12.01.2017 16:16:46
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MÄRKTE USA/Börsen starten im Minus - Trump-Auftritt wirkt nach
NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen kommt es zum Handelsbeginn am Donnerstag zu kleineren Verlusten. Nach der Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump vom Mittwoch sind die Anleger nicht viel schlauer als vorher. Während seines mit Spannung erwarteten Auftritts hatte Trump keine Details zu den Steuersenkungen und dem Konjunkturprogramm genannt, die er im Wahlkampf angekündigt hatte. Vielmehr erneuerte Trump seine Kritik an Mexiko und China und brachte erneut die Einführung von Strafzöllen ins Spiel.
Überdies griff er die Pharmabranche mit scharfen Worten an. Er warf ihr Preiswucher vor und dass sie "mit Mord davonkomme". Diese Aussagen belasteten Pharmawerte schon am Mittwoch und dämpften die Stimmung im Sektor am Donnerstag im asiatischen und europäischen Handel weiter.
Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 19.896 Punkte. Der S&P-500 verliert ebenfalls 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,4 Prozent.
Trumps Kommentare seien als Warnung an die Pharmabranche und andere Zweige der US-Wirtschaft zu verstehen, sagt Michael Hewson, Chefmarktanalyst bei CMC Markets. Der neugewählte Präsident neige bei innenpolitischen Themen zur Willkür, fügt er hinzu. Für die Aktienmärkte sei seine Präsidentschaft keine sichere Wette.
An Konjunkturdaten wurden am Donnerstag die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Import- und Exportpreise veröffentlicht. Die Zahl der Erstanträge stieg in der vergangenen Woche um 10.000 und 247.000, während Volkswirte einen Anstieg auf 255.000 erwartet hatten. Die Importpreise erhöhten sich im Dezember um 0,4 Prozent; hier war ein Plus von 0,6 Prozent prognostiziert worden.
Daneben muss der Markt Auftritte von mehreren Vertretern der US-Notenbank auf verschiedenen Veranstaltungen verarbeiten. Vor der Startglocke sagte der Präsident der regionalen Fed-Filiale von Philadelphia, Patrick Harker, dass er im laufenden Jahr mit drei "moderaten" Zinserhöhungen rechne, die einer robusten US-Wirtschaft und einer Inflation in der Nähe des Ziels von 2 Prozent gerecht würden. Harker ist in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Fed.
Bedeutende Unternehmenstermine stehen nicht an. Das ändert sich am Freitag, wenn mit JP Morgan, Bank of America und Wells Fargo drei große US-Banken Quartalszahlen vorlegen.
Trump schwächt Dollar - Öl und Gold gefragt Der Dollar geriet mit den Trump-Aussagen auf breiter Front unter Druck. Der Euro, der am Mittwoch vor der Pressekonferenz auf 1,0453 Dollar gefallen war, überstieg am Donnerstag die Marke von 1,06 Dollar und notiert aktuell bei etwa 1,0640 Dollar. Zur japanischen Währung fällt der Greenback auf 114,45 Yen zurück, am Mittwoch wurden in der Spitze 116,87 Yen gezahlt.
Nutznießer des schwächeren Dollar sind die Preise von Rohstoffen, die in der US-Devise bezahlt werden. Sie werden für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger. So setzt der WTI-Ölpreis seinen Anstieg vom Vortag fort und gewinnt 2,3 Prozent auf 53,43 Dollar je Barrel.
Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 0,8 Prozent auf 1.201 Dollar.
Die nach den Ausführungen Trumps verunsicherten Anleger flüchten auch in den Anleihemarkt. Steigende Kurse drücken dort die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 2,33 Prozent.
Unter den Einzelwerten an der Börse zeigen sich die Aktien von Delta Airlines 0,6 Prozent fester. Die Fluggesellschaft hatte für das vierte Quartal einen Nettogewinnrückgang um 36 Prozent gemeldet. Beim Ausblick wartet die zweitgrößte US-Fluglinie mit einem unveränderten bis 2 Prozent höher erwarteten Umsatz im ersten Quartal auf. Das wäre eine Verbesserung gegenüber dem vierten Quartal, in dem es um 2,7 Prozent abwärts ging.
Morgan Stanley steigen um 0,1 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Societe Generale. Die französische Bank hat auch die Bank of America auf Buy hochgestuft; deren Aktie tendiert kaum verändert. Die Analysten der Credit Suisse haben sich den Stahlsektor vorgenommen und sowohl US Steel als auch AK Steel auf Neutral von Outperform abgestuft. Die Aktien sinken um 4,7 und um 4,8 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.896,63 -0,29 -57,65 0,68 S&P-500 2.268,63 -0,29 -6,69 1,33 Nasdaq-Comp. 5.539,63 -0,43 -24,02 2,91 Nasdaq-100 5.027,11 -0,46 -23,10 3,36US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,17 -1,6 1,19 5 Jahre 1,85 -3,6 1,88 7 Jahre 2,15 -3,9 2,19 10 Jahre 2,33 -4,3 2,38 30 Jahre 2,93 -2,9 2,95
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.14 Uhr Mo, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0636 +0,07% 1,0629 1,0564 +1,1% EUR/JPY 121,6955 +0,03% 121,6645 123,05 -2,8% EUR/CHF 1,0731 -0,03% 1,0735 1,0734 +0,2% EUR/GBP 0,8677 +0,06% 0,8688 1,1518 +1,8% USD/JPY 114,45 -0,03% 114,48 116,48 -2,1% GBP/USD 1,2260 +0,38% 1,2214 1,2170 -0,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,43 52,25 +2,3% 1,18 -0,5% Brent/ICE 56,33 55,1 +2,2% 1,23 -0,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.200,92 1.191,54 +0,8% +9,38 +4,3% Silber (Spot) 16,86 16,73 +0,7% +0,12 +5,8% Platin (Spot) 983,45 972,25 +1,2% +11,20 +8,8% Kupfer-Future 2,65 2,61 +1,7% +0,04 +5,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 12, 2017 09:46 ET (14:46 GMT)
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16.04.24 | Bank of America Outperform | RBC Capital Markets |
Aktien in diesem Artikel
Bank of America Corp. | 43,56 | -1,12% |
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Delta Air Lines Inc. | 62,07 | -0,37% |
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Morgan Stanley | 134,22 | -0,53% |
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United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 37,29 | -0,08% |
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