11.04.2016 18:32:57
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MÄRKTE EUROPA/Rohstoff- und Bankaktien gesucht
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte lagen zum Wochenauftakt weiter auf Erholungskurs. Der Dax stieg um 0,6 Prozent auf 9.683 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zog um 0,4 Prozent an. Gestützt wurde die Stimmung von Spekulationen um eine Lösung der italienischen Bankenkrise mit der Gründung eines Rettungsfonds. Die italienischen Branchenkurse legten auf breiter Front zu, mit Aufschlägen von 1,7 Prozent bei Intesa bis zu knapp 10 Prozent bei Banca Monte Paschi. UniCredit legten 2,4 Prozent zu. Das Volumen der Problemkredite in Italien wird von Fachleuten mit mehr als 341 Milliarden Euro beziffert - davon mehr als 200 Milliarden Euro notleidend.
Finanzminister Padoan habe für Montagabend eine Sitzung einberufen, an der Vertreter der italienischen Banken, darunter Unicredit und Intesa Sanpaolo, Versicherungen, Pensionskassen, Bankstiftungen und der staatlichen Förderbank Cassa Depositi e Prestiti teilnehmen werden, sagte Alex Constanze Steinmann vom Fixed Income Research der DZ Bank.
Bei dem Gespräch werde es um die Gründung eines privaten Hilfsfonds gehen, der den heimischen Banken notleidende Kredite abkaufen und bei einer eventuell notwendigen Rekapitalisierung aushelfen solle. Der Fonds soll von den an der Sitzung teilnehmenden Häusern finanziert werden. Unicredit-CEO Ghizzoni habe bereits Ende vergangener Woche gesagt, dass man sich "selbstverständlich" an einem solchen Fonds, dessen Gründung man als sehr positiv für den Sektor einstufe, beteiligen werde.
Der Index der Bankenaktien in der europäischen Stoxx-Welt gewann 1,3 Prozent. Im DAX führten Commerzbank mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 7,73 Euro die Gewinnerliste an.
Rohstoff-Aktien vor Alcoa sehr fest Sehr fest zeigten sich auch die Rohstoff-Aktien, deren Stoxx-Branchenindex mit einem Plus von 3,4 Prozent die Gewinnerliste unter den Branchenindizes anführte. Am Abend eröffnet traditionell Alcoa die Berichtssaison in den USA. Die Zahlen gelten auch als Indikator für die konjunkturabhängigen Rohstoffaktien generell. Gestützt wurde die Stimmung aber auch vom Ölpreis, der seine starken Aufschläge vom Freitag nach einer Pause weiter ausbaute. Hier rückt das Treffen der großen Ölförderer am 17. April immer mehr in den Fokus. Dort soll über Förderbegrenzungen zur Eindämmung des weltweiten Überangebots gesprochen werden.
Rückenwind kam auch vom Goldpreis. Der Preis für die Feinunze Gold wurde erstmals seit drei Wochen wieder über der Marke von 1.250 Dollar je Feinunze gehandelt, zum Schluss der Aktienmärkte lag er bei knapp 1.259 Dollar.
Anglo American stiegen um 6,9 Prozent und ArcelorMittal um 7,8 Prozent. Am deutschen Markt legten Thyssen 2,5 Prozent zu. Salzgitter gewannen 3,0 Prozent. K+S legten 2 Prozent zu. Im TecDax gewannen die Aktien der Wacker-Tochter Siltronic gut 4 Prozent. Am Freitag waren bereits Wacker selbst kräftig gestiegen.
SAP nach Zahlen leicht im Minus Im DAX verloren SAP 0,1 Prozent auf 67,42 Euro. Nach den Quartalszahlen war die Aktie noch deutlich tiefer im Minus gestartet. SAP hat im ersten Quartal zwar ein im Vorjahresvergleich höheres Betriebsergebnis ausgewiesen, die Markterwartungen aber verfehlt. "Die Zahlen liegen zwar alle leicht unter der Markterwartung, andererseits weiß der Markt, dass das erste Quartal das unwichtigste ist", sagte ein Händler. Per Saldo würden die Zahlen "einfach zur Kenntnis genommen werden". Ein anderer Händler unterstrich, dass die Daten nur gegenüber einem sehr starken vierten Quartal etwas schwächer aussähen. Zum Vorjahr sei das Ergebnis gestiegen, zudem sei die Jahresprognose 2016 bestätigt worden. Die UBS, Goldman Sachs und Barclays haben ihre Kaufempfehlungen für die Aktie bestätigt.
