16.02.2017 22:43:46
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MÄRKTE USA/Kaum veränderte Wall Street bleibt auf Rekordkurs
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem jüngsten Rekordlauf haben an der Wall Street am Donnerstag erste Gewinnmitnahmen im Verlauf eingesetzt. Zuvor hatten Dow-Jones-Index, S&P-500 und die Nasdaq weitere Allzeithochs im Verlauf markiert, nachdem die drei wichtigsten Indizes am Vortag den fünften Tag in Folge auf neuen Höchstmarken geschlossen hatten. Doch die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bereits im März nahm Anlegern etwas den Wind aus den Segeln. Der Dow-Jones-Index retterte nach einem Schlussspurt einen Aufschlag von 8 Punkten auf 20.620 Zählern in Ziel, S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen dagegen jeweils 0,1 Prozent. Umgesetzt wurden 853 (Mittwoch: 844) Millionen Aktien. Dabei wurden an der Nyse 1.290 (1.761) Kursgewinner gezählt, denen 1.715 (1.245) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 115 (113) Titel.
Daten stehen Zinserhöhung nicht im Wege "Wir hatten in jüngster Zeit wirklich einen tollen Lauf, da ist eine gewisse Schwäche völlig normal. Dies gilt umso mehr, soll der Bullenmarkt weiterlaufen", sagte Marktstratege Ryan Detrick von LPL Financial. Andere Marktteilnehmer warnten hingegen vor einer Trendwende: "Diese Rally könnte ein rasches Ende finden, wenn die Erwartungen einer März-Zinserhöhung weiter zunehmen", sagte Analyst Konstantinos Anthis von ADS Securities. Die als "Angstbarometer" bekannten Volatilitätsindizes legten in den vergangenen Tagen deutlich zu und untermauerten damit die Bedenken der Mahner im Markt.
Insbesondere das Thema Leitzinserhöhung erhielt neue Nahrung: So hellte sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia spürbar auf. Der Philadelphia-Fed-Index kletterte auf das höchste Niveau seit über 30 Jahren und schlug die Markterwartungen klar. Allerdings gilt der Index als notorisch volatil. Die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt kamen minimal besser herein als prognostiziert, bei den Daten vom Immobilienmarkt war es umgekehrt.
Hoffen auf weitere Fördersenkungen stützt Ölpreis Am Ölmarkt zeigten sich die Preise hoch volatil. Als Treiber wirkt die Meldung, dass die Opec sich auf zusätzliche Fördersenkungen einigen könnte. Demzufolge könnte das Erdölkartell die sechsmonatige Begrenzung der Produktion verlängern oder sogar noch höhere Kürzungen beschließen. Doch zwischenzeitlich besannen sich Anleger auf die hohen Reserven in den USA, die am Vortag ausgewiesen wurden waren. Es gebe keinerlei Signale, dass die US-Schieferölproduzenten an Effizienz einbüßten, sagte ein Analyst. US-Sorte Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich letztlich um 0,5 Prozent auf 53,36 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent verlor dagegen 0,2 Prozent auf 55,65 Dollar.
Der Dollar stand unter Druck - wie bereits in der zweiten Tageshälfte am Mittwoch. Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach dem Anstieg seit Anfang Februar. Der Markt warte auf Details der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Steuerreform. Der Euro kostete im späten US-Geschäft 1,0673 Dollar nach 1,0590 am Vorabend. Der Greenback neigte auch gegenüber anderen Währungen zur Schwäche: Der ICE-Dollarindex sank um 0,6 Prozent, der WSJ-Dollarindex um 0,3 Prozent. Händler wunderten sich angesichts der Zinserhöhungsfantasien und der positiven Daten, dass der Dollar schwächelte. Als einzige Erklärung musste die politische Unsicherheit wegen Trumps Wirtschaftskurs herhalten.
Anleihen waren nach der jüngsten Schwächephase wieder stärker gesucht, was die Verunsicherung unter Anlegern untermauerte. Die Erwartung höherer Zinsen und die Risikofreude hatten an den vergangenen Tagen die Kauflaune für US-Rentenpapiere vermindert. Nun fiel die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 4 Basispunkte auf 2,45 Prozent. Zuvor waren die Renditen in fünf aufeinander folgenden Sitzungen gestiegen. Der Goldpreis profitierte von den zurückgehenden Renditen und dem fallenden Dollar. Die Feinunze verteuerte sich um 0,5 Prozent auf knapp 1.240 Dollar - das höchste Niveau seit über drei Monaten.
