17.08.2016 18:44:51
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MÄRKTE EUROPA/Vor dem Fed-Protokoll ziehen Anleger die Köpfe ein
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Vorsicht und Abwarten hat am Mittwoch das Geschäft an Europas Börsen dominiert. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung. Daraus könnte ersichtlich werden, wie kontrovers innerhalb der Fed über eine mögliche Zinserhöhung diskutiert wurde. Sie gilt kurzfristig nicht als ausgeschlossen. Der Dax verlor 1,3 Prozent auf 10.538 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 1,2 Prozent auf 2.981 Zähler nach.
"Heute Abend ist durchaus etwas Abwärtspotenzial gegeben. Denn die Märkte unterschätzen zurzeit das Risiko einer weiteren Zinsanhebung der US-Notenbank", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Eine zweite Zinsanhebung, noch dazu kurz vor den Präsidentschaftswahlen, ginge an den Märkten sicher nicht spurlos vorbei.
Am Devisenmarkt pendelte der Euro zum Dollar in einer engen Spanne zwischen 1,1250 und 1,1290 Dollar. Der Yen wertete zum Euro und auch zum Dollar zunächst ab, konnte am Nachmittag aber wieder zulegen. Auch darin könnte sich die Vorsicht der Marktakteure mit Blick auf das Fed-Protokoll widerspiegeln, gilt der Yen doch als sicherer Devisenhafen in unsicheren Zeiten.
Bundesanleihen traten bei dünnen Umsätzen auf der Stelle. Zehnjährige Papiere werfen eine negative Rendite von minus 0,03 Prozent ab. Am Londoner Rohstoffmarkt gaben die Preise für Gold, Silber und Kupfer zwischen 0,5 und 1,4 Prozent nach. Der Brent-Ölpreis handelt am Abend 0,1 Prozent fester bei 49,30 US-Dollar.
Anleger streichen bei Linde Gewinne ein Am deutschen Aktienmarkt wurden bei Linde Kursgewinne mitgenommen. Der Kurs verlor 2,9 Prozent, nachdem er am Vortag um 11 Prozent nach oben geschossen war - angetrieben von der Aussicht auf eine Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair. Im Handel wurden am Mittwoch die kartellrechtlichen Bedenken bei einem Zusammenschluss beider Unternehmen höher bewertet.
Verkauft wurden wie schon am Vortag die Versorgerwerte. EON verloren 3,6 Prozent und RWE 2,8 Prozent. Auch an der Wall Street wurden Aktien von Versorgern verkauft, belastet von der Aussage des Fed-Gouverneurs William Dudley, dass eine Zinserhöhung weiterhin möglich sei. Bei steigenden Zinsen verteuert sich die Refinanzierung der Versorger, die fortlaufend hohe Investitionen tätigen müssen.
Die Deutsche Börse hat für den geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange nach Ende der endgültigen Andienungsfrist eine Quote von 89,04 Prozent erzielt. Der Kurs der Deutschen Börse stieg um 0,6 Prozent.
In Amsterdam zogen ABN Amro um 2,5 Prozent an. Die Bank hat im zweiten Quartal einen überraschend hohen Nettogewinn eingefahren und ist Händlern zufolge gut mit Eigenkapital ausgestattet. Papiere des Halbleiterausrüsters ASML fielen um 4,9 Prozent. Laut dem Analysten Dorian Terral von Bryan Garnier hatte sich Intel am Vorabend auf einer Konferenz sehr verhalten zu elektronischen Bauteilen ausgesprochen, die von ASML hergestellt werden.
Bierabsatz von Carlsberg stößt Anlegern sauer auf In Kopenhagen büßten Aktien von Carlsberg 5,2 Prozent ein. Der dänische Bierbrauer hat im zweiten Quartal weniger umgesetzt als erwartet. "Wir senken die Aktie von 'Neutral' auf 'Verkaufen'", sagte Nikolaas Faes von Bryan Garnier. Carlsberg habe stärkere Belastungen für den Gewinn im laufenden Jahr und eine höhere Steuerquote in Aussicht gestellt. An der Wiener Börse verlieren Wienerberger 6,2 Prozent. Der Ziegelhersteller hat wegen ungünstiger Währungseffekte das Gewinnziel für 2016 gesenkt.