Kurseinbruch bei Prada schlechter Vorbote für Luxus-Aktien Kein gutes Vorzeichen für die Luxusgüter-Branche sahen Händler in den Zahlen von Prada. Der Nettogewinn ist im vierten Quartal um rund 27 Prozent zurückgegangen. Die in Hongkong gelisteten Aktien des italienischen Luxusgüterherstellers brachen um fast 8 Prozent ein. Prada leidet stärker als erwartet unter der Kaufzurückhaltung chinesischer Auslandskunden und Touristen. LVMH zogen in Paris etwas um 0,3 Prozent an, Dior verloren dagegen knapp 1,0 Prozent. Beide veröffentlichen am Montag noch ihre Umsatzzahlen.
Die britische Zeitung Daily Mail will sich mehr Reichweite im Internet erkaufen und erwägt ein Gebot für Yahoo. Die Gespräche befänden sich in einem sehr frühen Stadium, sagte ein Sprecher der Daily Mail. Die Daily Mail & General Trust plc, die hauptsächlich am Nachrichten- und Medienportfolio von Yahoo interessiert ist, ist damit einer von 40 möglichen Bietern für das Webportal. Als Favorit gilt Managern und Analysten zufolge Verizon. Die Aktie der Daily Mail notierte in London etwas leichter.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.935,95 +12,25 +0,4% -10,1% Stoxx-50 2.765,31 +3,80 +0,1% -10,8% Stoxx-600 332,87 +1,01 +0,3% -9,0% XETRA-DAX 9.682,99 +60,73 +0,6% -9,9% FTSE-100 London 6.200,12 -4,29 -0,1% -0,7% CAC-40 Paris 4.312,63 +9,51 +0,2% -7,0% AEX Amsterdam 436,56 +2,40 +0,6% -1,2% ATHEX-20 Athen 152,96 -0,22 -0,1% -16,6% BEL-20 Bruessel 3.369,00 +14,94 +0,4% -9,0% BUX Budapest 26.268,42 -245,03 -0,9% +9,8% OMXH-25 Helsinki 3.102,32 +9,51 +0,3% -7,7% ISE NAT. 30 Istanbul 102.924,78 +1935,94 +1,9% +15,2% OMXC-20 Kopenhagen 952,95 -3,96 -0,4% -6,0% PSI 20 Lissabon 4.858,42 +19,88 +0,4% -8,2% IBEX-35 Madrid 8.497,60 +70,00 +0,8% -11,0% FTSE-MIB Mailand 17.722,66 +218,04 +1,2% -17,3% RTS Moskau 900,98 +21,91 +2,5% +19,0% OBX Oslo 510,83 +5,46 +1,1% -5,2% PX-GLOB Prag 1.163,36 -6,70 -0,6% -6,3% OMXS-30 Stockholm 1.368,62 +3,67 +0,3% -5,4% WIG-20 Warschau 1.914,22 -5,20 -0,3% +3,0% ATX Wien 2.246,61 +5,44 +0,2% -6,3% SMI Zuerich 7.751,58 -65,97 -0,8% -12,1%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:34 Fr, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1419 -0,03% 1,1422 1,1406 +5,1% EUR/JPY 123,26 +0,12% 123,11 123,68 -3,3% EUR/CHF 1,0882 +0,05% 1,0877 1,0876 +0,1% GBP/EUR 1,2473 +0,88% 1,2365 1,2384 -8,2% USD/JPY 107,93 +0,13% 107,79 108,42 -8,1% GBP/USD 1,4242 +0,81% 1,4128 1,4126 -3,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,38 39,72 1,66 0,66 +1,0% Brent/ICE 42,70 41,94 1,81 0,76 +5,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.258,00 1.239,23 +1,5% +18,77 +18,6% Silber (Spot) 15,92 15,36 +3,6% +0,56 +15,2% Platin (Spot) 989,75 964,95 +2,6% +24,80 +11,0% Kupfer-Future 2,09 2,09 +0,1% +0,00 -2,4% Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 11, 2016 12:02 ET (16:02 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 02 PM EDT 04-11-16
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