10.09.2018 18:22:46
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MÄRKTE USA/Handelskonflikt bleibt Belastungsfaktor
NEW YORK (Dow Jones)--Der Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China bremsen am Montag einmal mehr die Wall Street. Eine leichte Erholung zum Handelsbeginn verpuffte schnell. Denn es mehren sich die Anzeichen, dass US-Präsident Donald Trump weitere Importzölle auf chinesische Waren verhängen könnte. Diese Sorge wird verstärkt durch den Handelsüberschuss Chinas mit den USA, der im August abermals gestiegen ist.
Dazu passend hat Trump Apple aufgefordert, mehr Zulieferteile für ihre Produkte in den USA zu fertigen anstelle von China oder Taiwan. Immerhin haben USA und EU am Montag ihre Gespräche über die Lösung ihres Handelskonflikts wieder aufgenommen. Es ist aber nur der Auftakt für eine ganze Reihe von Gesprächsrunden, deren Ergebnis noch dazu ziemlich offen ist. Vor diesem Hintergrund neigen Investoren nicht zu Käufen am Aktienmarkt. Der Dow-Jones-Index verliert 11 Punkte auf 25.905 Zähler. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite rückt um 0,2 Prozent vor.
"Ich denke, nach den Zwischenwahlen im November dürfte sich der Handelsstreit etwas lösen und wir beginnen dann, uns etwas mehr auf die fundamentale Lage zu konzentrieren", sagt Chefaktienmarktstratege Mark Phelps von AllianceBernstein.
Apple-Aktie bleibt mit Trump-Aussagen unter Druck
Die Apple-Aktie zeigt sich mit den Trump-Aussagen mit einem erneuten Minus von 1,1 Prozent - schon zum Wochenschluss war es für die Titel um 0,9 Prozent abwärts gegangen. Apple hatte am Freitag gewarnt, dass die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Importe Auswirkungen auf das Unternehmen haben werde. Zudem sind die Blicke auf die Produktvorstellung des Technologiekonzerns am Mittwoch gerichtet, wo mit drei neuen iPhone-Modellen gerechnet wird. Mit einem Anteil des iPhones von 60 Prozent am Konzernumsatz über die nächsten beiden Jahre liege die Herausforderung für Apple weiter darin, Kunden zum Kauf eines Premiumgeräts zu bewegen, um die Wachstumsraten zu halten, heißt es.
Für die Papiere des chinesischen Onlinehändlers Alibaba geht es um 3,5 Prozent nach unten. Nach den Spekulationen um einen Rückzug von Mitbegründer und Chef Jack Ma hat dieser klargestellt, dass er im September 2019 seinen Posten als Verwaltungsratschef aufgeben, dem Gremium aber noch bis 2020 angehören werde. Nachfolger im Amt des Verwaltungsratschefs soll der bisherige Unternehmenschef Daniel Zhang werden.
Aktien des Sportartikel-Einzelhändlers Foot Locker (FL) steigen um 4,3 Prozent und reagieren damit auf eine Hochstufung durch Wells Fargo. Mit Nike beschäftigen sich die Analysten von Wedbush und stocken ihr Kursziel auf, der Kurs klettert um 2,1 Prozent. Tesla steigen zur Abwechselung mal und zwar um 5,0 Prozent. Nach den jüngsten Negativschlagzeilen kündigte CEO Elon Musk nun eine Restrukturierung des Vorstandes an.
Der Anbieter von Informationstechnologie Science Applications International übernimmt Engility Holdings in einer 2,5 Milliarden Dollar schweren Transaktion. Während Science Applications um 12,2 Prozent einbrechen, fallen Engility um 3,2 Prozent. Snap geben 2,4 Prozent ab, das Soziale Netzwerk verliert eine weitere Führungskraft. CBS geben 3,6 Prozent ab, nachdem der langjährige CEO Les Moonves wegen Vorwürfen sexueller Belästigung seinen Hut hat nehmen müssen.
