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16.11.2015 18:47:49

MÄRKTE EUROPA/Terroranschläge von Paris verunsichern Anleger kaum

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Terroranschläge von Paris haben die Stimmung an den europäischen Börsen am Montag nicht nachhaltig negativ beeinflusst. Größere Umschichtungen in die sogenannten sicheren Häfen der Anleihen waren kaum zu beobachten. Allerdings litten die Aktien der Fluglinien wie auch die der Reiseunternehmen stärker. Denn es wird davon ausgegangen, dass in naher Zukunft weniger gereist wird. Der Dax schloss 5 Punkte höher bei 10.713 Punkten, der Euro-Stoxx-50 beendete den Tag mit einem Plus von zwei Punkten bei 3.362. Selbst der CAC-40 in Paris zeigte sich mit einem Minus von 4 Punkten bei 4.804 sehr robust.

   Die zunächst befürchtete Panik an den Märkten blieb aus. Selbst der Goldpreis zeigte sich kaum bewegt. Der Preis für die Feinunze Gold legte nur geringfügig zu und notierte mit 1.085 Dollar nur knapp über seinem Jahrestief. Und in die Anleihen floss zwar frisches Geld, die Renditen kamen aber ebenfalls nur geringfügig zurück. Auch der Ölpreis gab anfängliche Gewinne ab und bewegte sich weiter auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Wochen, gebremst durch die weltweit hohen Öllagerbestände.

   Die Attentate von Paris werden die Wirtschaft in Europa nicht schädigen. Dessen ist sich der Chefvolkswirt der Commerzbank (CoBa), Jörg Krämer, sicher. Er vergleicht den Terror von Paris mit den großen Anschlägen in den USA vor anderthalb Jahrzehnten. Weder sei seinerzeit die US-Industrieproduktion eingebrochen, noch habe sich der Welthandel wegen schärferer Kontrollen verlangsamt. Krämer kann sich aber vorstellen, dass in Frankreich der Konsum kurzfristig unter den Attacken des sogenannten Islamischen Staates leiden wird. Mit unmittelbaren Krisenreaktionen der Europäischen Zentralbank rechnet der CoBa-Chefvolkswirt indessen nicht.

   Die deutlichsten Verluste wiesen die Aktien der Reiseunternehmen und der Fluglinien aus, der Sektor verlor 1,3 Prozent und stellte damit den größten Verlierer in Europa. Vor allem die französischen Unternehmen standen unter Abgabedruck, nachdem die französische Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen hatte. Air France-KLM verloren 5,6 Prozent und Aeroport de Paris 3,7 Prozent. Die Aktien der Hotelgruppe Accor gaben derweil 4,7 Prozent nach. Aber auch die Aktie von Thomas Cook fiel um 4,7 Prozent.

   Nach oben ging es dagegen mit Titeln aus dem Rüstungssektor. Die Branche profitierte von der Möglichkeit einer Verschärfung des Syrien-Konflikts. Sollte sich Frankreich auf Artikel 5 der Nato-Verträge, also den Bündnisfall, berufen, könnte dies nach Einschätzung von IG zu einer deutlichen Ausweitung der westlichen Militäroperationen in Syrien und im Irak führen. Rheinmetall stiegen um 4,8 Prozent, BAE Systems 2,4 Prozent, Thales 3,2 Prozent und Finmeccanica 2,7 Prozent.

   Den Gewinner unter den Sektoren mit einem Aufschlag von 1,0 Prozent stellten die zuletzt sehr volatilen Ölwerte. Positiv wurde an der Börse vernommen, dass die weltgrößten Energiekonzerne ihr Versprechen erneuert haben, an den Dividenden festzuhalten, obwohl ihre Gewinne in diesem Jahr eingebrochen sind. Grund für die schlechte Entwicklung waren die fallenden Ölpreise. "Es gibt keinen Grund, dass die Dividenden und Ausschüttungen an die Aktionäre so volatil sein müssen wie der Ölpreis", sagte Patrick Pouyanne, Chef des französischen Ölriesen Total, bei einer Konferenz in Abu Dhabi.

   Die Berichtssaison läuft nun langsam aus, auch sonst steht eine eher nachrichtenarme Woche an. Die Umsätze der Modekette H&M überzeugten die Börse nicht, die Aktie verlor 1,0 Prozent auf 318,20 Schwedische Kronen. Per Oktober sind die Erlöse zwar um 12 Prozent gestiegen, allerdings leicht hinter der Markterwartung geblieben. So rechnete Richard Chamberlain, Analyst bei RBC Capital Markets, mit einem Plus von 13 Prozent. Er sieht die Marke weiterhin bei den jungen Leuten gut positioniert, zudem handele das Unternehmen mit einem deutlichen Abschlag zu den Wettbewerbern. VW stiegen im DAX um 1,2 Prozent, der Konzern soll sich eine Zwischenfinanzierung über 20 Milliarden Euro gesichert haben.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.362,23 +1,58 +0,0% +6,9% Stoxx-50 3.175,32 +8,07 +0,3% +5,7% Stoxx-600 370,64 +1,11 +0,3% +8,2% XETRA-DAX 10.713,23 +4,83 +0,0% +9,3% FTSE-100 London 6.146,38 +28,10 +0,5% -6,4% CAC-40 Paris 4.804,31 -3,64 -0,1% +12,4% AEX Amsterdam 454,29 +0,74 +0,2% +7,0% ATHEX-20 Athen 191,70 -1,61 -0,8% -27,6% BEL-20 Bruessel 3.632,44 +29,26 +0,8% +10,6% BUX Budapest 22.404,78 +10,80 +0,0% +34,7% OMXH-25 Helsinki 3.344,48 +27,59 +0,8% +11,9% ISE NAT. 30 Istanbul 99.632,25 -1189,22 -1,2% -6,1% OMXC-20 Kopenhagen 966,70 +0,48 +0,1% +29,9% PSI 20 Lissabon 5.167,29 +37,61 +0,7% +8,5% IBEX-35 Madrid 10.124,50 +13,10 +0,1% -1,5% FTSE-MIB Mailand 21.811,36 -31,20 -0,1% +14,7% RTS Moskau 824,17 +9,24 +1,1% +4,2% OBX Oslo 547,74 +3,92 +0,7% +4,6% PX-GLOB Prag 1.259,15 -3,15 -0,2% +6,4% OMXS-30 Stockholm 1.479,04 +2,82 +0,2% +1,0% WIG-20 Warschau 1.971,43 -7,44 -0,4% -14,9% ATX Wien 2.401,99 +3,55 +0,1% +11,2% SMI Zuerich 8.727,09 -22,75 -0,3% -2,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.13 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0705 -0,28% 1,0735 1,0724 EUR/JPY 131,82 0,25% 131,49 131,74 EUR/CHF 1,0794 -0,04% 1,0798 1,0816 USD/JPY 123,13 0,50% 122,52 122,85 GBP/USD 1,5205 -0,09% 1,5219 1,5200 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

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   November 16, 2015 12:17 ET (17:17 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 17 PM EST 11-16-15

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Accor S.A. 42,44 -0,35% Accor S.A.
Aeroports de Paris ADPAct. 108,00 0,93% Aeroports de Paris ADPAct.
BAE Systems plc 16,20 2,73% BAE Systems plc
Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M) 13,26 0,38% Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M)
Leonardo S.p.a. 25,52 -1,01% Leonardo S.p.a.
Rheinmetall AG 617,80 1,91% Rheinmetall AG
Thales S.A. 148,70 4,72% Thales S.A.
Volkswagen (VW) St. 84,20 0,96% Volkswagen (VW) St.

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