22.03.2017 16:38:44
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MÄRKTE EUROPA/Verkaufsdruck lässt nach - Börsen erholen sich
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen stehen am Mittwochnachmittag zwar weiter unter Abgabedruck, allerdings deutlich erholt von den Tagestiefs. Eine Stabilisierung an der Wall Street nach dem Ausverkauf am Vortag stützt etwas die angeschlagene Stimmung. Der Dax verliert 0,6 Prozent auf 11.896 Punkte, nach einem Tagestief bei 11.850 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.415 Punkte nach unten.
Trotz der Erholung ist der Optimismus der Anleger angekratzt. Nach einer Serie von 109 Tagen verzeichnete der S&P-500-Index am Dienstag erstmals wieder ein Minus von über 1 Prozent. Metzler spricht von ersten Rissen in der schier "makellosen" Fassade des US-Aktienmarktes. Die Bewertungen seien weiterhin historisch teuer und ein Großteil der Zuversicht am Markt basiere auf konjunkturellen Hoffnungen.
Zweifel, ob Trump wirklich liefern kann Zunehmend machen sich Zweifel breit, ob US-Präsident Donald Trump die Maßnahmen, die er angekündigt hat, auch umsetzen kann. Derzeit ist unklar, ob er die notwendige Mehrheit im Kongress zusammen bekommt, um die unter seinem Vorgänger Obama eingeführte Krankenversicherung, wie geplant abzuschaffen.
Je mehr Zeit dieser Streit im engen Terminkalender der Kongressmitglieder beanspruche, desto stärker reduzieren sich die Aussichten auf eine kräftige Senkung der Körperschaftssteuern, stellen Beobachter heraus. Unterdessen ist ein Drittel aller Fondsmanager mittlerweile der Meinung, dass Aktien überbewertet sind - das ist der höchste Wert seit 17 Jahren.
Der Euro handelt nach seiner jüngsten Stärke weiterhin im Bereich um 1,08 Dollar und stellt einen Belastungsfaktor für die exportabhängigen Aktien dar. Relative Stärke zeigen die als defensiv geltenden Branchen wie Nahrungsmittel, Pharma und auch Versorgeraktien. Gesucht sind auch sichere Häfen wie Gold.
Preisabspracheverdacht belastet Reedereiaktien Für Verluste bei Hapag-Lloyd und Moeller-Maersk sorgt ein Bericht im Wall Street Journal, demzufolge US-Behörden wegen angeblicher Preisabsprachen Vorladungen an beide Großreedereien ausgestellt haben. Sollten die Reedereien angesichts der Vorwürfe bei den Frachtraten auf US-Routen künftig "mehr Vorsicht walten lassen müssen", dann schlage das unmittelbar auf die Gewinne durch. Hapag-Lloyd geben um 6,9 Prozent nach, Moeller Maersk um 2,4 Prozent.
Eine Gewinnwarnung von Gemalto sorgt für einen Kurseinbruch um 17,5 Prozent. Die Analysten von Bryan Garnier haben darauf ihre Verkaufsempfehlung wiederholt. Den operativen Gewinn erwartet das Unternehmen nun auf dem Vorjahresniveau, und damit nahe 452 Millionen Euro. Die Analysten hatten dagegen mit 533 Millionen Euro gerechnet, und liegen damit trotz der skeptischen Einstellung deutlich zu hoch.
Anleger warten bei Deutsche Börse auf Veto aus Brüssel Deutsche Börse verlieren 2,1 Prozent. Hintergrund ist ein möglicherweise unmittelbar bevorstehendes Veto aus Brüssel zum geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange. Die Prüfungsfrist der EU-Kommission läuft zwar bis zum 3. April, Beobachter schließen aber nicht aus, dass die Behörde ihr Urteil schon früher - möglicherweise am Mittwoch - fällen wird. Alternativ wird der 29. März genannt. Ein Scheitern der Fusion dürfte weitgehend eingepreist sein.
