29.05.2018 14:31:45

MÄRKTE USA/Politik dämpft Kauflaune an Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngsten Ereignisse in Italien werden auch die US-Börsen nicht ungeschoren lassen. Nach dem langen Feiertagswochenende zeichnet sich ein leichterer Handelsstart an der Wall Street ab. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,7 Prozent niedriger.

Nach der gescheiterten Regierungsbildung dürfte es in den kommenden Monaten in Italien zu einer Neuwahl kommen. Diese könnte letztlich dazu führen, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union den Euro aufgibt, was wiederum heftige Verwerfungen an den Finanzmärkten zur Folge haben dürfte.

Auch die politische Lage in anderen Teilen der Welt trägt zur Verunsicherung bei. In Spanien muss sich Ministerpräsident Mariano Rajoy voraussichtlich einem Misstrauensvotum stellen. Daneben ist noch immer ungewiss, ob das für den 12. Juni geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un nun doch zustandekommt oder endgültig scheitert.

An Konjunkturdaten werden nach der Startglocke an der Wall Street der Case-Shiller-Hauspreisindex für März und der Index des Verbrauchervertrauens für Mai veröffentlicht. Nach Börsenschluss wird HP Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal vorlegen.

Yen, Gold und Treasurys als Nutznießer der Unsicherheit

Die Unsicherheit um Italien und Spanien lastet auf dem Euro und drückt die Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten. Zeitweise wurden für einen Euro nur 1,1510 Dollar gezahlt. Aktuell sind es etwa 1,1560 Dollar. Mögliche Neuwahlen in Italien noch in diesem Jahr dürften laut Societe Generale als Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft des Landes gesehen werden, denn die populistischen Parteien könnten bis dahin noch mehr Zustimmung finden. Infolge der Entwicklung in Italien wird die EZB nach Meinung der Analysten vorerst davon absehen, eine Normalisierung ihrer Geldpolitik zu avisieren. Damit dürfte der Euro zusätzlich unter Druck geraten. Die französische Bank hält es für wahrscheinlicher, dass den Euro bis zum Ende des Sommers auf 1,10 Dollar fällt als dass er sich auf 1,20 Dollar erholt.

Gesucht sind in diesem Umfeld Fluchtwährungen wie der Yen. Der Dollar fällt erstmals seit April wieder unter 109 Yen.

Gold ist ebenfalls Nutznießer der politischen Ereignisse. Allerdings bremst der zum Euro starke Dollar den Zulauf etwas. Der Preis für eine Feinunze steigt um 0,3 Prozent auf 1.302 Dollar.

Das gestiegene Sicherheitsbedürfnis treibt die Anleger auch in den Anleihemarkt. Dort drücken steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger US-Titel um 5 Basispunkte auf 2,88 Prozent.

In unterschiedliche Richtungen laufen die Preise am Ölmarkt. Während die US-Sorte WTI abermals unter der Angst vor einem Überangebot leidet und sich um 1,1 Prozent auf 67,16 Dollar je Barrel ermäßigt, erholt sich der Preis für die europäische Sorte Brent um 0,8 Prozent auf 75,94 Dollar. In der vergangenen Woche hatten die Ölpreise kräftig nachgegeben, nachdem bekanntgeworden war, dass Saudi-Arabien und Russland höhere Fördermengen erwägen. Die Erholung des Brentpreises sei erstaunlich, meint Michael McCarthy, Chef-Marktstratege bei CMC Markets. Brent reagiere nämlich normalerweise stärker auf eine höhere Förderung in Russland und Saudi-Arabien.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,43 -4,8 2,48 123,0

5 Jahre 2,71 -5,7 2,76 78,2

7 Jahre 2,82 -5,6 2,88 57,7

10 Jahre 2,88 -4,9 2,93 43,4

30 Jahre 3,06 -3,4 3,09 -1,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Mo, 17.44 % YTD

EUR/USD 1,1563 -0,52% 1,1638 1,1628 -3,8%

EUR/JPY 125,92 -0,96% 126,89 127,14 -6,9%

EUR/CHF 1,1520 -0,26% 1,1553 1,1549 -1,6%

EUR/GBP 0,8715 -0,21% 0,8736 1,1445 -2,0%

USD/JPY 108,92 -0,42% 109,04 109,34 -3,3%

GBP/USD 1,3268 -0,32% 1,3321 1,3308 -1,8%

Bitcoin

BTC/USD 7.455,54 +3,7% 7.124,21 7.278,83 -45,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,16 67,88 -1,1% -0,72 +12,4%

Brent/ICE 75,94 75,30 +0,8% 0,64 +16,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.302,47 1.298,11 +0,3% +4,36 -0,0%

Silber (Spot) 16,43 16,48 -0,3% -0,05 -3,0%

Platin (Spot) 906,25 906,00 +0,0% +0,25 -2,5%

Kupfer-Future 3,08 3,08 +0,2% +0,01 -7,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

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May 29, 2018 08:32 ET (12:32 GMT)

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