09.07.2015 22:41:47

MÄRKTE USA/Nach starkem Start bleibt nur ein kleines Plus

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist mit kräftigen Gewinnen in den Donnerstag gestartet, konnte das Gros der Aufschläge aber nicht bis zu Handelsende halten. Die Indizes schlossen nur mit mäßigen Gewinnen. Gründe für Käufe und gesteigerte Risikofreude gab es genug. So wurde der mehrtägige Kursverfall an den chinesischen Börsen erst einmal gestoppt, und in der Griechenland-Krise gibt es zumindest die vage Hoffnung, dass ein "Grexit" doch noch vermieden werden kann. Aus Kreisen der Regierung hieß es, dass das Land noch deutlich vor Mitternacht seinen Geldgebern Reformpläne präsentieren wird.

   Doch angesichts der weiterhin starken Unsicherheit schmolzen die Gewinne im Verlauf deutlich ab. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 17.549 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent. Der Umsatz stieg auf 827 Millionen Aktien, nachdem er am Vortag wegen einer Panne der New York Stock Exchange auf 444 Millionen Aktien gefallen war. Den 1.843 (567) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.319 (2.609) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 100 (71) Titel.

   Am Vortag hatten die Kurse wegen des fortgesetzten Kurseinbruchs in China noch kräftig nachgegeben. Dabei wurde der Handel überschattet, aber nicht wirklich beeinträchtigt, von einer technischen Panne im Präsenzhandel an der New Yorker Börse.

   Etwas Rückenwind kam auch vom bereits am Vorabend veröffentlichten Protokoll der Sitzung der US-Notenbank im Juni, denn es lässt vermuten, dass die allseits erwartete Zinserhöhung eher später als früher kommt. Die Sorgen um die weltweiten Turbulenzen und die Schwachstellen in der heimischen Wirtschaft haben dem Protokoll zufolge auf dem vergangenen Treffen des Offenmarktausschusses eine große Rolle gespielt. Diese Bedenken könnten dazu führen, dass die Federal Reserve länger abwartet, bis sie die erste Zinsanhebung vornehmen wird. Am Donnerstag sagte der Präsident der Fed von Chicago, Charles Evans, er sei für eine Zinserhöhung erst Mitte 2016.

   In die gleiche Kerbe schlugen die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind deutlicher gestiegen als Ökonomen im Vorfeld erwartet hatten. Zuletzt hatten Erwartungen einer schnellen Zinserhöhung nicht nur von nicht überzeugenden US-Konjunkturdaten einen Dämpfer erhalten, sondern auch von der Krise um Griechenland und an den Börsen in China.

   Am Anleihemarkt kamen die Kurse nach den vier Tagen zuvor mit Kursgewinnen angesichts der wieder verbesserten Stimmung deutlich zurück. Die Zehnjahresrendite stieg um zehn Basispunkte auf 2,30 Prozent.

   Unternehmensseitig stand unter anderem Procter & Gamble im Fokus. Der Kurs fiel um 0,4 Prozent. Der US-Kosmetikhersteller Coty hat endgültig den Zuschlag von Procter & Gamble (P&G) zum Kauf von insgesamt 43 Kosmetikmarken erhalten, darunter Wella. Den Wert der Transaktion beziffert P&G steuerlich mit 12,5 Milliarden US-Dollar. Für P&G führt der Verkauf der Marken zu einem einmaligen Gewinn von 5 bis 7 Milliarden Dollar, je nach Aktienkurs bei Abschluss der Transaktion.

   Der Getränke- und Snackkonzern PepsiCo hat unterdessen auch im zweiten Quartal die Stärke des Dollar zu spüren bekommen und weniger umgesetzt. Der Gewinn verharrte aber auf dem Vorjahresniveau und lag außerdem deutlich über der Erwartung der Analysten. Im Gesamtjahr soll außerdem das Kernergebnis nun um 8 statt um 7 Prozent zulegen. PepsiCo verloren 1,1 Prozent.

