14.09.2016 15:47:47

MÄRKTE USA/Einigung auf Monsanto-Übernahme durch Bayer

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Während am US-Aktienmarkt am Mittwoch das Warten auf die US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche überwiegt, hat das Warten im Übernahmepoker um Monsanto ein Ende. Nach langem Tauziehen haben sich der US-Saatgutriese und die deutsche Bayer auf eine bindende Fusionsvereinbarung verständigt. Die Leverkusener übernehmen ihren US-Wettbewerber für 128 US-Dollar je Aktie in bar, was Monsanto mit 66 Milliarden Dollar bewertet. Gleichzeitig sichert Bayer Monsanto eine Zahlung von 2 Milliarden Dollar für den Fall zu, dass die notwendigen Kartellfreigaben nicht erteilt werden sollten.

   Während die Bayer-Aktie in Deutschland mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent das DAX-Tableau anführt, scheint bei Monsanto-Anlegern die Skepsis zu überwiegen. Im Handel wird auf die vielen Unwägbarkeiten wegen der kartellrechtlichen Hürden verwiesen. Vorbörslich legt der Wert um 0,8 Prozent auf 106,99 US-Dollar zu. Damit wird die Aktie 16,4 Prozent unter dem Angebotspreis gehandelt. "Ein Abschlag von fast 20 Prozent erscheint definitiv zu hoch", moniert ein Händler. Er hält es allerdings für möglich, dass sich die Differenz am Nachmittag mit Eröffnung der US-Börsen und den Telefonkonferenzen von Bayer und Monsanto einengen wird.

Wall Street vor Stabilisierung Nach dem Vortagesabsturz scheint an der Wall Street insgesamt wieder Ruhe einzukehren. Nicht zuletzt die sich etwas stabilisierenden Ölpreise sorgen für etwas Entspannung, nachdem der Preisrutsch bei Erdöl zu einem beträchtlichen Teil für die Vortagsschwäche des Aktienmarktes verantwortlich gemacht worden ist. Zwar fallen die Ölpreise mittlerweile wieder, aber nicht mit der Dynamik des Vortages.

   Der Aktienterminmarkt deutet auf eine gut behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Da aus dem Kreis der US-Notenbank - wegen der selbst auferlegten Schweigeperiode - erst wieder im Anschluss an die Sitzung am 20. und 21. September Aussagen zu erwarten sind, bleibt die Entwicklung des Ölpreises eine wichtige Richtgröße. Im Tagesverlauf werden die offiziellen Lagerbestandsdaten in den USA veröffentlicht, die Ölpreise und letztlich auch die Aktienkurse bewegen könnten.

   Im Handel rechnet man mit einem deutlichen Lageraufbau, nachdem die US-Vorräte in der Vorwoche dramatisch eingebrochen waren. Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) hat derweil einen Lageraufbau berichtet, der kleiner als erwartet ausgefallen ist. "Mit der US-Notenbank in der Schweigephase gibt es wenig positive Impulse zur Unterstützung des Marktes aktuell. Allerdings ist es durchaus positiv, dass wir nicht ständig Argumente für oder gegen eine Zinserhöhung vernehmen müssen (...)", sagt Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets. Für ihn würde ein Zinsschritt in der kommenden Woche eine "große Überraschung" darstellen.

   Am Zinsterminmarkt wird aktuell eine Zinsanhebung im September mit einer Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent eingepreist. Die gerade veröffentlichten Importpreise liefern indes kaum Argumente für eine baldige Zinserhöhung, denn sie sind im August gefallen und zwar etwas deutlicher als vorhergesagt.

   Am Ölmarkt geht es nach einer ersten Stabilisierung schon wieder talwärts. Im Handel heißt es, dass insbesondere die US-Schieferölförderung wieder zulegen könnte. "Der Ölpreis darf nicht zu sehr steigen, um anziehende Aktivitäten in der Schieferölindustrie zu vermeiden. Was wir nicht brauchen, ist eine höhere Förderung", sagt Rohstoffanalyst Bjarne Schieldrop von SEB Markets. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 44,58 Dollar, Brent um ebenfalls 0,7 Prozent auf 46,80 Dollar.

   Wie der Aktienmarkt stabilisieren sich auch die Rentenkurse, die Zehnjahresrendite der US-Staatsanleihen stagniert bei 1,71 Prozent, nachdem sie vor knapp einer Woche noch bei 1,54 Prozent gelegen hat. Marktteilnehmer sehen aber durchaus Potenzial für weiter steigende Renditen. Sie halten den Anleihenmarkt inzwischen für extrem überbewertet. Die großen Fondsmanager haben ihre starke Untergewichtung laut einer Branchenumfrage von Merrill Lynch im September sogar noch einmal ausgebaut. Die historisch gesehen noch immer niedrigen Renditen sind somit nur mit den Käufen der Notenbanken erklärbar.

   Der Goldpreis erholt sich um 0,2 Prozent auf 1.322 Dollar, der Dollar stagniert. Mit 1,1223 Dollar geht der Euro einen Tick höher als am Vorabend um.

Apple weiter gefragt Mit der Apple-Aktie geht es weiter aufwärts - vorbörslich um 0,8 Prozent. Die Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Betriebssystem iOS 10 für mobile Anwendungen sind laut Unternehmensangaben mittlerweile gelöst.

   Ford Motor werden 1,4 Prozent tiefer gehandelt. Der Automobilkonzern teilte mit, der Vorsteuergewinn könne im laufenden Jahr aufgrund von Rückrufen sinken. Darüber hinaus stellte das Unternehmen Wachstumspläne vor.

   Philip Morris International hat die Dividende angehoben, die Aktie zeigt sich aber bislang unverändert. Herbalife ziehen um 3,1 Prozent an. Großinvestor Carl Icahn sieht die Gesellschaft nach den Vorwürfen durch Hedgefondsmanager Bill Ackman besser aufgestellt, wenn das Unternehmen von der Börse genommen werde.

   Die Aktien des Einrichtungshauses At Home Group gewinnen 7,6 Prozent. Das Unternehmen hat erstmals seit seinem Börsengang Quartalszahlen veröffentlicht. At Home Group hat den Umsatz im zweiten Geschäftsquartal um 21 Prozent gesteigert. Der Gewinn ging zwar auf bereinigter Basis zurück, übertraf aber die Erwartungen der Analysten.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.26 Uhr EUR/USD 1,1223 +0,1% 1,1217 1,1239 EUR/JPY 115,34 +0,3% 115,02 114,89 EUR/CHF 1,0943 -0,2% 1,0962 1,0946 GBP/EUR 1,1754 -0,0% 1,1756 1,1721 USD/JPY 102,78 +0,2% 102,54 102,24 GBP/USD 1,3191 +0,0% 1,3187 1,3174 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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   September 14, 2016 09:16 ET (13:16 GMT)

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