14.12.2022 22:10:44
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MÄRKTE USA/"Falkenhafte" Fed drückt Aktienkurse
NEW YORK (Dow Jones)--"Falkenhafte" Aussagen der US-Notenbank haben am Mittwoch Hoffnungen auf gemäßigtere geldpolitische Straffungen der Fed zunichte gemacht. Die zuvor freundliche Stimmung an der Wall Street trübte sich ein, und die Aktienkurse drehten ins Minus.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent. Der S&P-500 gab um 0,6 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent. An der Nyse wurden 1.401 (Dienstag: 2.227) Kursgewinner gesehen, denen 1.759 (936) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 111 (125) Titel aus dem Handel.
Wie weithin erwartet, hob die Fed den Leitzins um 50 Basispunkte an. Gleichzeitig signalisierte sie, dass sie die Zinsen bei ihren nächsten Sitzungen weiter erhöhen werde, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Aus den neuen Projektionen zum Zinspfad lässt sich ablesen, dass die meisten Währungshüter damit rechnen, dass der Leitzins im nächsten Jahr auf 5,00 bis 5,50 Prozent steigen wird. Im September sah die Projektion eine Erhöhung auf etwa 4,60 Prozent vor. Bei ihren Erwartungen an die Inflation und das Wirtschaftswachstum sind die Notenbanker etwas pessimistischer geworden.
Nach den jüngsten Erzeuger- und vor allem den am Dienstag veröffentlichten Verbraucherpreisdaten war am Markt damit gerechnet worden, dass die Notenbanker etwas den Fuß vom Gas nehmen würden.
"Die Notenbanker stimmen Finanzmärkte und Öffentlichkeit damit einmal mehr auf einen langen und zähen Kampf gegen die hohe Inflation ein", kommentierte Elmar Völker von der LBBW die Notenbank-Aussagen. "Dies gilt, zumal der US-Arbeitsmarkt noch immer zu angespannt ist, um Sorgen vor einer Preis-Lohn-Spirale ad acta zu legen. Vor diesem Hintergrund tut die Fed einstweilen gut daran, nicht zu früh ein geldpolitisches Lockerlassen zu signalisieren."
Die vorbörslich veröffentlichten Import- und Exportpreise für November trafen derweil nur auf ein begrenztes Interesse. Die US-Importpreise sind im November erneut gesunken. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation. Auch die Exportpreise haben sich im November erneut verringert.
Dollar und Renditen profitieren nicht nachhaltig von Fed-Aussagen
Der Dollar und die Renditen der US-Anleihen zogen in Reaktion auf die Fed-Aussagen nur vorübergehend an. Der Dollar-Index drehte schon bald wieder ins Minus und sank um 0,4 Prozent. Der Euro zeigte sich wenig verändert bei rund 1,0680 Dollar; hier stützte die Erwartung, dass die EZB am Donnerstag den Leitzins um ebenfalls 50 Basispunkte anheben werde.
Am Anleihemarkt fielen die Renditen zurück, nachdem Fed-Chairman Jerome Powell während der Pressekonferenz zu den Notenbankbeschlüssen auf Nachfrage von Journalisten Zinsschritte von nur 25 Basispunkten nicht ausschließen wollte. Die Renditen waren schon am Dienstag nach den Verbraucherpreisdaten unter Druck geraten.
Der Goldpreis tendierte mit der Aussicht auf weiter steigende Zinsen etwas leichter.
Mit neuerlichen Aufschlägen zeigten sich die Ölpreise. Sie profitierten erneut von den schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten in den USA.
ABM Industries und Braze mit Abgaben
Bei den Einzelwerten zeigten sich die Aktien von ABM Industries mit einem Abschlag von 3,1 Prozent. Der Gebäudedienstleister hatte einen Ausblick für das kommende Gesamtjahr abgegeben, der unter den Erwartungen der Wall Street lag. Die außerdem veröffentlichten Viertquartalszahlen fielen knapp über den Erwartungen aus.
Braze verloren 2,1 Prozent. Der Anbieter von Plattformen zur Kundenbindung hatte einen deutlich höheren Verlust ausgewiesen, wenngleich er auf bereinigter Basis ebenso etwas besser als befürchtet ausfiel. Auch der Umsatz fiel etwas besser als geschätzt aus.
Lockheed Martin rückten um 1,0 Prozent vor, nachdem der Deutsche Bundestag den Kauf von 35 Kampfjets des Typs F-35 gebilligt hat.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.966,35 -0,4% -142,29 -6,5%
S&P-500 3.995,32 -0,6% -24,33 -16,2%
Nasdaq-Comp. 11.170,89 -0,8% -85,93 -28,6%
Nasdaq-100 11.740,92 -0,8% -93,28 -28,1%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,22 +0,4 4,21 348,8
5 Jahre 3,62 -2,9 3,65 236,0
7 Jahre 3,57 -2,2 3,60 213,4
10 Jahre 3,48 -2,3 3,51 197,3
30 Jahre 3,53 -0,3 3,53 163,2
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Di, 17:26 % YTD
EUR/USD 1,0678 +0,4% 1,0624 1,0647 -6,1%
EUR/JPY 144,45 +0,3% 143,90 143,83 +10,4%
EUR/CHF 0,9861 -0,1% 0,9870 1,0803 -5,0%
EUR/GBP 0,8593 -0,0% 0,8603 0,8602 +2,3%
USD/JPY 135,31 -0,1% 135,43 135,08 +17,6%
GBP/USD 1,2426 +0,5% 1,2350 1,2377 -8,2%
USD/CNH (Offshore) 6,9492 -0,2% 6,9640 6,9604 +9,4%
Bitcoin
BTC/USD 17.795,99 +0,2% 17.796,74 17.779,13 -61,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,38 75,39 +2,6% +1,99 +11,7%
Brent/ICE 82,90 80,68 +2,8% +2,22 +14,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 131,75 137,53 -4,2% -5,78 +111,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.807,22 1.810,75 -0,2% -3,53 -1,2%
Silber (Spot) 23,90 23,78 +0,5% +0,13 +2,5%
Platin (Spot) 1.029,50 1.033,50 -0,4% -4,00 +6,1%
Kupfer-Future 3,85 3,84 +0,2% +0,01 -12,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
(END) Dow Jones Newswires
December 14, 2022 16:11 ET (21:11 GMT)
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