25.03.2015 21:43:54

MÄRKTE USA/Anleger bekommen Höhenangst und verkaufen massiv

   NEW YORK (Dow Jones)--Der Mittwoch war ein düsterer Tag für die Wall Street. Nach einem verhaltenen Auftakt drehten die Indizes deutlich nach unten ab und markierten kräftige Verluste. Schwache Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter lieferten eine Ausrede für Verkäufe. "Die Daten wecken die Sorge, dass sich die Wirtschaft verlangsamt und die Verbraucher weniger ausgeben", sagte Greg Peterson von Ballentine Partners.

   In einem eher dünnen Handel waren verstärkt kurzfristig orientierte Teilnehmer unterwegs, die Gewinne einsackten. Angesichts der noch immer hohen Indexstände hätten einige Anleger wohl Höhenangst bekommen, wie Händler sagten. Zudem sei trotz der schwachen US-Daten die Sorge vor einer baldigen Zinswende noch nicht ausgeräumt.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 1,6 Prozent auf 17.719 Punkte. Er ist damit auf Jahresbasis wieder ins Minus gerutscht. Für den S&P-500 ging es um 1,5 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite verlor sogar 2,4 Prozent. Er hatte seit Jahresbeginn besser abgeschnitten als die anderen Indizes. Den nur 856 Tagesgewinnern standen 2.304 Verlierer gegenüber, 85 Titel schlossen unverändert. Der Umsatz legte auf 791 (Dienstag: 749) Millionen Aktien zu, blieb aber damit recht niedrig.

   Meldung des Tages war die Fusion zweier Traditionsunternehmen aus der Lebensmittelbranche. Der Ketchupkönig H.J. Heinz und der Mayonnaisehersteller Kraft Foods wollen zusammengehen und gemeinsam den fünftgrößten Lebensmittel- und Getränkekonzern der Welt mit einem Jahresumsatz von 28 Milliarden US-Dollar formen. Warren Buffets Berkshire Hathaway und die Beteiligungsgesellschaft 3G Capital werden 10 Milliarden Dollar in das neue Unternehmen investieren. Kraft Foods schossen um knapp 36 Prozent in die Höhe. Von der Brancheneuphorie profitierten auch die Aktien des Mondelez-Konzerns, der sich 2012 von Kraft Foods abgespalten hatte, das Papier stieg 2,3 Prozent. Der S&P-Sektor der Lebensmittelwerte stieg um 0,9 Prozent.

   Auch sonst kam es zu markanten Branchenbewegungen. Mit den Energiewerten ging es im Gefolge eines festen Ölpreises aufwärts, der S&P-500-Sektor Energy legte 1,2 Prozent zu. Dagegen kam es zu einem Ausverkauf bei Technologiewerten, die Schlusslaterne im Dow hielten Microsoft, gefolgt von Intel, Apple und IBM. Vor allem die Halbleiter-Branche wurde verkauft, hier ging es um 4,4 Prozent abwärts. "Die Kurse der Chip-Branche sind zum Teil extrem gut gelaufen und waren der Schrittmacher für die Börsen", sagte ein Händler. Advanced Micro Devices fielen um 5,7 Prozent, nachdem die UBS den Wert auf Sell abgestuft hatte.

   Merck & Co zeigten mit minus 0,7 Prozent relative Stärke, nachdem der Pharmakonzern die Möglichkeit geschaffen hat, noch mehr eigene Aktien zurückzukaufen. Merck erweitert den Rahmen für Rückkäufe um 10 Milliarden Dollar, so dass nun der Erwerb eigener Aktien für bis zu 11,7 Milliarden Dollar möglich ist.

   Die Rohölpreise nahmen im späteren Handel Fahrt auf, nachdem zuvor noch neue, unerwartet umfangreiche US-Lagerbestände belastet hatten. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI gewann 3,6 Prozent auf 49,21 Dollar, das war ein Zweiwochen-Hoch. Zum einen halfen die Unruhen im Jemen, die die Sorge wegen der Lieferungen aus dem Nahen Osten bestärkten. Zum andern stützte der leichtere Dollar den Ölpreis.

   Der Euro überwand mit den schwachen Auftragseingängen kurzzeitig die Hürde von 1,10 US-Dollar, an der die Gemeinschaftswährung an den Vortagen immer wieder gescheitert war. Offenbar setzten einige Anleger am Devisenmarkt auf eine zeitlich spätere Zinserhöhung in den USA. "Die Anleger haben die Fed-Aussagen der letzten Woche in Richtung einer späteren Zinswende interpretiert", sagte Ulf Lindahl von A.G. Bisset Associates. Allerdings erholte sich der Dollar im weiteren Verlauf etwas, so dass der Euro auf 1,0966 Dollar zurückkam.

   Auch am Goldmarkt spielte die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen eine Rolle, wie auch der schwache Dollar. Der Goldpreis stieg zum Settlement auf 1.197 Dollar nach Preisen für die Feinunze von 1.193 Dollar am Vorabend.

   Am Rentenmarkt wurde verkauft. Eine Auktion neuer fünfjähriger Papiere stieß auf maues Interesse. Die jüngste Rally der Treasurys lasse die Renditen weniger attraktiv erscheinen, hieß es am Markt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um vier Basispunkte auf 1,92 Prozent. Die schwachen Konjunkturdaten hatten nur vorübergehend die US-Anleihen gestützt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.718,54 -1,62 -292,60 S&P-500 2.061,07 -1,45 -30,43 Nasdaq-Comp. 4.876,52 -2,37 -118,21 Nasdaq-100 4.329,29 -2,30 -101,70

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 25/32 -1/32 0,602% +0,7Bp 1% 3-jähr. 100 6/32 -2/32 0,936% +2,4Bp 1 3/8% 5-jähr. 99 27/32 -6/32 1,410% +4,0Bp 1 3/4% 7-jähr. 100 6/32 -8/32 1,721% +4,1Bp 2% 10-jähr. 100 23/32 -12/32 1,920% +4,2Bp 2 1/2% 30-jähr. 99 30/32 -25/32 2,502% +3,8Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.30 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0962 0,32% 1,0927 1,0918 EUR/JPY 130,99 0,13% 130,81 130,87 EUR/CHF 1,0532 0,48% 1,0482 1,0460 USD/JPY 119,51 -0,17% 119,72 119,86 GBP/USD 1,4865 -0,03% 1,4870 1,4877 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   March 25, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)

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