23.12.2015 18:24:51

MÄRKTE EUROPA/Vorweihnachtsrally - Die Letzten sind die Ersten

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Eine Vorweihnachtsrally hat den Kursen an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch Dampf gemacht. Der Dax gewann 2,3 Prozent auf 10.728 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zog ebenfalls um 2,3 Prozent an. Besonders gesucht waren mit den Rohstoff- und Öl-Aktien sowie den Versorgern die Verlierer des bisherigen Börsenjahres. Auslöser der guten Laune waren leicht anziehende Rohstoffpreise, vor allem bei Kupfer und Eisenerz. Öl stabilisierte sich trotz des neuen Opec-Ausblicks. Die Öl-Organisation rechnet zwar innerhalb von fünf Jahren mit steigenden Ölpreisen, ließ jedoch keine Zeichen für den Willen zu Produktionskürzungen erkennen. Stattdessen wird von den USA und Kanada sogar eine steigende Förderung erwartet.

   Der Stoxx-Index der europäischen Öl- und Gas-Aktien erholte sich trotzdem um 4,8 Prozent, und der Index der Rohstoff-Aktien kletterte sogar um 6,4 Prozent. Vor allem Stahlwerte legten weiter stark zu, angeführt von ArcelorMittal, die um 11,1 Prozent nach oben schossen. Thyssen gewannen 6,7 Prozent, Salzgitter 4,9 Prozent und KlöCo 4,8 Prozent. Händler verwiesen auf die positive Interpretation der Aussagen von der Central Economic Work Conference in China. Dort ließen Stahl- und Kupferverbände wie die China Association of Iron and Steel (CISA ) verlauten, in den nächsten Jahren sollten Überkapazitäten reduziert werden. Rund 47 Prozent der chinesischen Stahlproduktion seien nicht kostendeckend, hieß es.

   Tatsächlich sahen Händler den Hauptgrund für die marktbreite Rally aber in Gewinnmitnahmen zum Jahresende von so genannten Leerverkäufern. Sie machten ihre Positionen auf fallende Kurse zu, und die entsprechenden Käufe stießen im dünnen Jahresendgeschäft auf wenig Volumen. Deshalb lösten sie große Ausschläge auf. Erkennbar sei dies daran, dass vor allem die Verlierer des Jahres besonders kräftig zulegten. Dazu zählten die deutschen Versorger, RWE sprangen um 6 Prozent nach oben und EON um 5,5 Prozent. Der Jahresverlierer der Minen-Branche, AngloAmerican, legte 9,1 Prozent zu, und BHP stiegen um 6,9 Prozent.

   Gefragt waren auch VW. Hier wurden Aussagen von VW-Anwalt Ken Feinberg positiv gewertet, wonach der Schaden durch manipulierte Abgaswerte in den USA gering gehalten werden könne. "Die Aussicht auf eine schnellere und kostengünstigere Lösung, wie Feinberg behauptet, könnte schon für weitere Hoffnung bei der Aktie sorgen", sagte ein Händler mit Verweis auf ein Interview im Handelsblatt. Immerhin habe der Staranwalt bereits Erfolge vorzuweisen wie im Fall Deepwater Horizon. VW-Aktien stiegen um 2,2 Prozent.

   Als nicht belastend für BASF erwies sich der gescheiterte Verkauf von einigen Beteiligungen der Öl-Tochter Wintershall an die norwegische Tellus Petroleum. "Das wirft Wintershall etwas zurück, andererseits hat man überall im Ölsektor angesichts der Krise damit gerechnet, dass nicht alle geplanten Deals reibungslos über die Bühne gehen", sagte ein Händler. Der Umfang des Geschäfts sei mit rund 600 Millionen US-Dollar nicht groß genug, um richtigen Druck auf die BASF-Aktie auszuüben. BASF legten um 2,8 Prozent zu.

   adidas gewannen 2,4 Prozent. Am Vorabend hatte der Konkurrent Nike Quartalszahlen vorgelegt, die ergebnisseitig besser als erwartet ausgefallen sind.

   Für die Syngenta-Aktie ging es um 2,5 Prozent nach oben, gestützt von Übernahmefantasie. Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer sagte, das Unternehmen verhandle mit Monsanto, ChemChina und anderen Unternehmen über eine Übernahme. "Das ist weit mehr als die übliche Spekulation mit Berufung auf Quellen, wenn der Verwaltungsratschef bestätigt, man befinde sich schon in fortgeschrittenen Verhandlungen", sagte ein Händler.

   Der Kurs der Deutschen Beteiligungs AG zog um 3 Prozent an nach dem Verkauf des Klimasystemherstellers Spheros an den französischen Automobilzulieferer Valeo. Das Unternehmen erzielt dadurch einen Veräußerungsgewinn zwischen 15 und 18 Millionen Euro. In der zweiten und dritten Reihe des deutschen Aktienmarkts ging es insgesamt nicht so stark nach oben wie bei den so genannten Blue-Chips im DAX. Der MDAX legte 1,5 Prozent zu, und der TecDax stieg um 1,4 Prozent.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.286,68 +72,36 +2,3% +4,5% Stoxx-50 3.109,23 +89,97 +3,0% +3,5% Stoxx-600 366,39 +9,52 +2,7% +7,0% XETRA-DAX 10.727,64 +238,89 +2,3% +9,4% FTSE-100 London 6.240,98 +157,88 +2,6% -5,0% CAC-40 Paris 4.674,53 +106,93 +2,3% +9,4% AEX Amsterdam 443,72 +12,75 +3,0% +4,5% ATHEX-20 Athen 181,60 +1,22 +0,7% -31,4% BEL-20 Bruessel 3.689,51 +74,79 +2,1% +12,3% BUX Budapest 23.547,40 +91,49 +0,4% +41,6% OMXH-25 Helsinki 3.352,80 +74,83 +2,3% +12,2% ISE NAT. 30 Istanbul 90.567,05 +1155,29 +1,3% -14,7% OMXC-20 Kopenhagen 999,80 +19,85 +2,0% +34,3% PSI 20 Lissabon 5.259,23 +86,80 +1,7% +11,4% IBEX-35 Madrid 9.641,00 +225,40 +2,4% -6,2% FTSE-MIB Mailand 21.456,36 +396,23 +1,9% +12,9% RTS Moskau 785,51 +23,11 +3,0% -0,7% OBX Oslo 536,86 +15,76 +3,0% +2,5% PX-GLOB Prag 1.226,00 +18,81 +1,6% +3,6% OMXS-30 Stockholm 1.446,69 +32,96 +2,3% -1,2% WIG-20 Warschau 1.879,75 +5,97 +0,3% -18,8% ATX Wien 2.401,19 +36,15 +1,5% +11,2% SMI Zuerich 8.705,74 +189,92 +2,2% -3,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.36 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0882 -0,53% 1,0939 1,0973 EUR/JPY 131,60 -0,55% 132,33 132,66 EUR/CHF 1,0808 -0,10% 1,0819 1,0829 USD/JPY 120,94 -0,01% 120,95 120,92 GBP/USD 1,4869 0,07% 1,4859 1,4816 DJG/hru/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   December 23, 2015 11:54 ET (16:54 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 54 AM EST 12-23-15

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adidas ADRs 121,00 0,00% adidas ADRs
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BHP Billiton Ltd. 24,45 -2,20% BHP Billiton Ltd.
Deutsche Beteiligungs AG 24,55 -0,20% Deutsche Beteiligungs AG
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