28.02.2022 09:51:42
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MÄRKTE EUROPA/Sehr schwach - Banken unter Druck, Hausse bei Rüstungswerten
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem erneuten Kurseinbruch sind Europas Aktienmärkte am Montag in den Handel gestartet. Die Verschärfung der Lage um die Ukraine und die starken Sanktionen gegen Russland geben einen Gift-Cocktail für die Börsen. Denn sie dürften zahlreiche westliche Unternehmen in Mitleidenschaft ziehen, vor allem den Bankensektor. Dieser bricht um 5,1 Prozent ein. Gewinner sind Rüstungsaktien mit teils nie gesehen Kursaufschlägen. Der DAX fällt um 2,2 Prozent auf 14.246 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduziert sich um 2,8 Prozent auf 3.860 Punkte. Gesucht sind als "Sichere Häfen" die Rentenmärkte, der Bund-Futures legt stark zu.
Banken-Sektor bricht ein wegen Sanktionen
Der Westen hat nun russische Banken aufgrund der andauernden Angriffe auf die Ukraine vom Swift-Zahlungssystem ausgeschlossen. Die Verbündeten beschlossen zudem, die Möglichkeiten der russischen Zentralbank weiter einzuschränken, mit internationalen Finanzgeschäften den Kurs des Rubel zu stützen. Die europäischen Tochtergesellschaften der russischen Sberbank werden "wahrscheinlich" zahlungsunfähig, erklärte die Europäische Zentralbank (EZB). Aufgrund der internationalen Verbindungen der Bankgeschäfte belastet dies auch den Banken-Sektor in Europa. Unter anderem fallen Deutsche Bank und Commerzbank um jeweils acht Prozent.
Der Automobil-Sektor ist mit 4,8 Prozent fast so schwach wie die Banken. Stellantis fallen um 5,4 Prozent, BMW und VW um jeweils 4,5 Prozent und Renault mit ihrem hohen Russland-Exposure um 9,0 Prozent. Auch Versorger Uniper oder Reifenhersteller Nokian Tyres gehören dazu, sie brechen 6,6 und 23 Prozent ein. Für die finnische Nokian ist Russland einer der größten Absatzmärkte.
BP fallen in London um 6,4 Prozent. Der Ölriese will seine 20-Prozent-Beteiligung an der russischen Rosneft verkaufen. Dies könne durch die Kombination aus Verkaufszwang und Kurseinbruch des Rubel zu einem Milliardenverlust werden.
Hausse im Rüstungssektor
Wie erwartet sind weltweit die Aktien der Rüstungsunternehmen die Hauptgewinner des russischen Angriffs. Experten sprechen bereits von einer "Zeitenwende" bei der Einschätzung der Verteidigungserfordernisse. Vor allem die Bundeswehr könne ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen und habe einen massiven Investitionsbedarf. Wichtige Truppenteile wie die Flugabwehr seien im Heer gar nicht mehr vorhanden und Deutschland der Nato-Forderung von 2 Prozent des BIP für die Verteidigung seit Jahren nicht nachgekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte daher an, der Bundeshaushalt 2022 werde einmalig mit einem Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr ausgestattet.
Bei Rheinmetall geht es 24,7 Prozent höher. Zur Eröffnung hatte das Plus sogar hier knapp 50 Prozent betragen. Hensoldt springen um 48,6 Prozent. Selbst schwere Marktkapitalisierungen wie BAE Systems aus Großbritannien und Leonardo aus Italien springen deutlich nach oben. Den Radar-Spezialisten Hensoldt treibt zudem ein Auftrag vom US-Militär. Hensoldt hat eine Erfindung aus Tschechien so weit entwickelt, dass selbst Stealth-Flugzeuge durch Mobilfunk-Abstrahlungen aufgespürt werden können.
Folgen der Sanktionen in allen Sektoren auf dem Prüfstand
Der Rubel zeigt sich im frühen Handel stark unter Druck. Der Preis für die Feinunze Gold steigt derweil wieder über die Marke von 1.900 Dollar, liegt aber unter dem Hoch der Vorwoche. Auch wenn Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gilt, könnten Verkäufe von Russlands Goldreserven für Druck sorgen. Auch die Ölpreise für WTI und Brent klettern um gut 4 Prozent.
Dazu hat Russland mit einer erhöhten Alarmbereitschaft seiner Streitkräfte reagiert, was vor allem wegen der Nuklearwaffen Sorgenfalten hervorruft. Und selbst Störungen der Energieversorgung aus Russland könnten nicht ausgeschlossen werden, heißt es von Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege bei der Deutschen Bank. Ein weiterer Anstieg der Energiepreise würde aber nicht nur die Inflation anschieben, sondern auch die Konjunktur belasten.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.859,89 -2,8% -110,80 -10,2%
Stoxx-50 3.593,94 -1,8% -67,30 -5,9%
DAX 14.245,85 -2,2% -321,38 -10,3%
MDAX 31.582,95 -0,7% -217,36 -10,1%
TecDAX 3.180,45 -0,3% -10,45 -18,9%
SDAX 14.248,21 -0,7% -102,61 -13,2%
FTSE 7.380,33 -1,5% -109,13 +1,4%
CAC 6.570,63 -2,7% -181,80 -8,1%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,23 0 +0,41
US-Zehnjahresrendite 1,90 -0,07 +0,39
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:38 Uhr Fr, 17:04 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1178 +0,2% 1,1190 1,1243 -1,7%
EUR/JPY 129,21 +0,3% 129,26 129,95 -1,3%
EUR/CHF 1,0345 +0,1% 1,0360 1,0435 -0,3%
EUR/GBP 0,8364 +0,1% 0,8367 0,8385 -0,5%
USD/JPY 115,56 +0,0% 115,55 115,60 +0,4%
GBP/USD 1,3366 +0,2% 1,3374 1,3408 -1,2%
USD/CNH (Offshore) 6,3111 -0,3% 6,3124 6,3144 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 38.393,79 +1,5% 38.297,65 39.527,91 -17,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 95,88 91,59 +4,7% 4,29 +28,8%
Brent/ICE 101,75 97,93 +3,9% 3,82 +31,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.900,99 1.889,20 +0,6% +11,79 +3,9%
Silber (Spot) 24,32 24,28 +0,2% +0,04 +4,3%
Platin (Spot) 1.059,91 1.055,05 +0,5% +4,86 +9,2%
Kupfer-Future 4,50 4,47 +0,6% +0,03 +0,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/
(END) Dow Jones Newswires
February 28, 2022 03:52 ET (08:52 GMT)
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BAE Systems plc | 15,11 | -0,56% | |
BMW AG | 72,06 | 0,64% | |
BMW Vz. | 66,35 | 0,61% | |
BP plc (Spons. ADRS) | 27,80 | 1,46% | |
BP plc (British Petrol) | 4,66 | 1,49% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 14,40 | 0,70% | |
Commerzbank | 14,65 | 0,65% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 12,80 | -2,29% | |
Deutsche Bank AG | 16,61 | 2,21% | |
HENSOLDT | 37,68 | 1,45% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,12 | -1,04% | |
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) | 7,32 | 0,74% | |
Renault S.A. | 39,93 | -0,72% | |
Rheinmetall AG | 635,00 | 1,28% | |
Stellantis | 11,99 | 2,04% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,85 | 0,12% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,32 | -0,25% |
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