15.04.2024 22:13:40

MÄRKTE USA/Schwach - Weiter schwindende Zinssenkungshoffnungen

NEW YORK (Dow Jones)--Mit deutlichen Abgaben hat die Wall Street am Montag den Handel beendet. Anfängliche Gewinne, als Erholung auf die Verluste vom Wochenausklang, wurden rasch wieder abgegeben und die Indizes drehten erneut ins Minus. Deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze für den März ließen die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank weiter zurückgehen. Im Gegenzug trieben die starken Einzelhandelsumsätze die Renditen am US-Anleihemarkt an, was den Aktienmarkt zusätzlich belastete.

"Während das starke Umsatzwachstum im US-Einzelhandel ein gutes Zeichen für das Wirtschaftswachstum ist, könnte der Anstieg der Verbraucherausgaben zu hohen Verbraucherpreisen beitragen und eine zusätzliche Inflation verursachen", sagte Sam Millette, Senior Investment Strategist bei Commonwealth Financial Network. "Die Renditen stiegen unmittelbar nach der Veröffentlichung aufgrund der zunehmenden Besorgnis über ein mögliches Szenario ohne Zinssenkung", ergänzte der Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 11,7 Basispunkte auf 4,62 Prozent zu.

Leicht positiv wurde aufgenommen, dass der iranische Angriff auf Israel großteils abgewehrt wurde und wenig Schaden anrichtete. Beobachter warnten allerdings davor, dass die Lage jederzeit weiter eskalieren könnte.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 37.735 Punkte, nachdem der Index im Tageshoch schon bei 38.387 Punkten gelegen hatte. Der S&P-500 fiel um 1,2 Prozent und der Nasdaq-Composite büßte 1,8 Prozent ein. Dabei standen sich an der Nyse 411 (Freitag: 449) Kursgewinner und 2.453 (2.388) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 30 (49) Titel.

Daneben rückte die wieder anlaufende Bilanzsaison in den Fokus. Mit Goldman Sachs hat eine weitere US-Großbank über den Verlauf des ersten Quartals berichtet und einen überraschend hohen Gewinn vermeldet. Für die Aktie ging es um 2,9 Prozent nach oben. Die am Freitag veröffentlichten Zahlen von Citigroup, JP Morgan Chase und Wells Fargo waren negativ aufgenommen worden. Bei JP Morgan Chase hatte der pessimistische Ausblick enttäuscht und die Aktie überdurchschnittlich stark unter Druck gesetzt.

Die Einzelhandelsumsätze stiegen im März um 0,7 Prozent zum Vormonat. Volkswirte hatten im Konsens einen Anstieg um lediglich 0,3 Prozent vorhergesagt. Der Empire State Manufacturing Index erreichte im April einen Stand von minus 14,3, nachdem der Index im März bei minus 20,9 gestanden hatte. Erwartet worden war allerdings ein Stand von minus 5,0. Die Februar-Daten für die Lagerbestände trafen genau die Erwartungen.

Dollar baut jüngste Gewinne weiter aus

Am Devisenmarkt legte der Dollar weiter zu. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,2 Prozent. Angetrieben wurde der Greenback von den deutlich besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten. Diese machen eine baldige Senkung der Zinsen durch die US-Notenbank noch weniger wahrscheinlich, hieß es.

Am Ölmarkt kamen die Preise nach dem iranischen Angriff auf Israel etwas zurück. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 0,3 Prozent. Ein Preisanstieg sei kurzfristig unwahrscheinlich, weil die Opec über ausreichend freie Kapazitäten verfüge und die geopolitische Risikoprämie bereits hoch sei, so die ANZ-Energieexperten. Zudem sei der Markt schon seit Oktober, als der Hamas-Israel-Konflikt begann, nervös und vorsichtig gewesen, was eine mögliche iranische Beteiligung betreffe. Unter dem Strich seien die Preise daher bereits deutlich gestiegen.

Gold blieb als sicherer Hafen weiter gesucht. Besonders in China sei die Nachfrage nach Gold sehr hoch, berichtete die Deutsche Bank. Der Preis für die Feinunze legte um 1,8 Prozent auf 2.386 Dollar je Feinunze zu.

Apple-Aktie im Minus - Tesla-Titel im Rückwärtsgang

Die Apple-Aktien sanken um 2,2 Prozent. Vorläufigen Daten des Marktforschungsunternehmens IDC Research zufolge hat Samsung den iPhone-Hersteller als Top-Smartphone-Lieferant abgelöst. Der Kurs von Encore Wire machte einen Sprung um 11,6 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen der Übernahme durch die in Mailand ansässige Prysmian zugestimmt hat.

Salesforce (-7,3%) befindet sich einem Bericht des Wall Street Journal zufolge in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Übernahme von Informatica (-6,5%). Tesla verloren 5,6 Prozent. Zum einen muss der Hersteller von Elektrofahrzeugen die Fertigung von Cybertrucks wegen Problemen stoppen, zum anderen plant das Unternehmen einem Bericht zufolge den Abbau von 10 Prozent der Arbeitsplätze.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 37.735,11 -0,7% -248,13 +0,1%

S&P-500 5.061,82 -1,2% -61,59 +6,1%

Nasdaq-Comp. 15.885,02 -1,8% -290,08 +5,8%

Nasdaq-100 17.706,83 -1,6% -296,66 +5,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,92 +4,5 4,88 50,3

5 Jahre 4,63 +10,3 4,53 63,3

7 Jahre 4,63 +11,3 4,52 66,3

10 Jahre 4,62 +11,7 4,50 73,6

30 Jahre 4,73 +12,3 4,60 75,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0626 -0,1% 1,0653 1,0635 -3,8%

EUR/JPY 163,88 +0,7% 163,98 162,78 +5,3%

EUR/CHF 0,9694 -0,2% 0,9738 0,9699 +4,5%

EUR/GBP 0,8537 -0,1% 0,8551 0,8548 -1,6%

USD/JPY 154,24 +0,8% 153,86 153,05 +9,5%

GBP/USD 1,2448 -0,0% 1,2466 1,2442 -2,2%

USD/CNH (Offshore) 7,2578 -0,1% 7,2595 7,2682 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 63.349,35 -0,7% 65.233,17 69.437,82 +45,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,62 85,66 -0,0% -0,04 +17,9%

Brent/ICE 90,20 90,45 -0,3% -0,25 +17,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 31,4 30,79 +2,0% +0,61 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.385,95 2.344,24 +1,8% +41,71 +15,7%

Silber (Spot) 28,88 27,88 +3,6% +1,00 +21,5%

Platin (Spot) 973,83 975,75 -0,2% -1,92 -1,8%

Kupfer-Future 4,37 4,26 +2,5% +0,11 +11,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zur Autorin: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros

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April 15, 2024 16:14 ET (20:14 GMT)

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