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12.10.2016 22:50:47

MÄRKTE USA/Fed-Protokoll bringt keine Gewissheit über Dezember-Zinsschritt

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer wenig veränderten Tendenz hat die Wall Street den Handel am Mittwoch beendet. Das mit Spannung erwartete Protokoll der US-Notenbanksitzung aus dem September lieferte keinen genaueren Hinweis auf eine mögliche Zinserhöhung im Dezember. Zwar rechnen die Notenbanker relativ bald mit einer Zinsanhebung, doch über den Zeitpunkt herrschte Uneinigkeit. "Das Protokoll brachte substanziell kaum Neues und auch keine genaueren Erkenntnisse hinsichtlich eines Zinsschrittes im Dezember", so Strategin Karyn Cavanaugh von Voya Financial.

   "Das Protokoll brachte keinen genauen Hinweis über einen Zinsschritt im November oder Dezember", merkte Analyst Deron McCoy von Signature Estate & Investment Advisors an. "Es bleibt der Notenbank allerdings noch genügend Zeit, um hier noch genauer zu werden", so der Teilnehmer weiter.

   Zuletzt hatten sich einige Fed-Mitglieder für eine baldige Zinserhöhung ausgesprochen. In diese Richtung hat sich nun auch Fed-Gouverneur William Dudley geäußert. Die absehbare Entwicklung der US-Konjunktur erlaube der US-Notenbank eine langsame, aber schrittweise Anhebung der Zinsen. "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es genügend Raum für wirtschaftliche Expansion gibt", sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of New York.

   Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 18.144 Punkte und der S&P-500 legte um 0,1 Prozent auf 2.139 Punkte zu. Dagegen reduzierte sich der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent auf 5.239 Punkte. Umgesetzt wurden 692 (Dienstag: 833) Millionen Aktien. Den 1.558 (401) Kursgewinnern standen 1.446 (2.650) -verlierer gegenüber, unverändert gingen 95 (73) Titel aus der Sitzung.

Gold und Dollar reagieren nur moderat auf Fed-Protokoll Recht verhalten fiel die Reaktion am Devisenmarkt auf das Protokoll der US-Notenbank aus. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,1013 Dollar, nach 1,1023 Dollar vor der Veröffentlichung. Die Aussichten auf eine Zinserhöhung im Dezember seien "weiterhin gut, wenn sich die US-Daten nicht verschlechtern", sagte Devisen-Analyst Vassili Serebriakov von der Crédit Agricole. "Ich sehe derzeit aber kein deutliches Aufwärtspotenzial für den Dollar, nicht so sehr wegen dem Dezember-Termin, sondern wegen der Unsicherheit um den Zinserhöhungszyklus im kommenden Jahr", so der Teilnehmer weiter.

   Eine deutliche Erholung verzeichnete das britische Pfund. Dieses ging im späten US-Handel mit 1,2214 Dollar um, einen Cent höher als noch am Vorabend. Die Sorge vor einem "harten Brexit" wurde gedämpft durch Aussagen von Premierministerin Theresa May, die das Parlament über ihren Plan für den EU-Austritt abstimmen lassen will. Am Dienstag war das Pfund gegen einen von der Bank of England geschnürten Währungskorb auf den tiefsten Stand überhaupt gefallen.

   Recht verhalten fiel auch die Reaktion auf das Fed-Protokoll beim Goldpreis aus. Die Feinunze kostete zum US-Settlement 1,254 Dollar, ein Minus von 0,1 Prozent. Nach der Veröffentlichung zog der Goldpreis im elektronischen Handel leicht an auf 1.255 Dollar. "Die moderate Reaktion zeigt, dass der Markt eine Zinserhöhung im Dezember bereits eingepreist hat", sagte Stratege Bob Haberkorn von RJO Futures. In der vergangenen Woche war der Preis für das Edelmetall deutlich unter Druck geraten, nachdem US-Daten und Aussagen aus den Reihen der Fed auf einen Zinserhöhung im Dezember hingedeutet hatten.

