16.09.2022 12:56:40
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MÄRKTE EUROPA/Sehr schwach - Logistikaktien werden verkauft
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte stehen auch am Freitagmittag unter Abgabedruck. "Risk-off" heißt weiter das Gebot der Stunde. Der Tag steht zunächst im Zeichen des Großen September-Verfalls an den internationalen Terminbörsen und von Konjunktursorgen rund um China. Verschärft wird dies von einer Warnung der Weltbank vor einer globalen Rezession und einem negativen Ausblick von Fedex.
Marktteilnehmer aus Großbritannien stehen dazu vor einem langen Wochenende wegen der Beisetzung von Queen Elizabeth II. am Montag. Und schon am Mittwoch droht die nächste Zinserhöhung durch die US-Notenbank - unter dem Strich also keine Gründe für Käufer, noch davor aktiv zu werden. Aktuell geht es im DAX 1,6 Prozent abwärts auf 12.745 Punkte, damit rückt das Jahrestief bei 12.391 Punkten wieder in Sichtweite. Der Euro-Stoxx-50 verliert 1,3 Prozent auf 3.497 Punkte.
Der Verfall am Terminmarkt sorgen, wenn die Futures und die Optionen auf den Euro-Stoxx-50, Stoxx-50, wie auch auf den DAX auslaufen, ist bislang recht ruhig verlaufen. Am Abend folgen die Abrechnungen auf die Einzelwerte. Zudem kommt es zu den bekannten Index-Änderungen, den DAX verlassen Hellofresh, dafür kehren Siemens Energy zurück. Aber auch in den anderen Indizes kommt es zu einer Reihe von Veränderungen. Die Siemens-Tochter wird ab Montag wieder im DAX sein.
Wie hoch wird die US-Zinserhöhung?
Voll im Fokus des Marktes steht die US-Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Während eine Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte ausgemachte Sache zu sein scheint, sehen die Fed-Fund-Futures eine Anhebung um 100 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent. Dies ist immerhin eine Normalisierung der Erwartungen, denn nach den erschreckend hohen US-Verbraucherpreisen waren sie bis auf 36 Prozent nach oben gesprungen und hatten am Markt Furcht verbreitet.
Ein Blick auf die US-Zinsen zeigt, dass die Zinskurve nochmals inverser geworden ist. Sie wird gerne als Frühwarnsystem für eine sich abschwächende US-Wirtschaftsleistung oder auch eine Rezession interpretiert.
Eine Hausse von 46,8 Prozent legen die noch freien Stücke der Centrotec-Aktie an der Börse Hamburg hin: Hier übernimmt die Ariston Gruppe das Wärmepumpengeschäft. "Hier sorgen die verkaufsfördernden Maßnahmen der Politik für Umsatzsicherheit", sagt ein Händler.
Fedex kassiert Ausblick
Sorgen machen sich Händler beim Blick auf Konjunkturwerte: Vor allem die Schwäche Chinas greift immer mehr auf die globale Wirtschaft über. Für einen Schreck sorgte daher in der Nacht der einkassierte Ausblick des US-Logistikkonzerns Fedex sowie schwache Umsatz- und Gewinnzahlen. Nachbörslich brachen die Aktien über 16 Prozent ein. Dies setzt auch europäische Branchenwerte unter Druck. Im DAX fallen Deutsche Post um 5,8 Prozent, in London Royal Mail um 12,5 Prozent und PostNL in Amsterdam um 3 Prozent.
Auch Container-Reedereien und andere Logistiker geben nach: Moeller-Maersk und Hapag-Lloyd fallen um bis zu 8,1 Prozent. Lufthansa und Fraport verlieren bis zu 3,8 Prozent. Fraport hatten im Wochenverlauf bereits schwache Cargo-Daten vorgelegt. Nach den Frachtraten gehen nun auch die Volumina im Container-Geschäft zurück. Der Hafen von Los Angeles meldete im August einen Rückgang des Container-Volumens um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu hat JP Morgan die Kursziele von Hapag-Lloyd, Maersk und der Deutschen Post teils deutlich gesenkt.
Für Kion geht es nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs gegen den Markttrend um 1,3 Prozent nach oben. Daimler Truck fallen um 6,1 Prozent, obwohl die Aussagen von CEO Martin Daum positiv gewertet werden: Das Unternehmen sei in seinen wichtigsten Märkten Westeuropa und Nordamerika weiterhin fast ausverkauft und sehe keine Stornierungen, sagte Daum im Interview mit der FAZ.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.507,42 -1,0% -34,37 -18,4%
Stoxx-50 3.485,71 -0,6% -19,59 -8,7%
DAX 12.782,76 -1,3% -173,90 -19,5%
MDAX 23.938,16 -2,1% -516,93 -31,9%
TecDAX 2.840,04 -2,0% -58,00 -27,6%
SDAX 11.364,49 -1,6% -184,53 -30,8%
FTSE 7.294,64 +0,2% 12,57 -1,4%
CAC 6.091,41 -1,1% -66,43 -14,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 0,9979 -0,2% 0,9983 0,9996 -12,2%
EUR/JPY 142,95 -0,3% 143,19 143,36 +9,2%
EUR/CHF 0,9601 -0,1% 0,9613 1,0417 -7,5%
EUR/GBP 0,8753 +0,4% 0,8719 0,8695 +4,2%
USD/JPY 143,24 -0,2% 143,56 143,42 +24,4%
GBP/USD 1,1401 -0,6% 1,1440 1,1495 -15,7%
USD/CNH (Offshore) 7,0247 +0,2% 7,0251 7,0085 +10,6%
Bitcoin
BTC/USD 19.799,01 -0,1% 19.780,25 19.706,99 -57,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,33 85,1 +0,3% +0,23 +20,2%
Brent/ICE 91,31 90,84 +0,5% +0,47 +23,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 196,03 214,28 -8,5% -18,26 +250,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.662,43 1.664,65 -0,1% -2,23 -9,1%
Silber (Spot) 18,93 19,25 -1,6% -0,32 -18,8%
Platin (Spot) 893,05 907,83 -1,6% -14,78 -8,0%
Kupfer-Future 3,47 3,51 -1,2% -0,04 -21,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 16, 2022 06:57 ET (10:57 GMT)
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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 5,85 | -2,50% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) | 33,90 | 1,19% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,15 | 1,61% | |
Fraport AG | 57,55 | -2,70% | |
Hapag-Lloyd AG | 160,10 | 0,19% | |
International Distributions Services PLC Registered Shs | 4,30 | -1,56% | |
KION GROUP AG | 31,64 | 2,13% | |
Lufthansa AG | 5,92 | -2,31% | |
PostNL N.V. | 1,09 | 3,12% |
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