03.08.2021 10:08:41

MÄRKTE EUROPA/Wenig veränderter Start - Berichtssaison läuft weiter

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag wenig verändert in den Handel gestartet. Die Investoren sind mit Blick auf die Ausbreitung der Delta-Variante in Asien etwas zurückhaltender. Eine erneute Ausbreitung der Seuche dürfte die wirtschaftlichen Aussichten erneut belasten. Daneben wird über erneute regulatorische Eingriffe in China in den Technologiesektor spekuliert. Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 0,1 Prozent auf 15.518 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 4.105 nach oben.

Online-Spiele sind "Opium für den Verstand"

Das Kursdebakel bei den chinesischen Techwerten hielt auch am Dienstag an. Tencent stürzten um 10 Prozent ab nach Artikel in chinesischen Staatsmedien, die Online-Spiele als "Opium für den Verstand" kritisiert hatten. Dies schürte bei Investoren die Sorge, dass beliebte Spiele des Unternehmens von Regulierungsmaßnahmen betroffen werden könnten. Zuletzt hatte die Regierung durch Eingriffe in den florierenden Markt für Privatschulen einen Kursrutsch in dem entsprechenden Sektor ausgelöst.

Das Wort "Opium" ist in China vorbelastet und weckt Erinnerungen an die Opium-Kriege im 19. Jahrhundert zwischen Großbritannien und dem Qing-Reich. Die Briten erzwangen sich damals auf diesem Weg günstige Handelskonzessionen. In Europa stehen Prosus mit Abgaben von 5 Prozent im frühen Geschäft unter Druck. Deren Beteiligung an Tencent steht Analysten zufolge für rund dreiviertel des Beteiligungswertes des Unternehmens.

Daneben läuft die Berichtssaison weiter. Als "stark" stufen die Analysten von Jefferies in einer ersten Einschätzung die Zahlen der Societe Generale zum zweiten Quartal ein. Dabei stellen sie vor allem den Nettogewinn heraus, der mit 1,44 Milliarden Euro den Konsens um 68 Prozent schlage. Für die Aktie geht es im frühen Geschäft um 5 Prozent nach oben.

Aareal Bank liegen dagegen 1,2 Prozent leichter: Es enttäuscht der Gewinn vor Steuern im zweiten Quartal, dieser fiel den Citi-Analysten zufolge mit 41 Millionen Euro unter dem Konsens aus.

Für Moeller-Maersk geht es im frühen Handel nach Anhebung der Ziele für das laufende Jahr um 1,2 Prozent nach oben. Der Logistiker erwartet nun im laufenden Jahr eine EBITDA zwischen 18 und 19,5 Milliarden Dollar nach zuvor 13 bis 15 Milliarden. Laut Jefferies liegt der Konsens aktuell bei 17,4 Milliarden Dollar. Mit einer Anhebung dürften viele Anleger gerechnet haben angesichts der positiven Nachrichten aus dem Sektor. Jüngst hatte Hapag-Lloyd (+0,7%) die Ziele angehoben.

BMW verlieren trotz solider Zahlen 3,5 Prozent. Wie bereits VW und Daimler hätten die Münchener ein gutes zweites Quartal hingelegt, heißt es im Handel. Als konservativ bis vorsichtig wird der Ausblick derweil eingestuft. So erwartet das Unternehmen die Marge am oberen Ende der Prognose von 7 bis 9 Prozent, dies liege allerdings unter der Schätzung einiger Analysten von 10 Prozent und mehr, dies enttäusche.

Infineon verlieren 1,8 Prozent. Die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal werden im Handel als solide eingestuft. Sorgen machten sich die Investoren aber um die kommenden Monate, gehe es doch darum, dass unverändert Kapazitätsengpässe zu befürchten seien, heißt es. Nach Zahlen geben Fraport um 1,8 Prozent nach.

Standard Chartered mit möglichem Wendepunkt

Für Standard Chartered geht es im frühen Geschäft um 1 Prozent nach oben. Die bereinigten Ergebnisse im zweiten Quartal sind nach Einschätzung von Jefferies im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Wichtiger ist aber, dass die Analysten das zweite Quartal als möglichen Wendepunkt für den Finanzdienstleister ansehen. Sowohl die Umsatz- als auch die Kostenziele seien beibehalten worden. Jefferies geht nicht davon aus, dass die Konsensschätzungen im Markt weiter fallen werden. Positiv schätzen die Analysten das Aktienrückkaufprogramm über 250 Millionen Dollar ein.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.119,79 +0,1% 3,17 +16,0%

Stoxx-50 3.578,81 +0,2% 8,43 +15,1%

DAX 15.580,47 +0,1% 11,74 +13,6%

MDAX 35.392,72 +0,0% 8,48 +14,9%

TecDAX 3.723,76 +0,2% 5,82 +15,9%

SDAX 16.567,58 +0,1% 17,66 +12,2%

FTSE 7.105,37 +0,3% 23,65 +9,6%

CAC 6.727,48 +0,8% 51,58 +21,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,47 +0,02 +0,10

US-Zehnjahresrendite 1,19 +0,01 +0,27

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Uhr Mo, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1878 +0,1% 1,1878 1,1882 -2,8%

EUR/JPY 129,75 -0,0% 129,60 129,79 +2,9%

EUR/CHF 1,0748 -0,0% 1,0752 1,0745 -0,6%

EUR/GBP 0,8535 -0,2% 0,8544 0,8549 -4,4%

USD/JPY 109,19 -0,1% 109,19 109,22 +5,7%

GBP/USD 1,3918 +0,2% 1,3900 1,3897 +1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,4626 -0,0% 6,4626 6,4619 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 38.540,76 -1,7% 38.340,76 39.770,01 +32,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,13 71,26 -0,2% -0,13 +47,6%

Brent/ICE 73,00 72,89 +0,2% 0,11 +43,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.810,35 1.812,70 -0,1% -2,35 -4,6%

Silber (Spot) 25,30 25,43 -0,5% -0,12 -4,1%

Platin (Spot) 1.054,95 1.061,45 -0,6% -6,50 -1,4%

Kupfer-Future 4,40 4,43 -0,8% -0,04 +24,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 03, 2021 04:09 ET (08:09 GMT)

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