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22.10.2015 22:44:48

MÄRKTE USA/EZB bringt Wall Street auf Trab

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag kräftig erholt. Doch waren es weniger zum Teil recht positive US-Daten, die die Kurse trieben. Der Aufwärtsimpuls kam vielmehr aus Europa. Dort hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zwar wie erwartet den Leitzins auf Rekordtief belassen. Viel entscheidender war aber, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Tür für weitere geldpolitische Lockerung im Dezember weit aufgemacht hatte. Das kam bei Aktienanlegern rund um den Globus gut an. "Das war ein mächtiger Impuls. Was folgte, war eine Rally auf breiter Basis", sagte Händler Brian Fenske von ITG.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 1,9 Prozent auf 17.489 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 1,7 bzw. 1,7 Prozent zu. Umgesetzt wurden 1,05 (Mittwoch: 0,86) Milliarden Aktien. Dabei entfielen an der NYSE auf 2.358 (922) Kursgewinner 819 (2.222) -verlierer, unverändert gingen 68 (95) Titel aus der Sitzung. Zu Gute kam der Rally ausgebliebenes Störfeuer von den US-Konjunkturdaten. Auf dem brummenden US-Häusermarkt stiegen die Verkäufe bestehender Gebäude im September auf Monatssicht stärker als erwartet. Daneben beantragten in der Vorwoche weniger US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe als vorausgesagt. Der Wert verharrte auf historisch niedrigem Niveau. Die Geschäftstätigkeit im Großraum Chicago zeigte sich zwar nicht in berauschender Verfassung, deutete aber auf eine stetige Aktivität hin. Einzig die Frühindikatoren malten kein sehr rosiges Bild, sie signalisierten eine Wachstumsberuhigung.

   Daneben spielte die Bilanzsaison abermals eine gewichtige Rolle. Erstaunlich gelassen reagierte der Markt auf die Gewinnwarnung, die Caterpillar mit ihrem Quartalsausweis geliefert hatte. Positiv wurde zur Kenntnis genommen, dass der Baumaschinenhersteller Kosten senkt und konsequent Personal abgebaut hat. Die Aktie stieg um 1,8 Prozent. Auch der Mischkonzern 3M setzte sich für dieses Jahr bescheidenere Ziele, obwohl er im dritten Quartal mehr verdient hatte als erwartet. Allerdings will das Unternehmen unter anderem durch den Abbau von Arbeitsplätzen gegensteuern. Der Aktienkurs legte auch hier zu - um 4,1 Prozent.

   Gefeiert wurde der Zahlenausweis von Dow Chemical, für die Aktie ging es um 5,1 Prozent nach oben. Der Chemiekonzern hat trotz eines Umsatzrückgangs mehr verdient. Die Geschäftszahlen der Schnellrestaurantkette McDonald's überzeugten ebenfalls. Der Kurs rückte um 8,1 Prozent auf Rekordhoch vor, was für über 50 Punkte der Dow-Gewinne stand. Der Trend fallender Erlöse war gestoppt worden. Auch eBay überraschte positiv, was die Aktie um 13,9 Prozent nach oben trieb. Das gleiche galt für Texas Instruments; die Aktie machte einen Satz von 11,9 Prozent zu. Eine Enttäuschung lieferte dagegen American Express. Der Kurs der Kreditkartenanbieters fiel um über 5 Prozent.

   Die Citigroup führt laut Kreisen Gespräche über den Verkauf ihrer Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent an der China Guangfa Bank, die Papiere der US-Bank gewannen 1,4 Prozent. Valeant Pharmaceuticals stürzten nach dem Vortageseinbruch im Zuge von Vorwürfen über angeblich dubiose Bilanzierungsmethoden um weitere 7,4 Prozent ab. Im britischen Telekommunikationssektor bahnt sich derweil eine Fusion an. Cable & Wireless bestätigte Verhandlungen über eine Übernahme durch Liberty Global. Deren Aktien verloren 1,7 Prozent.

   Am Rentenmarkt folgten die Notierungen den europäischen Pendants dank Draghi nach oben, wenn auch nicht mit der dortigen Dynamik. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ermäßigte sich um einen Basispunkt auf 2,02 Prozent. Das baldige Erreichen der Schuldenobergrenze der USA zeigte indes erste Auswirkungen. Eine ursprünglich für Dienstag anberaumte Auktion zweijähriger US-Notes wurde verschoben.

   Klarer Verlierer der EZB-Kommentare war der Euro, der zum Dollar deutlich abwertete und auf ein Zweimonatstief rutschte. Die Gemeinschaftswährung wurde im späten US-Geschäft mit 1,1113 Dollar gehandelt, vor den Draghi-Aussagen waren es noch über 1,13 gewesen. Die Dollar-Aufwertung belastete Gold indes nicht, Anleger schätzten vielmehr das Edelmetall als Inflationsschutz angesichts der Aussichten auf weitere geldpolitische Lockerungen in Europa. Die Feinunze notierte mit 1.166 Dollar praktisch auf dem Niveau des Vorabends.

   Der Ölpreis erholte sich dagegen leicht von seinen jüngsten Verlusten, allerdings verhinderte der feste Dollar eine deutlichere Steigerung. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 45,38 Dollar, die globaler gehandelte Sorte Brent um 0,5 Prozent auf 48,08 Dollar je Fass. Daten zu den Ölvorräten der USA hatten den Ölpreis zur Wochenmitte stark gedrückt. Die Lagerbestände waren überraschend deutlich in der Nähe eines 80-Jahreshochs gestiegen und riefen Marktteilnehmern damit ins Gedächtnis, dass sich das Überangebot an Öl hartnäckig hält - trotz sinkender Fördertrends in den USA. Das Treffen des Erdölkartells Opec mit Nichtmitgliedern hatte wie erwartet ohne greifbare Ergebnisse geendet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.489,16 1,87 320,55 S&P-500 2.052,51 1,66 33,57 Nasdaq-Comp. 4.920,05 1,65 79,93 Nasdaq-100 4.503,22 2,03 89,69

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 02/32 +2/32 0,597% -2,8BP 1% 3-jähr. 99 31/32 +2/32 0,886% -2,1BP 1 3/8% 5-jähr. 100 05/32 +2/32 1,342% -1,7BP 1 3/4% 7-jähr. 100 04/32 +1/32 1,731% -0,6BP 2 1/8% 10-jähr. 99 25/32 +1/32 2,025% -0,5BP 2 1/2% 30-jähr. 100 11/32 +7/32 2,861% -1,1BP

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.40 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1107 -1,97% 1,1330 1,1352 EUR/JPY 134,09 -1,15% 135,65 136,08 EUR/CHF 1,0809 -0,55% 1,0869 1,0854 USD/JPY 120,73 0,84% 119,73 119,90 GBP/USD 1,5394 -0,25% 1,5433 1,5471 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   October 22, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)

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