Cisco nach Zahlenausweis fester Unter den Einzelwerten standen Cisco nach Zahlenausweis im Blick. Der Netzwerkausrüster büßte in seinem zweiten Geschäftsquartal bei Umsatz und Ergebnis zwar ein, übertraf aber dennoch die Erwartungen leicht. Für die Aktie ging es um 2,4 Prozent nach oben. Applied Materials fielen trotz Vorlage von Rekordergebnissen um 0,9 Prozent. Das Haar in der Suppe lieferte der Ausblick auf das zweite Halbjahr, das im Handel für Enttäuschung sorgte.
Stark unter Druck standen Sunpower. Das Solarstromunternehmen hatte einen unerwartet großen Verlust gemeldet und enttäuschte zudem mit dem Umsatzausblick. Die Aktie fiel um 6,8 Prozent. TripAdvisor brachen um knapp 11 Prozent ein. Die Geschäftszahlen des Internet-Reisevermittlers waren geprägt von geringeren Umsätzen mit Hotels und hohen Marketingkosten.
Für die Aktie von Kraft Heinz ging es 4,2 Prozent nach unten. Zwar hatte der Lebensmittelkonzern beim Ergebnis die Prognosen übertroffen. Doch die Kostensenkungen fielen nicht so berauschend aus wie viele Experten erhofft hatten. Und wie andere Konzerne der Branche kämpfte auch Kraft Heinz mit Umsatzrückgängen in Amerika und Europa. Die Analysten von Susquehanna senken die Aktie. Einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis hatte der Betreiber von Fastfood-Restaurants Wendy's zu verkraften. Die Aktie sackte um 4,5 Prozent ab.
Die Titel des Lebensmittelherstellers Dean Foods stürzten um 8,1 Prozent ab, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal und auch mit dem Ausblick enttäuscht hatte. Stericycle schossen dagegen um 7,7 Prozent in die Höhe, der Entsorger medizinischer Abfälle schnitt in der abgelaufenen Periode besser als erwartet ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.619,77 0,04 7,91 4,34 S&P-500 2.347,22 -0,09 -2,03 4,84 Nasdaq-Comp. 5.814,90 -0,08 -4,54 8,02 Nasdaq-100 5.300,64 -0,03 -1,75 8,99US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,21 -4,1 1,25 0,4 5 Jahre 1,94 -5,3 1,99 1,4 7 Jahre 2,26 -5,4 2,31 1,1 10 Jahre 2,45 -4,3 2,49 0,5 30 Jahre 3,05 -2,6 3,08 -1,4
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Mi, 18:25 % YTD EUR/USD 1,0673 +0,61% 1,0607 1,0603 +1,5% EUR/JPY 120,8676 -0,03% 120,9045 120,85 -1,7% EUR/CHF 1,0645 -0,08% 1,0653 1,0663 -0,6% EUR/GBP 0,8547 +0,51% 0,8504 1,1747 +0,3% USD/JPY 113,25 -0,65% 113,99 113,98 -3,1% GBP/USD 1,2486 +0,10% 1,2474 1,2455 +1,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,45 53,11 +0,6% 0,34 -2,2% Brent/ICE 55,70 55,75 -0,1% -0,05 -3,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.239,05 1.233,44 +0,5% +5,61 +7,6% Silber (Spot) 18,09 17,99 +0,5% +0,10 +13,6% Platin (Spot) 1.012,25 1.011,50 +0,1% +0,75 +12,0% Kupfer-Future 2,71 2,74 -1,0% -0,03 +8,3% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 16, 2017 16:13 ET (21:13 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 13 PM EST 02-16-17
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Applied Materials Inc. | 163,38 | -0,15% | |
Cisco Inc. | 56,61 | -0,26% | |
Stericycle Inc | 56,50 | 2,73% | |
SunPower Corp | 0,00 | 0,00% | |
The Kraft Heinz Company | 30,49 | 0,05% | |
The Wendy's Co | 17,39 | -1,05% | |
TripAdvisor Inc. | 13,15 | -0,30% |