Auch die Kapitalerhöhung von Carl Zeiss Meditec zeigt, dass sich die Anleger momentan mit Käufen zurückhalten. Der Medizintechnikanbieter hat sein Grundkapital um bis zu 10 Prozent minus eine Aktie erhöht. Die neuen Aktien konnten nur zu einem Preis am unteren Ende der Angebotsspanne untergebracht werden. Carl Zeiss Meditec fließen damit etwa 317 Millionen Euro zu. Der Kurs liegt 5 Prozent im Minus.
Akzo Nobel lehnen auch zweites PPG-Gebot ab Nach der Ablehnung auch des zweiten Übernahme-Angebots von PPG Industries verlieren Akzo Nobel 0,8 Prozent auf 75,99 Euro. "Mit 88,72 Euro je Akzo-Aktie liegt das neue Angebot von PPG um sieben Prozent über dem zuerst gebotenen Preis", sagt ein Händler. Der aktuelle Aktienkurs zeige, dass sich die Übernahmefantasie in engen Grenzen halte.
Jungheinrich geben nach Vorlage der Geschäftszahlen für 2016 um 0,6 Prozent nach. MediGene werden weiter abverkauft und verlieren 7,6 Prozent. Ein Händler verweist auf negative Branchenvorlagen. Daneben legt Medigene am Donnerstag Zahlen vor. Im Blick stünden Forschungsergebnisse aus der Medikamenten-Pipeline.
Der Rücktritt von Aufsichtsratschef Hermann Thiele belastet die Vossloh-Aktie um 3,6 Prozent. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, legt Thiele seine Mandate als Vorsitzender und Mitglied des Gremiums zum Ablauf der Hauptversammlung am 24. Mai nieder. "Das löst Spekulationen über mögliche Aktienverkäufe aus", sagt ein Händler. Thiele ist Vossloh-Großaktionär und hält rund 45 Prozent der Stimmrechte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.415,47 -0,41 -14,15 3,80 Stoxx-50 3.104,97 -0,57 -17,88 3,14 DAX 11.895,58 -0,56 -66,55 3,61 MDAX 23.121,70 -1,09 -255,59 4,20 TecDAX 1.946,89 -1,10 -21,64 7,46 SDAX 9.879,74 -1,35 -135,44 3,78 FTSE 7.314,76 -0,86 -63,58 2,41 CAC 4.979,96 -0,45 -22,47 2,42Bund-Future 160,24 0,58 -0,3
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:28 Di, 17:29 % YTD EUR/USD 1,0815 +0,14% 1,0800 1,0813 +2,8% EUR/JPY 119,8595 -0,55% 120,5210 121,11 -2,5% EUR/CHF 1,0688 -0,36% 1,0726 1,0736 -0,2% EUR/GBP 0,8685 +0,32% 0,8658 1,1540 +1,9% USD/JPY 110,82 -0,70% 111,60 111,99 -5,2% GBP/USD 1,2453 -0,17% 1,2474 1,2478 +0,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,64 48,24 -1,2% -0,60 -15,0% Brent/ICE 50,18 50,96 -1,5% -0,78 -13,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.250,21 1.245,92 +0,3% +4,29 +8,6% Silber (Spot) 17,57 17,56 +0,1% +0,01 +10,3% Platin (Spot) 967,40 971,00 -0,4% -3,60 +7,1% Kupfer-Future 2,59 2,61 -0,9% -0,02 +3,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 22, 2017 11:08 ET (15:08 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 08 AM EDT 03-22-17
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Aktien in diesem Artikel
A.P. Moeller - Maersk A-S (A) | 1 611,00 | 2,48% | |
Carl Zeiss Meditec AG | 55,50 | -2,29% | |
Deutsche Börse AG | 220,20 | -0,68% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,98 | -0,17% | |
Hapag-Lloyd AG | 159,00 | 5,23% | |
Jungheinrich AG | 24,56 | -0,57% | |
Vossloh AG | 42,70 | 1,30% |