21.12.2018 09:55:43
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MÄRKTE EUROPA/Volatiler Handel am großen Verfalltag
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichteren Kursen und einem nervösen Hin- und Her zeigen sich Europas Aktienmärkte am Freitag. Denn der letzte große Verfalltag des Jahres an den internationalen Terminbörsen sorgt für Volatilität. Dazu belasten die schwachen US-Vorgaben, die den DAX auf ein neues Jahrestief bei 10.533 Punkte gedrückt haben. Weitere Tiefs wollen Händler nicht ausschließen. Der DAX rutscht durch die wichtige 10.600er-Marke und verliert 0,5 Prozent auf 10.563 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,7 Prozent auf 2.979 Zähler. Belastend wirkt vor allem die Politik aus den USA, besonders mit dem Rücktritt des US-Verteidigungsministers. Gleichzeitig droht weiter der "Government Shutdown".
Dagegen wird Gold als "sicherer Hafen" von den Investoren wiederentdeckt. Die Feinunze kostet aktuell 1.260 Dollar und hat die 200-Tage-Linie bei 1.252,50 zurückerobert. Gold profitiert nach Einschätzung von Michael Armbruster, Managing Partner bei Altavest, davon, dass der Dollar-Index sein Hoch gesehen haben dürfte. Er rechnet damit, dass der Preis je Feinunze nun zügig in den Bereich von 1.360 Dollar zulegt.
Großer Verfalltag an den Terminbörsen
Für Verwerfungen im Tagesverlauf dürfte der große Verfalltag sorgen. Denn am Freitag verfallen die Optionen und Futures mit Dezember-Termin auf die weltweit größten Aktien-Indizes und Aktien. Dieser berüchtigte "Hexensabbatt" kann für erratische Kursausschläge sorgen. Nachdem die Volatilitäts-Indizes lange auf einem niedrigen Niveau verharrten, sprangen sie in den USA nun deutlich nach oben. Der VIX notierte zwischenzeitlich bei 30,2. Dies ist zum einen der höchste Wert seit Februar. Zum anderen verzeichnete er den höchsten prozentualen Anstieg innerhalb eines Tages.
Dies hat zwei Gründe: Zum einen wird das Risiko plötzlich doch deutlich höher eingeschätzt. Zum anderen addieren sich der nahende Verfall bei gleichzeitig stark fallender Liquidität während der Weihnachtszeit. Im Blick beim DAX steht die Marke von 10.600 Punkten, als noch wichtiger wird die runde Marke von 3.000 Punkten im Euro-Stoxx-50-Index angesehen. Der Dezember-Verfalltag ist "der letzte wirklich liquide Handelstag dieses Börsenjahres", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Dazu ist er aber auch der größte und wichtigste Optionsverfall des Jahres. "Große Ausschläge sind da jederzeit möglich", warnt der Stratege. Gerade im aktuell ohnehin volatilen Marktumfeld dürfte er ein klassischer "Hexensabbat" werden.
Verfalltag hinterlässt Spuren bei Aktien
Bei Adidas zeigen sich bereits klare Spuren des Verfalltages. Der Kampf um die wichtige Marke von 180 Euro drückte die Aktie am Morgen über 2 Prozent nach unten, obwohl US-Wettbewerber Nike starke Zahlen vorgelegt hatte. Aktuell liegen Adidas nur noch 0,3 Prozent im Minus bei 183 Euro. Bei der weniger vom Optionshandel belasteten Puma-Aktie geht es hingegen sogleich um 1,7 Prozent nach oben.
Viele DAX-Werte zeigen angesichts des Verfalls uneinheitliche Bewegungen. So fallen Zykliker wie Linde um 1,3 Prozent, während Covestro gleichzeitig um 1,3 Prozent zulegen. Defensivwerte wie Fresenius Medical Care verlieren 3 Prozent, auch Deutsche Telekom geben 1,1 Prozent nach. Bei der Telekom wird um die 15-Euro-Marke gerangelt. BMW stellen mit 1,6 Prozent Minus den schwächsten Autowert, Daimler und VW fallen nur um 0,9 Prozent.
