29.07.2015 08:54:47

MÄRKTE EUROPA/Neue Zementehe vertreibt Zeit bis zum Fed-Entscheid

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Handel dürfte am Mittwoch ganz im Zeichen der laufenden Fed-Sizung stehen. Zur Wochenmitte wird daher mit einem abwartenden Handel gerechnet, bevor die US-Notenbank nach Handelsschluss in Europa das Ergebnis ihrer zweitägigen Sitzung bekannt gibt. Weiterhin ist das Börsenumfeld gut für Übernahmen. Nach LafargeHolcim wollen sich nun HeidelbergCement und Italcementi vereinen. Zudem liefern allein aus dem Dax vier Unternehmen Quartalszahlen. Am Morgen wird der DAX 30 Punkte höher bei 11.203 Punkten erwartet, auch der Euro-Stoxx-50 sollte leicht im Plus starten.

   Die Frage, die sich an der Börse gestellt wird, lautet: Wird die Fed im September oder erst im Dezember das erste Mal nach acht Jahren die Zinsen anheben? Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA hatten angedeutet, dass die Konjunktur an Fahrt verliert und sich das Umfeld für eine Zinserhöhung damit eintrübt. Auch am Immobilienmarkt läuft es nicht rund und mit China schwächelt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.

   Ein Blick auf die Zinskontrakte am US-Terminmarkt zeigt, dass dort mit einer ersten Anhebung der Zinsen per September mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent gerechnet wird, per Dezember mit 70 Prozent. Sollte sich nun die Fed bereits für den frühen Termin entscheiden, sollte zumindest der Dollar erneut fester tendieren. Es gibt allerdings auch die Wahrscheinlichkeit, dass Fed-Chefin Janet Yellen alle Türen offenhält und damit die Spekulation um den ersten Zinsschritt weiter am Leben bleibt.

   Nach dem Zusammenschluss von Lafarge und Holcim wurde bereits mit weiteren Zusammenschlüssen in der Branche gerechnet, da die Unternehmen Kosten sparen können und eine bessere Preisgestaltung erhalten - zum Wohle der Aktionäre. Die avisierte Übernahme der Italcementi durch HeidelbergCement sollte nach Einschätzung eines Händlers verhalten positiv aufgenommen werden. "Damit versuchen sich die beiden Konzerne gegen die Übermacht von Lafarge und Holcim zu positionieren."

   Allerdings dürfte sich der Jahresumsatz von HeidelbergCement durch die Übernahme "nur" um gut 4 Milliarden Euro auf geschätzte 16,5 Milliarden Euro erhöhen. "Der ganz große Deal ist das also nicht", sagt der Händler. Zudem sei Italcementi auf "derzeit schwierige" Absatzmärkte wie Italien, Frankreich und Ägypten fokussiert. Die Quartalszahlen der Heidelberger dürften angesichts der geplanten Übernahme in den Hintergrund treten. Im Frankfurter Spezialistenhandel gewinnen HeidelCement 1,3 Prozent.

   Die Geschäftszahlen von LMVH sind auf den ersten Blick besser als erwartet ausgefallen. Sowohl Umsatz als auch Gewinn legten deutlich zu. Allerdings äußert sich S&P Capital kritisch zur Umsatzzusammensetzung und hat daraufhin das Kursziel für die Aktie auf 185 von bislang 195 Euro gesenkt. Gerade margenschwächere Bereiche wie Uhren & Schmuck seien gewachsen.

   Die "sehr guten" Ergebnisse von Bayer würden von Aufwendungen über 900 Millionen Euro etwas eingetrübt, sagt ein Händler. Operativ seien die Geschäfte jedoch im zweiten Quartal überraschend gut gelaufen, was den Kurs nach unten absichern sollte. Das gelte vor allem für den Umsatzanstieg von Xarelto von fast 43 Prozent. Hier habe es am Markt mit einem Anstieg von 40 Prozent hohe Erwartungen gegeben, die Bayer noch übertroffen habe. Der Aktie legt im Spezialistenhandel um 0,9 Prozent zu.

   Linde dürften nach den gesenkten Zielen für die Sparte Engineering schwächer eröffnen, sagt ein Händler. "Nach dem schwachen ersten Quartal in diesem Segment hat sich die Nachfrage im zweiten Quartal nicht erholt." Vor allem der Absatz in der Petrochemie dürfte sich angesichts des schwachen Ölpreises negativ ausgewirkt haben. Allerdings liege die Marge im Segment Engineering mit 8,3 Prozent über der Prognose seines Hauses, was größere Kursverluste verhindern dürfte. Einige Analysten hätten mit einem deutlicheren Margenrückgang gerechnet. Im Spezialistenhandel liegt pendelt der Kurs um den Schlusskurs des Vortages.

   Eine leicht positive Kursreaktion erwarten Händler auf die Quartalszahlen von Osram, im Spezialistenhandel steigt der Kurs um 1,7 Prozent. "Die Ergebnisse sind fast durchweg etwas besser als erwartet. Positiv ist auch die Ankündigung, dass die Abspaltung des klassischen Leuchtmittelgeschäfts Anfang kommenden Jahres durch sein soll", sagt ein Händler. Schwächer wird die Aktie von Talanx erwartet. Der Versicherer richtet sein Lebensversicherungsgeschäft neu aus, zusätzliche Kosten belasten das Ergebnis. In Folge hat das Unternehmen den Ausblick gesenkt. Der Wert sinkt im Spezialistenhandel um 2,1 Prozent.

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