15.07.2014 10:45:31
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MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer - Software AG und Drägerwerk brechen ein
Von Thomas Leppert
Leicht im Minus sind am Dienstag die Börsen in Europa in den Handel gestartet. "Nach den Kursgewinnen gestern hat sich der Dax erst einmal eine kleine Verschnaufpause verdient", sagt ein Händler. Die Berichtssaison liefert bereits die ersten bösen Überraschungen. So lieferten über Nacht mit Drägerwerk und der Software AG gleich zwei Unternehmen aus dem TecDax Gewinnwarnungen ab, ihre Aktien werden an der Börse massiv verkauft. Der DAX startet 0,2 Prozent leichter bei 9.766 Punkten in den Handel. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.171 Punkte nach unten.
Die Aktie der Software AG wird an der Börse abgestraft, die Aktie bricht 14 Prozent ein. Der Darmstädter Konzern hat weniger verdient als im Vorjahr - aufgrund sich zurückhaltender Kundschaft bei Infrastrukturprojekten. Im wichtigen Geschäftsbereich BPE lief es schlechter als erwartet. Entsprechend ist die Software AG auch für das Gesamtjahr wesentlich pessimistischer als bisher. Von einem "klaren Verfehlen" der Markterwartungen spricht die DZ-Bank. Die neue Unternehmenszielsetzung sei "substanziell niedriger". Die Aktien von SAP geben im Fahrwasser der negativen Software-AG-Schlagzeilen um 0,7 Prozent nach.
Auch die Aktie des Medizintechnikherstellers Drägerwerk bricht ein; sie büßt 12 Prozent ein, nachdem das Unternehmen nach einem Gewinn- und Umsatzrückgang im zweiten Quartal die Jahresprognose gesenkt hat. "Nachdem das Unternehmen bereits letztes Jahr mit einer Gewinnwarnung enttäuscht hatte, ziehen einige Investoren die Reißleine", so ein Händler. Neben dem starken Euro trübten nach Aussage des Unternehmens ein deutlich niedrigeres Russlandgeschäft, die gegenwärtige Kaufzurückhaltung der Medizintechnikkunden in den USA und die schwächere Geschäftsentwicklung in einigen Ländern der Region Asien-Pazifik die Aussichten ein.
In Lissabon handelt die Aktie der Banco Esperito Santo weiter volatil und verliert aktuell rund 10 Prozent. Die Bank hatte zuletzt mit negativen Schlagzeilen über undurchsichtige Finanzgeschäfte auf sich aufmerksam gemacht. Ansonsten sorgen Analystenkommentare für Kursbewegungen. So steigt die Aktie von Peugeot um 4 Prozent und profitiert davon, dass J.P. Morgan die Aktie auf "Overweight" hochgestuft hat. Die Aktie von Südzucker steigt nach einem positiven Analystenkommentar des Bankhauses Lampe um knapp 4 Prozent.
Am Devisenmarkt reagiert der Euro nicht auf Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi vom Vorabend und zeigt sich am Vormittag mit 1,3620 Dollar kaum verändert. Der Präsident der Europäischen Zentralbank warnte vor einer Aufwertung des Euro. Bei seiner ersten Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des neu gewählten Europaparlaments forderte Draghi zudem die Mitgliedstaaten auf, die vereinbarten Haushaltsregeln einzuhalten. Mit neuen Details zu den im Juni angekündigten geldpolitischen Maßnahmen wartete Draghi nicht auf.
Am Vormittag steht der ZEW-Index zur Veröffentlichung an. Die Marktstrategen der BayernLB erwarten, dass die Juli-ZEW-Konjunkturerwartungen vor dem Hintergrund der gestiegenen geopolitischen Unsicherheit sowie der Finanzmarktturbulenzen nach den Meldungen über die schwierige Lage der portugiesischen Banco Espirito Santo für den Euro-Raum wie auch für Deutschland schwächer ausfallen dürften, nach wie vor aber auf erhöhten Niveaus liegen. Die befragten Volkswirte rechnen bei den Konjunkturerwartungen mit einem Wert von 28 Punkten - nach 29,8 im Vormonat. Auch die aktuelle Lage dürfte mit 66 Punkten nach 67,7 zuvor etwas vorsichtiger eingestuft werden.
Im weiteren Tagesverlauf kommen die entscheidenden Impulse aber aus dem US-Bankensektor. Nach den überzeugenden Geschäftszahlen von Citigroup am Vortag legen am Mittag die Wettbewerber J.P. Morgan und Goldman Sachs ihre Ergebnisse vor. Am Nachmittag liefert US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen ihren halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik vor dem Bankenausschuss des Senats. Nach Handelsausschluss an der Wall Street folgen dann noch die Geschäftszahlen von Intel und Yahoo.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo., 17.56 Uhr EUR/USD 1,3620 -0,0% 1,3622 1,3622 EUR/JPY 138,28 -0,0% 138,30 138,35 EUR/CHF 1,2145 -0,0% 1,2147 1,2146 USD/JPY 101,53 -0,0% 101,54 101,57 GBP/USD 1,7071 -0,1% 1,7085 1,7080 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.comDJG/thl/flf
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July 15, 2014 04:16 ET (08:16 GMT)
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