Unter Druck standen die Aktien der Telekomwerte im TecDAX. Drillisch verloren 3,9 Prozent und United Internet 5,6 Prozent. Letztere litten unter einer Studie des Bankhauses Lampe. Dessen Analysten sind zunehmend besorgt über das Wachstum bei United Internet. Es dürfte in den kommenden Jahren nicht mehr aufrechterhalten werden können, befürchteten die Analysten und senkten die Einstufung für die Aktie von "Kaufen" auf "Halten".
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.980,54 -35,65 -1,2% -8,8% Stoxx-50 2.847,58 -20,29 -0,7% -8,2% Stoxx-600 340,47 -2,85 -0,8% -6,9% XETRA-DAX 10.537,67 -138,98 -1,3% -1,9% FTSE-100 London 6.859,15 -34,77 -0,5% +9,9% CAC-40 Paris 4.417,68 -42,76 -1,0% -4,7% AEX Amsterdam 447,57 -3,83 -0,8% +1,3% ATHEX-20 Athen 1.507,51 -13,47 -0,9% -17,8% BEL-20 Brüssel 3.495,52 -28,88 -0,8% -5,5% BUX Budapest 27.790,97 +119,29 +0,4% +16,2% OMXH-25 Helsinki 3.362,70 -42,94 -1,3% +0,1% ISE NAT. 30 Istanbul 96.036,53 +559,26 +0,6% +7,5% OMXC-20 Kopenhagen 916,86 -6,05 -0,7% -9,6% PSI 20 Lissabon 4.757,88 -53,01 -1,1% -11,5% IBEX-35 Madrid 8.487,00 -134,70 -1,6% -11,1% FTSE-MIB Mailand 16.528,36 -264,60 -1,6% -22,8% RTS Moskau 965,39 -9,43 -1,0% +27,5% OBX Oslo 539,05 -10,24 -1,9% +0,0% PX-GLOB Prag 1.105,58 -8,44 -0,8% -10,9% OMXS-30 Stockholm 1.392,05 -14,21 -1,0% -3,8% WIG-20 Warschau 1.824,40 -22,46 -1,2% -1,9% ATX Wien 2.251,54 -24,92 -1,1% -6,1% SMI Zürich 8.153,80 -61,65 -0,8% -7,5%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.45 Uhr Di, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1265 +0,03% 1,1262 1,1277 +3,7% EUR/JPY 112,9539 -0,74% 113,7949 113,16 -24,7% EUR/CHF 1,0859 +0,06% 1,0853 1,0855 -0,2% EUR/GBP 0,8662 +0,19% 0,8639 1,1529 +17,6% USD/JPY 100,28 -0,74% 101,03 100,35 -14,6% GBP/USD 1,3005 -0,22% 1,3034 1,3000 -11,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,33 46,58 -0,5% -0,25 +9,3% Brent/ICE 49,51 49,23 +0,6% 0,28 +14,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.345,18 1.346,08 -0,1% -0,90 +26,8% Silber (Spot) 19,60 19,80 -1,0% -0,20 +41,8% Platin (Spot) 1.110,60 1.117,50 -0,6% -6,90 +24,6% Kupfer-Future 2,15 2,17 -0,9% -0,02 +0,1% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/flf
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August 17, 2016 12:14 ET (16:14 GMT)
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ABN Amro | 16,82 | -0,59% |
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ASML NV | 725,90 | 0,92% |
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Carlsberg A/S (A) | 126,50 | 3,69% |
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CRH plc | 104,95 | 2,89% |
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Deutsche Börse AG | 244,60 | 0,04% |
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E.ON sp. ADRs | 11,30 | -0,88% |
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RWE AG (spons. ADRs) | 28,20 | 0,71% |
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United Internet AG | 15,70 | 2,88% |
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Wienerberger AG | 32,72 | -1,09% |
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