14.10.2019 15:42:47
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MÄRKTE USA/Steigende Handelsstreit-Skepsis sorgt für Abgaben
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die Anzeichen für eine Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit die Wall Street am Freitag noch kräftig nach oben getrieben hatten, macht sich zum Wochenstart wieder eine verstärkte Skepsis breit. So gehen die Einschätzungen der beiden Länder über den aktuellen Stand der Dinge auseinander. Während US-Präsident Donald Trump von einer teilweisen Einigung spricht, vermeldet Peking lediglich Fortschritte in den Gesprächen. Immerhin sollen die für diese Woche geplanten weiteren US-Strafzölle nicht in Kraft treten. Doch sind einige wichtige Fragen in den Verhandlungen weiterhin unbeantwortet. Es besteht zudem das Risiko, dass es wieder zu einer Verschärfung des Handelskonflikts kommen könnte.
Auch besteht Peking laut einem Medienbericht auf weiteren Gesprächen mit den USA, bevor es ein Abkommen unterzeichnen will. Schon Ende Oktober wolle China weitere Verhandlungen führen, um Details zu klären, berichtete Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Denn die jüngste Vereinbarung wurde nicht schriftlich fixiert, sondern nur grundsätzlich getroffen.
Leicht belastend wirken auch erneut schwache Wirtschaftsdaten aus China. So fielen die Exporte Chinas im September etwas deutlicher als erwartet. Gleiches gilt auch für die Importe. Damit bleiben die Auswirkungen des Handelsstreits spürbar.
Der nächste Handelsstreit droht - Zwischen den USA und der EU
Ein Handelsstreit zwischen den USA und der EU könnte zudem einen neuen "Kriegsschauplatz" eröffnen. Ab dem 18. Oktober könnten die USA Strafzölle auf EU-Importe im Volumen von 7,5 Milliarden Euro erheben. Auch muss Washington bis Mitte November entscheiden, ob zukünftig Zölle auf EU-Autoimporte erhoben werden, was die Analysten von Berenberg allerdings für unwahrscheinlich halten. Wahrscheinlicher seien neue Gespräche.
Zudem könnten die Umsätze am Aktienmarkt am Montag wegen des Feiertages "Columbus Day" etwas geringer ausfallen. Am Anleihemarkt findet aus diesem Grund kein Handel statt. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,1 Prozent auf 26.803 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite büßen ebenfalls jeweils 0,1 Prozent ein. Am Freitag hatten Dow & Co noch um jeweils gut 1 Prozent zugelegt, waren jedoch im späten Handel schon deutlich von ihren Tageshochs zurückgekommen. Wichtige US-Daten stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda.
In den Fokus rückt verstärkt die Berichtssaison, die in dieser Woche Fahrt aufnimmt. So werden am Dienstag die US-Banken Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup und JP Morgan ihre Quartalsberichte vorlegen. Am Mittwoch wird dann Bank of America ihre Quartalszahlen vorlegen, als Abschluss folgt am Donnerstag Morgan Stanley. Zudem stehen in den kommenden Tagen die Geschäftszahlen von Coca-Cola, Johnson & Johnson und IBM an.
Ölpreise deutlich unter Druck - Goldpreis holt Verluste auf
Die Ölpreise geben mit der wieder gestiegenen Skepsis in Bezug auf die jüngsten Vereinbarungen zwischen Washington und Peking nach und büßen damit ihre Gewinne vom Freitag vollständig ein. Die Hoffnung auf eine Entspannung und damit eine steigende Nachfrage hatte die Preise zum Wochenausklang nach oben getrieben. "Die globalen Öl-Märkte wurden tiefrot, nachdem China kaltes Wasser auf Trumps 'riesigen' Handelsvertrag geschüttet hat", so die Analysten von Mizuho. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 2,3 Prozent auf 53,42 Dollar, Brent gibt um 2,3 Prozent auf 59,10 Dollar nach.
Dagegen holt der Goldpreis seine Verluste vom Wochenausklang teilweise wieder auf, denn die Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold legt mit der steigenden Skepsis etwas zu. Die Feinunze verteuert sich um 0,1 Prozent auf 1.490 Dollar.
Der Rückenwind für den Euro nach den Fortschritten im Handelsstreit zwischen den USA und China flaut schon wieder ab. Wie auch das Pfund Sterling gibt er zum Dollar leicht nach. Den kräftigen Euro-Gewinnen aus der Vorwoche, verursacht von Optimismus mit Blick auf die Handelsgespräche, dürfte nach Meinung der ING nicht mehr viel folgen. Die anfängliche Zuversicht ebbe bereits wieder ab, weil der "Mini-Deal" keine dauerhafte Lösung in dem Konflikt bedeute. Deswegen dürfte der erste positive Impuls nicht genug sein, den Dollar zu belasten oder eine große Erholung zyklischer Währungen auszulösen.
Beim Pfund drücken derweil auch Zweifel darüber, dass noch eine Vereinbarung für einen geregelten Brexit gefunden werden kann, nachdem in der Vorwoche vorübergehend neue Zuversicht aufgekommen war nach zuversichtlich klingenden Kommentaren aus den Verhandlungskreisen. Aktuell liegt das Pfund bei 1,2586 Dollar, nach Ständen von knapp über 1,27 Dollar am Freitag.
Conocophillips geben mit Anteilsverkauf nach
Unternehmensmeldungen sind zu Wochenbeginn dünn gesät. Der US-Konzern Conocophillips verkauft einige Vermögenswerte in Nordaustralien für 1,4 Milliarden US-Dollar an die australische Santos Ltd. Die Aktie reduziert sich um 0,6 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.803,12 -0,05 -13,47 14,90
S&P-500 2.968,13 -0,07 -2,14 18,40
Nasdaq-Comp. 8.052,88 -0,05 -4,16 21,36
Nasdaq-100 7.844,81 0,01 0,94 23,93
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:08 Fr, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1023 -0,11% 1,1029 1,1047 -3,9%
EUR/JPY 119,42 -0,15% 119,41 119,82 -5,0%
EUR/CHF 1,0987 -0,19% 1,0984 1,1019 -2,4%
EUR/GBP 0,8758 +0,30% 0,8755 0,8709 -2,7%
USD/JPY 108,32 -0,04% 108,27 108,46 -1,2%
GBP/USD 1,2586 -0,41% 1,2597 1,2685 -1,4%
USD/CNH (Offshore) 7,0682 -0,25% 7,0609 7,0822 +2,9%
Bitcoin
BTC/USD 8.279,50 +0,43% 8.318,00 8.323,50 +122,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 53,42 54,70 -2,3% -1,28 +10,8%
Brent/ICE 59,10 60,51 -2,3% -1,41 +6,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.489,80 1.488,28 +0,1% +1,52 +16,2%
Silber (Spot) 17,55 17,56 -0,0% -0,01 +13,2%
Platin (Spot) 894,90 896,35 -0,2% -1,45 +12,4%
Kupfer-Future 2,61 2,63 -0,9% -0,02 -1,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 14, 2019 09:43 ET (13:43 GMT)
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