Um 11,6 Prozent nach oben springen Delivery Hero, nachdem sie den Verkauf ihrer deutschen Dienste Lieferheld, Pizza.de und foodora an ein Konsortium um Takeaway.com NV vermeldet haben. Im Gegenzug steigen sich bei dem niederländischen Konkurrenten ein und erhalten dafür rund 930 Millionen Euro in bar und Aktien. Die Aktien von Takeaway steigen um 26 Prozent, da nun der Markt von einem wichtigen Konkurrenten freigeräumt wurde.
SLM Solutions fallen um 6 Prozent nach einer Umsatz- und Margenwarnung. Das vierte Quartal hätte nach Aussage eines Händlers schon extrem gut verlaufen müssen, um die Umsatz- und Gewinnwarnung noch umgehen zu können.
Auch die von einem Geldwäscheskandal erschütterte Danske Bank hat zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten die Gewinnziele für das Gesamtjahr gesenkt. Trotz der Gewinnwarnung gab es aber auch positive Aussagen: Die Entwicklungen des Kerngeschäfts in Dänemark sei stabil. Zudem nehme die Kreditvergabe zu, vor allem in Norwegen und Schweden, so die Danske Bank. Der Kursverlust hält sich daher mit 2,9 Prozent in Grenzen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.978,76 -0,71 -21,30 -14,99
Stoxx-50 2.742,65 -0,53 -14,55 -13,69
DAX 10.562,97 -0,45 -48,13 -18,23
MDAX 21.543,51 0,09 19,86 -17,78
TecDAX 2.434,02 0,05 1,23 -3,76
SDAX 9.459,58 0,14 13,66 -20,42
FTSE 6.711,69 0,00 -0,24 -12,69
CAC 4.661,06 -0,67 -31,39 -12,26
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,24 0,01 -0,18
US-Zehnjahresrendite 2,80 -0,01 0,39
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Do, 17:03 % YTD
EUR/USD 1,1455 +0,05% 1,1463 1,1414 -4,7%
EUR/JPY 127,30 -0,10% 127,59 127,44 -5,9%
EUR/CHF 1,1312 +0,05% 1,1306 1,1339 -3,4%
EUR/GBP 0,9032 -0,15% 0,9045 0,9032 +1,6%
USD/JPY 111,13 -0,15% 111,30 111,67 -1,4%
GBP/USD 1,2683 +0,20% 1,2674 1,2638 -6,1%
Bitcoin
BTC/USD 4.015,76 -1,52% 4.003,37 4.014,75 -72,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 46,24 45,88 +0,8% 0,36 -19,4%
Brent/ICE 54,83 54,35 +0,9% 0,48 -12,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.260,35 1.259,86 +0,0% +0,49 -3,3%
Silber (Spot) 14,72 14,77 -0,3% -0,05 -13,1%
Platin (Spot) 795,55 795,50 +0,0% +0,05 -14,4%
Kupfer-Future 2,70 2,70 +0,2% +0,01 -19,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 21, 2018 03:56 ET (08:56 GMT)
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adidas ADRs | 116,00 | -0,85% | |
BMW AG | 76,32 | -1,95% | |
BMW Vz. | 71,00 | -1,18% | |
Covestro AG | 55,70 | -0,14% | |
Covestro AG (spons. ADRs) | 27,60 | 0,00% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 12,90 | -1,53% | |
Danske Bank A/S (Den Danske Bank) | 27,13 | 0,07% | |
Danske Bank AS (spons. ADRs) | 14,23 | 1,50% | |
Delivery Hero | 27,80 | 4,87% | |
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 29,80 | 4,20% | |
Deutsche Telekom AG | 29,33 | 0,62% | |
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