Ölpreise legen mit Anschlag in Libyen zu
Zwischenzeitlich deutlicher aufwärts geht es mit den Ölpreisen, nachdem der Hauptsitz der staatlichen Ölgesellschaft Libyens (NOC) von Bewaffneten bei einem offensichtlichen Terroranschlag angegriffen worden ist. Anschließend kommen die Notierungen zurück. Diese behaupten aber leichte Aufschläge, nachdem die chinesischen Ölimporte im August gestiegen sind. Zudem hat sich die Anzahl der in den USA aktiven Förderanlagen erneut leicht reduziert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,4 Prozent auf 68,05 Dollar, für Brent geht es um 0,9 Prozent auf 77,53 Dollar nach oben. Zudem steuern atlantische Stürme auf die US-Küste zu, die zu Förderausfällen führen könnten, warnen Analysten.
Der Goldpreis setzte seine Abwärtstendenz vom Freitag zunächst fort, aktuell zeigt sich der Preis für die Feinunze unverändert bei 1.196 Dollar. Übergeordnet belastet vor allem die anhaltende Dollar-Stärke. Der ICE-Dollarindex hat im laufenden Jahr mit der Aussicht auf steigende Zinsen bereits 3,5 Prozent zugelegt. Auch die steigenden US-Zinsen lasten auf dem Edelmetall.
Der Dollar neigt derweil zur Schwäche. Eine weitere Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China sei nicht gut für den Greenback, heißt es von der ING, die Dollar-Short-Positionen empfiehlt. Der für August vermeldete Handelsüberschuss Chinas mit den USA "hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können". Positive Meldungen aus Italien und Griechenland zu Staatsverschuldungen und Steuersenkungen stützen derweil den Euro, der auf 1,1604 Dollar zulegt nach Wechselkursen um 1,1526 im Tagestief.
Das britische Pfund schießt zum Dollar deutlich nach oben und steigt in der Spitze auf 1,3052 Dollar. Auslöser sind Aussagen von EU-Chefunterhändler Michel Barnier, wonach eine Brexit-Vereinbarung möglicherweise innerhalb der kommenden sechs bis acht Wochen erzielt werden könne. Vor den Aussagen hatte das Pfund noch bei rund 1,2950 Dollar gelegen, aktuell notiert es bei 1,3023 Dollar.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt haben sich nach den kräftigen Abgaben vom Freitag stabilisiert. Die Aussicht auf eine Eskalation im Handelsstreit mit China stützt die Notierungen. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 0,5 Basispunkte auf 2,94 Punkte nach unten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.905,01 -0,04 -11,53 4,80
S&P-500 2.879,18 0,26 7,50 7,69
Nasdaq-Comp. 7.918,55 0,20 16,01 14,71
Nasdaq-100 7.442,37 0,16 12,11 16,35
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,71 1,2 2,69 150,5
5 Jahre 2,82 0,7 2,81 89,7
7 Jahre 2,89 -0,5 2,89 63,8
10 Jahre 2,94 -0,5 2,94 49,2
30 Jahre 3,09 -1,4 3,10 2,2
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.35 Uhr Fr, 17:54 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1603 +0,44% 1,1551 1,1573 -3,4%
EUR/JPY 128,90 +0,50% 128,16 128,71 -4,7%
EUR/CHF 1,1308 +0,99% 1,1202 1,1210 -3,4%
EUR/GBP 0,8909 -0,34% 0,8940 0,8949 +0,2%
USD/JPY 111,10 +0,06% 110,95 111,19 -1,4%
GBP/USD 1,3023 +0,79% 1,2920 1,2935 -3,6%
Bitcoin
BTC/USD 6.318,36 -1,7% 6.319,70 6.470,39 -53,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,48 67,75 -0,4% -0,27 +14,9%
Brent/ICE 77,05 77,42 +0,3% 0,22 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.196,36 1.196,61 -0,0% -0,25 -8,2%
Silber (Spot) 14,18 14,18 -0,0% -0,00 -16,3%
Platin (Spot) 790,40 782,50 +1,0% +7,90 -15,0%
Kupfer-Future 2,62 2,61 +0,3% +0,01 -21,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 10, 2018 12:23 ET (16:23 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alibaba | 95,80 | -3,04% | |
Apple Inc. | 222,80 | -0,38% | |
Foot Locker Inc. | 18,45 | -12,39% | |
Nike Inc. | 71,63 | -2,81% | |
Science Applications International Corp When Issued | 102,00 | -4,67% | |
Snap Inc. (Snapchat) | 11,85 | 6,72% | |
Tesla | 362,95 | -3,73% |