29.04.2024 22:08:41

MÄRKTE USA/Freundlich - Rückenwind von sinkenden Marktzinsen

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Relativ bewegungsarm ist der Wochenauftakt an der Wall Street verlaufen, die meiste Zeit lagen die Indizes leicht im Plus. Viele Akteure zogen es angesichts im Wochenverlauf anstehender wichtiger Termine vor, sich mit Neuengagements zurückhalten. Im Fokus steht der 1. Mai, wenn die US-Notenbank die Beschlüsse ihres Treffens mitteilt. Am Freitag folgt der US-Arbeitsmarktbericht für April, dazu stehen unter anderem mit Apple (Donnerstag) und Amazon (Dienstag) Quartalszahlen wichtiger Unternehmen auf dem Wochenkalender.

Der Dow-Jones-Index ging mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 38.386 Punkte aus dem Handel. Der S&P-500- und die Nasdaq-Indizes stiegen in ähnlicher Größenordnung. Nach vorläufigen Angaben gab es an der Nyse 1.885 (Freitag: 1.886) Kursgewinner und 942 (938) -verlierer. Unverändert schlossen 52 (62) Titel.

Unterstützung kam vom Anleihemarkt, wo die Renditen sanken. Am Freitag hatten neue Preisdaten aus den USA keine weitere unangenehme Überraschung gebracht, anders als tags zuvor, als der Deflator der persönlichen Ausgaben im ersten Quartal etwas höher als gedacht ausgefallen war. Eine Zinsänderung wird am Mittwoch nicht erwartet. Erst recht nicht, nachdem die Erwartungen an erste Zinssenkungen zuletzt immer weiter nach hinten gerückt sind. Aktuell wird mit einer - auch nur knappen Mehrheit - der erste Zinsschritt nach unten erst im September erwartet.

Grünes Licht für Tesla in China - Aktie haussiert

Die Tesla-Aktie schoss um gut 15 Prozent nach oben. Der Elektroautohersteller hat mehreren Informanten zufolge den Segen Pekings für die vorläufige Einführung seines Fahrerassistenzdienstes in China erhalten. Tesla werde seine autonomen Fahrdienste auf der Grundlage der von der chinesischen Baidu bereitgestellten Karten- und Navigationsfunktionen einsetzen, so die Personen. Baidu, die auch an der Nasdaq gehandelt werden, gewannen 5,5 Prozent.

Ford büßten 0,3 Prozent ein. Nach zwei Unfällen mit tödlichem Ausgang hat die US-Behörde für Fahrzeugsicherheit eine Untersuchung zur Sicherheit des automatischen Fahrassistenten von Ford eingeleitet. Apple zogen mit einer Kaufempfehlung durch Bernstein um 2,5 Prozent an.

Sofi Technologies knickten um 10,5 Prozent ein. Der digitale Finanzdienstleister enttäuschte mit seinen Prognosen für den bereinigten Umsatz und den Nettogewinn, was schwerer wog als gute Ergebnisse im Berichtsquartal. Die Kinokette AMC Entertainment (-11,1%) warnte, dass sich die Streiks von Drehbuchautoren und Schauspielern im vergangenen Jahr negativ in den Erstquartalszahlen bemerkbar machen werden. Die Pizzakette Domino's wiederum gefiel mit guten Erstquartalszahlen, der Kurs stieg um 5,6 Prozent.

Die Blackstone-Aktie gab um 1,5 Prozent nach. Im Bieterrennen um den britischen Musikrechteinhaber Hipgnosis hat die US-Beteiligungsgesellschaft wieder die Nase vorn und überbot mit 1,57 Milliarden Dollar den Musikproduzenten Concord.

Dass eine weitere US-Bank wegen Liquiditätsproblemen "gerettet" werden musste, spielte in der Breite keine belastende Rolle. Die US-Aufsichtsbehörden haben die Regionalbank Republic First Bancorp übernommen und an den Wettbewerber Fulton Financial verkauft. Fulton Financial verteuerten sich darauf um 7,6 Prozent. Nach Angaben von Fulton wird sich die eigene Größe in der Region Philadelphia zwar nahezu verdoppeln, man bleibe aber unter der Schwelle, die eine verstärkte regulatorische Auflagen nach sich gezogen hätte.

Intervention beim Yen

Am Devisenmarkt spielte die Musik beim Yen, der Dollar gab insgesamt leicht nach. Die japanischen Finanzbehörden intervenierten laut Informanten zugunsten des Yen. Der Yen war am Morgen erstmals 1990 auf 160 je Dollar gefallen, ehe eine scharfe Gegenbewegung einsetzte und der Yen deutlich aufwertete. Zuletzt waren für einen Dollar 156,06 Yen fällig. Überraschend kam die Intervention nach diversen verbalen Interventionen nicht. Die Frage sei nun, ob es sich um eine abgestimmte Interventionskampagne oder eine einzelne Maßnahme mit wenig Aussicht auf nachhaltigen Erfolg handele, so Marktteilnehmer.

Die Ölpreise gaben um gut 1 Prozent nach. Teilnehmer verwiesen auf neue Gespräche über einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Das schürte Spekulationen über ein sinkendes Risiko für Ausfälle des Ölangebots in der Region.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 38.386,09 +0,4% 146,43 +1,9%

S&P-500 5.116,17 +0,3% 16,21 +7,3%

Nasdaq-Comp. 15.983,08 +0,3% 55,18 +6,5%

Nasdaq-100 17.782,72 +0,4% 64,42 +5,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,97 -2,1 4,99 55,4

5 Jahre 4,64 -4,8 4,69 64,2

7 Jahre 4,63 -5,6 4,69 66,0

10 Jahre 4,61 -5,1 4,66 73,3

30 Jahre 4,73 -4,2 4,77 76,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0722 +0,2% 1,0726 1,0676 -2,9%

EUR/JPY 167,35 -0,9% 168,16 168,02 +7,5%

EUR/CHF 0,9761 -0,1% 0,9775 0,9767 +5,2%

EUR/GBP 0,8534 -0,3% 0,8555 0,8575 -1,6%

USD/JPY 156,08 -1,2% 156,78 157,39 +10,8%

GBP/USD 1,2564 +0,5% 1,2538 1,2451 -1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2392 -0,4% 7,2554 7,2672 +1,6%

Bitcoin

BTC/USD 62.982,53 -1,0% 62.307,33 63.630,99 +44,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,71 83,85 -1,4% -1,14 +14,0%

Brent/ICE 88,49 89,50 -1,1% -1,01 +15,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 28,15 29,35 -4,1% -1,20 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.336,23 2.337,95 -0,1% -1,73 +13,3%

Silber (Spot) 27,15 27,22 -0,3% -0,07 +14,2%

Platin (Spot) 949,35 915,65 +3,7% +33,70 -4,3%

Kupfer-Future 4,67 4,56 +2,3% +0,11 +19,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

April 29, 2024 16:09 ET (20:09 GMT)

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