   Die Ölpreise gaben weiter nach. Hauptthema blieb die Frage, ob es den Ölförderländern gelingt, mit einer Fördermengenbegrenzung die Preise wieder nach oben zu bringen. Hinter entsprechende Bekundungen setzten die Marktteilnehmer zuletzt immer wieder Fragezeichen. Die Preise dürften sich daher auch weiterhin volatil entwickeln. Überdies zeigen jüngste Daten einen Anstieg der Produktion im September auf eine tägliche Gesamthöhe, die über der kürzlich ausgehandelten Obergrenze liegt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 1,2 Prozent auf 50,18 Dollar. Für Brent ging es um 1,1 Prozent auf 51,81 Dollar nach unten.

   Die US-Anleihen gaben erneut nach. Die Aussicht auf eine Zinserhöhung der US-Notenbank im Dezember und Sorgen, dass die Notenbanken in Japan und Europa ihre Limits beim Kauf von langlaufenden Staatsanleihen erreicht haben, sorgten weiter für Druck auf den Markt. Im Gegenzug kletterten die Renditen auf die höchsten Stände seit mehreren Monaten. Die Rendite zehnjähriger Titel legte um 2 Basispunkte auf 1,78 Prozent zu.

Verkauf von Newell-Werkzeugsparte kommt gut an Newell verkauft seine Werkzeugsparte für 1,95 Milliarden Dollar an Stanley Black & Decker. Der Verkaufserlös soll in den Abbau von Schulden fließen. Stanley Black & Decker übernimmt mit dem Kauf unter anderem die Marken Irwin, Lenox und Hilmor. Die gesamte Werkzeugsparte erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 760 Millionen Dollar. Die Aktie von Stanley Black & Decker legte um 2,9 Prozent zu, die Newell-Aktie stieg um 2,1 Prozent.

   Fortinet brachen mit einer Gewinnwarnung um 10,1 Prozent ein. Der Cybersecurity-Spezialist hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für das dritte Quartal gesenkt. Für Barracuda Networks ging es dagegen um 9,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat das Ergebnis je Aktie im zweiten Geschäftsquartal überraschend mehr als verdoppelt. Auch der Umsatz stieg stärker als erwartet.

   Amazon plant einen neuen Musik-Streamingdienst, der - wie bei etlichen Wettbewerbern - gegen eine Monatsgebühr unbegrenzten Zugang zu Millionen Musikstücken bietet. Amazon will über niedrige Preise die Konkurrenz ausstechen. Die Aktie kletterte um 0,4 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.144,20 0,09 15,54 4,13 S&P-500 2.139,17 0,11 2,44 4,66 Nasdaq-Comp. 5.239,02 -0,15 -7,77 4,63 Nasdaq-100 4.819,63 -0,05 -2,28 4,93

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 99 24/32 dn 1/32 0,870% +0,5 Bp 3/4% 3-jähr. 99 18/32 dn 1/32 1,025% +0,9 Bp 1 1/8% 5-jähr. 99 5/32 dn 1/32 1,303% +0,9 Bp 1 3/8% 7-jähr. 98 18/32 dn 2/32 1,591% +1,2 Bp 1 1/2% 10-jähr. 97 16/32 dn 5/32 1,778% +1,9 Bp 2 1/4% 30-jähr. 94 18/32 dn 10/32 2,508% +1,5 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:39 Uhr Di, 17.21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1013 -0,34% 1,1051 1,1067 +1,4% EUR/JPY 114,8138 +0,22% 114,5618 114,57 -26,5% EUR/CHF 1,0907 -0,15% 1,0923 1,0925 +0,3% EUR/GBP 0,9017 -1,17% 0,9010 1,1068 +22,4% USD/JPY 104,25 +0,57% 103,66 103,47 -11,2% GBP/USD 1,2214 -0,43% 1,2267 1,2249 -17,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,22 50,79 -1,1% -0,57 +15,9% Brent/ICE 51,91 52,41 -1,0% -0,50 +16,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.255,34 1.253,25 +0,2% +2,09 +18,4% Silber (Spot) 17,53 17,44 +0,5% +0,09 +26,9% Platin (Spot) 943,35 948,75 -0,6% -5,40 +5,8% Kupfer-Future 2,18 2,19 -0,4% -0,01 +1,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   October 12, 2016 16:19 ET (20:19 GMT)

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