   Den Anfang machte mit seinen Quartalszahlen am Mittwochabend bereits traditionell Alcoa. Umsatzseitig fiel das Ergebnis besser aus als erwartet, der Gewinn lag minimal unter der Analystenprognose. Die Aktie gewann 1 Prozent. Um 4,2 Prozent aufwärts ging es für den Drogeriebetreiber Walgreens Boots Alliance nach besser als erwartet ausgefallenen Drittquartalszahlen.

   Boeing zogen um 0,6 Prozent an. Der US-Flugzeubauer hat von China Eastern Airlines den Auftrag zum Bau von 50 Schmalrumpfflugzeugen im Gesamtlistenpreis von gut 4,5 Milliarden Dollar erhalten. Die chinesische Staatslinie will damit ins Billigflugsegment expandieren.

   Kursgewinne zeigten sich im Mobilfunksektor, nachdem T-Mobile im zweiten Quartal insgesamt 1 Million Vertragskunden hinzugewonnen hat, davon 760.000 Telefonkunden. Der T-Mobile-Kurs zogt um 0,8 Prozent an. Sprint verloren 1,5 Prozent zu.

   Der Apple-Kurs reagierte mit einem Minus von 2 Prozent auf die Meldung, dass sich die Nachfrage nach der Apple Watch drei Monate nach der Markteinführung offenbar stark beruhigt hat. Laut den Marktforschern von Slice Intelligence ist der Absatz im April um 90 Prozent eingebrochen. Demnach hat Apple in den USA weniger als 20.000 Uhren pro Tag verkauft. In der Woche nach der Markteinführung am 10. April verkaufte Apple nach Schätzungen rund 200.000 pro Tag.

   Steil abwärts ging es mit QLogic um rund 21 Prozent. Der Anbieter von Rechenzentrumstechnologie hat mit seinen Quartalszahlen die Konsensschätzungen weit verfehlt.

   Am Rohstoffmarkt zogen die Ölpreise deutlich an. Damit kam ein fünftägige Verlustserie an ihr Ende. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 52,78 Dollar. Auch hier sorgte vor allem die vorläufige Beruhigung an den Börsen in China für eine Erholung. Die Ölpreise hatten zuletzt darunter gelitten, dass der Einbruch an der Börse dort auf die Realwirtschaft überspringen könnte, was sich auch auf die Erdölnachfrage negativ auswirken würde. Beim Goldpreis gab es erneut wenig Bewegung. Die Feinunze kostete 1.161 Dollar.

   Der Euro gab im Tagesverlauf nach einem guten Start deutlich nach. Notierte er im Tageshoch noch bei 1,1125 Dollar, fiel er auf nur noch gut 1,10 Dollar zurück. Teilnehmer sagten, die anhaltende Unsicherheit um den Ausgang des Griechenland-Dramas laste auf der Gemeinschaftswährung.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.548,62 0,19 33,20 S&P-500 2.051,31 0,23 4,63 Nasdaq-Comp. 4.922,40 0,26 12,64 Nasdaq-100 4.352,03 0,01 0,45

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 2/32 -2/32 0,585% +4,0Bp 1% 3-jähr. 99 24/32 -5/32 0,962% +5,3Bp 1 5/8% 5-jähr. 100 8/32 -12/32 1,573% +8,2Bp 2 1/8% 7-jähr. 100 24/32 -19/32 2,009% +9,3Bp 2 1/8% 10-jähr. 98 15/32 -27/32 2,301% +9,6Bp 2 1/2% 30-jähr. 98 2/32 -2-7/32 3,098% +11,5Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.44 Uhr Mi, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1027 -0,61% 1,1094 1,1070 EUR/JPY 133,79 -0,58% 134,57 133,77 EUR/CHF 1,0450 -0,21% 1,0473 1,0512 USD/JPY 121,31 0,01% 121,30 120,84 GBP/USD 1,5385 -0,10% 1,5400 1,5353 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   July 09, 2015 16:11 ET (20:11 GMT)

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