewertungen der Branchenvertreter. So hat die Vermögensverwaltung von JP Morgan ihre signifikante Technologie-Übergewichtung aus den vergangenen 18 Monaten reduziert und rät zu Umschichtungen in Finanzwerte.
Es gibt aber auch neue Hiobsbotschaften aus der Branche. Nach einem folgenschweren Unfall mit einem Tesla in Kalifornien ermitteln nun die Behörden gegen den Elektroautobauer. Als wäre das nicht schon genug, hat die Ratingagentur Moody's die Bonitätseinstufung gesenkt und vor Liquiditätsengpässen gewarnt. Der Wert bricht um 8,3 Prozent ein.
Starke US-Wachstumsdaten beflügeln den Dollar, aber nicht den Gesamtmarkt
Starke US-BIP-Daten rufen Anlegern derweil in Erinnerung, dass die US-Wirtschaft brummt. Diese ist im vierten Quartal 2017 stärker gewachsen als bislang angenommen und auch deutlicher als vom Markt veranschlagt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach den Daten der dritten Lesung auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent zum Vorquartal, nachdem bei der zweiten Veröffentlichung ein Plus von 2,5 Prozent vermeldet worden war. Ökonomen hatten mit einer Aufwärtsrevision auf 2,7 Prozent gerechnet.
Im Anschluss an die Daten legte der Dollar, befeuert von erneuten Zinserhöhungsspekulationen, kräftig zu. Der Euro sinkt auf 1,2346 Dollar nach Wechselkursen um 1,24 Dollar am Vorabend. Aber vor allem gegenüber dem japanischen Yen macht der Greenback deutlich Boden gut. Der Dollar liegt aktuell bei 106,28 Yen, nach rund 105,50 Yen im asiatischen Handel. Teilnehmer verweisen auf eine zunehmende Entspannung im Atomstreit mit Nordkorea und im Zollstreit zwischen den USA und China. Damit verliere die Fluchtwährung Yen an Attraktivität.
Der Goldpreis bleibt mit dem anziehenden Greenback und den positiven Daten unter Druck. Die Feinunze verliert weitere 1,2 Prozent auf 1.329 Dollar. Die geopolitischen Entspannungssignale auf der Koreanischen Halbinsel und nachlassende Sorgen im Handelskonflikt nagen zusätzlich an der Attraktivität des Edelmetalls.
Die Ölpreise geben nach. Die offiziellen US-Lagerdaten haben sich nach dem zuletzt gesehenen Rückgang wieder erhöht. Sie stiegen nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) in der Vorwoche um 1,643 Millionen Barrel, während Analysten einen Anstieg um 1,4 Millionen Barrel prognostiziert hatten. Schon die Daten der privaten American Petroleum Institute (API) hatten am Vorabend von einen Lageraufbau bei Erdöl gezeigt, allerdings einen deutlich höheren. Zudem liegt die Ölproduktion in den USA weiterhin auf Rekordniveau. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI fällt um 1,1 Prozent auf 64,50 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent büßt 0,7 Prozent auf 69,60 Dollar ein.
Zinsspread auf dem Rückzug
Nach der Vortagesrally am Rentenmarkt bleiben US-Anleihen gefragt. Die Zehnjahresrendite sinkt um weitere 3 Basispunkte auf 2,75 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Rentenhändler betonten die Widerstandsfähigkeit des Marktes angesichts des massiven Neuangebots am Primärmarkt. In der laufenden Woche wird das US-Schatzamt Schuldpapiere im Gesamtvolumen von fast 300 Milliarden Dollar platzieren.
Die Zinsdifferenz zwischen 2-jährigen und 10-jährigen US-Titeln ist mit 50 Basispunkten so eng wie seit Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr. Gefährlich wird es, wenn die Kurve invers wird, der Zins am kurzen Ende also über dem am langen Ende liegt. Wie Natixis anmerkt, ist allen neun US-Rezessionen seit 1955 eine inverse Zinskurve vorausgegangen. Kurzfristig ist nach Einschätzung der Analysten eine Rezession in den USA extrem unwahrscheinlich. Sollte die US-Notenbank die Leitzinsen im laufenden Jahr aber aggressiv anheben, dürfte die Kurve invers werden.
Quartalszahlen bewegen Einzelkurse
Unter den Einzelaktien treibt ein positiver Ausblick die Aktie des Einrichtungshauses RH kräftig nach oben. Der Kurs legt um 20,4 Prozent zu, nachdem CEO Gary Friedman eine sprunghafte Verbesserung der operativen Entwicklung in Aussicht gestellt hat. Im kommenden Geschäftsjahr soll der Umsatz um 8 bis 12 Prozent wachsen. Das Unternehmen setzt dazu auf größere Filialen mit gastronomischen Angeboten.
Positiv werden auch die Viertquartalszahlen von Lululemon aufgenommen. Die Titel legen um 10 Prozent zu. Der Modeeinzelhändler übertraf die Markterwartungen.
Die Aktien des kanadischen Mobiltelefonherstellers Blackberry können anfängliche Kursgewinne nicht behaupten und verlieren 0,5 Prozent. Zunächst hatten positive Geschäftszahlen den Kurs gestützt. Walgreens Boots Alliance gewinnen 0,3 Prozent. Die Drogeriekette hob nach starken Geschäftszahlen den Ausblick an. Allerdings lagen die Titel zu Handelsbeginn noch wesentlich stärker im Plus.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.904,68 0,20 46,97 -3,30
S&P-500 2.613,39 0,03 0,77 -2,25
Nasdaq-Comp. 6.977,11 -0,45 -31,70 1,07
Nasdaq-100 6.493,40 -0,56 -36,44 1,52
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,26 -0,8 2,27 106,0
5 Jahre 2,57 -0,3 2,57 64,3
7 Jahre 2,69 -1,2 2,70 43,9
10 Jahre 2,75 -2,5 2,78 30,7
30 Jahre 3,01 -2,2 3,03 -6,0
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.31 Uhr Di, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2346 -0,47% 1,2395 1,2399 +2,8%
EUR/JPY 131,21 +0,38% 131,00 131,11 -3,0%
EUR/CHF 1,1783 +0,38% 1,1757 1,1759 +0,6%
EUR/GBP 0,8754 -0,06% 0,8738 1,1407 -1,5%
USD/JPY 106,28 +0,85% 105,68 105,74 -5,7%
GBP/USD 1,4103 -0,42% 1,4186 1,4143 +4,4%
Bitcoin
BTC/USD 7.942,66 -1,2% 7.923,33 8.128,61 -41,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,50 65,25 -1,1% -0,75 +7,0%
Brent/ICE 69,60 70,11 -0,7% -0,51 +5,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.328,97 1.345,01 -1,2% -16,04 +2,0%
Silber (Spot) 16,28 16,53 -1,5% -0,25 -3,9%
Platin (Spot) 937,45 943,75 -0,7% -6,30 +0,9%
Kupfer-Future 2,99 3,00 -0,2% -0,01 -9,7%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 28, 2018 11:58 ET (15:58 GMT)

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BlackBerry Ltd | 4,01 | 0,17% |
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Lululemon Athletica IncShs | 290,70 | -4,66% |
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Meta Platforms (ex Facebook) | 568,50 | 2,93% |
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Netflix Inc. | 844,10 | 2,51% |
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RH | 222,20 | 4,71% |
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Tesla | 228,55 | 7,40% |
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Walgreens Boots Alliance Inc | 10,27 | 0,23% |
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