01.09.2023 18:06:43
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MÄRKTE EUROPA/Leichtes Minus nach US-Arbeitsmarkt - Druck auf DAX
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichtem Minus sind die europäischen Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel gegangen. Während viele Indizes von starken Ölwerten gestützt wurden, litt der DAX unter dem Einbruch der Autowerte, die im Index hoch gewichtet sind. Eine düstere Studie der UBS zu VW weckte Sorgen, die deutschen Hersteller könnten den Anschluss in China verloren haben. Der DAX fiel um 0,7 Prozent auf 15.840 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab nur 0,3 Prozent ab auf 4.283 Zähler.
Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten lösten Gewinnmitnahmen am stark vorausgeeilten Anleihemarkt aus. Bei Analysten und Volkswirten überwog unter dem Strich aber eine positive Interpretation.
Stützend wirkte zudem ein Bündel an Konjunkturmaßnahmen in China. Die Analysten der Societe Generale werteten sie als die bisher bedeutsamsten Schritte. Dazu erholte sich mit dem Caixin-PMI auch der wichtigste Einkaufsmanager-Index der chinesischen Industrie; mit 51,0 erreichte er wieder expansives Territorium.
US-Arbeitsmarktdaten sprechen zumindest für Zinspause
Die Interpretation der Daten zum US-Arbeitsmarkt im August fiel nicht so leicht aus, wie diverse andere Job-Reports im Wochenverlauf. Denn mit 187.000 neuen Stellen wurden mehr Jobs als erwartet geschaffen; sie lagen auf dem vorläufig gemeldeten Vormonatsniveau. Jedoch wurde der Vormonat herabrevidiert und die Arbeitslosenquote stieg auf 3,8 Prozent.
Per Saldo deuten die Daten aber auf ein nahes Ende der US-Zinserhöhungen. So sagte Christian Scherrmann, US-Volkswirt vom Vermögensverwalter DWS: "Die jüngsten Beschäftigungs- und Inflationsdaten nehmen etwas Druck von der US-Notenbank, da sie für ein 'datenabhängiges Abwarten' auf der kommenden FOMC-Sitzung im September sprechen".
Sogar mögliche "Goldilocks-Signale" sah Chef-Volkswirt Johannes Mayr vom Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz: "Die Daten sprechen für eine abwartende Haltung der Fed in den kommenden Monaten." Denn Entlastung sei vor allem von der Angebotsseite gekommen. Unter anderem stiegen die Stundenlöhne nur noch leicht zum Vormonat. Das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale sei damit gesunken, eine Zinspause daher möglich.
Düstere Zukunft für VW - Negative UBS-Analyse belastet
Kräftig unter Druck standen deutsche Autowerte. Hier belastete eine negative Studie der UBS, die VW eine düstere Zukunft prognostizierte. Die VW-Aktien brachen um 4,2 Prozent ein. Der Sektor-Index in Europa stellte mit 2,6 Prozent die mit Abstand schwächste Branche dar.
Die UBS hat VW auf "Sell" heruntergestuft und sieht den Autobauer als Hauptverlierer der Expansion von Chinas Autoherstellern. VW habe den Vorteil des Pioniers am E-Automarkt aus der Hand gegeben und sei auf dem Weg von der ehemaligen Nummer Eins in China zu einem Nischenanbieter. Junge Konkurrenten wie BYD hätten einen Kostenvorteil von rund 25 Prozent. Der VW-Gewinn dürfte sich in den nächsten Jahren halbieren.
Passend dazu macht Tesla den deutschen Herstellern das Leben schwerer: Tesla hat seine Preise für die Modelle Model S und Model X in China erneut gesenkt. Dies dürfte deutsche Hersteller weitere Marktanteile kosten.
Porsche-Holding folgten als VW-Großaktionär mit einem Minus von 2,2 Prozent, die Aktien der Porsche AG mit 3,6 Prozent. Auch die Stimmung bei BMW und Mercedes litt unter den negativen Aussichten; ihre Aktien verloren um 3,1 und 2,5 Prozent. Renault fielen sogar um 6,3 Prozent. Sie wurden ebenfalls von der UBS auf "Sell" gestuft.
Aurubis streicht Prognose wegen Diebstahls
Aurubis verloren 6,1 Prozent. Der Verlust durch Metall-Diebstahl ist so hoch, dass die Prognose ausgesetzt werden muss. Dazu kritisierten Händler das Management: Denn während Aurubis schon Mitte Juni mitgeteilt hatte, bestohlen worden zu sein, konnte die Schadenshöhe noch nicht beziffert werden. Bei den Quartalszahlen sei dann vor einem Monat der Ausblick bestätigt worden - der nun kassiert wurde.
Umgekehrt hob Fielmann (+8,7%) die Prognosen an, nachdem die Optiker-Kette den Erwerb des US-Augenoptiker SVS Vision abgeschlossen hatte. Im Gesamtjahr soll der operative Gewinn EBITDA nun um 18 Prozent auf rund 400 Millionen Euro steigen; er läge damit am oberen Ende der zuvor angepeilten Spanne.
Hoffnung auf chinesische Nachfrage treibt Öl-Aktien
Gut sah es bei den Ölwerten aus. Ihr Branchen-Index stellte mit 1,9 Prozent Plus den unangefochtenen Gewinner dar. Hier stützte zum einen der Preis für ein Barrel Brent, am Terminmarkt stieg er über 88 Dollar und handelt damit am Jahreshoch.
Dazu trieb auch der Sprung des Caixin-Einkaufsmanagerindex in China zurück über die Expansionsschwelle. Denn die Wiederbelebung der dortigen Konjunktur wird auch die Öl-Nachfrage treiben. Zusätzlich zu dem Anstieg des Hauptindex kehrten auch die Sub-Indizes für Auftragseingänge und Produktion im August in den expansiven Bereich zurück. BP legten um 2,6 Prozent zu, Totalenergies und Shell um je 1,4 Prozent.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.282,64 -14,47 -0,3% +12,9%
Stoxx-50 3.967,72 +4,33 +0,1% +8,7%
Stoxx-600 458,13 -0,06 -0,0% +7,8%
XETRA-DAX 15.840,34 -106,74 -0,7% +13,8%
FTSE-100 London 7.464,54 +25,41 +0,3% -0,2%
CAC-40 Paris 7.296,77 -19,93 -0,3% +12,7%
AEX Amsterdam 746,05 +2,43 +0,3% +8,3%
ATHEX-20 Athen 3.152,47 -29,64 -0,9% +40,0%
BEL-20 Bruessel 3.682,86 +16,89 +0,5% -0,5%
BUX Budapest 55.504,98 -270,04 -0,5% +26,7%
OMXH-25 Helsinki 4.389,10 +10,14 +0,2% -9,3%
ISE NAT. 30 Istanbul 8.553,72 +143,24 +1,7% +43,9%
OMXC-20 Kopenhagen 2.170,48 +33,67 +1,6% +18,3%
PSI 20 Lissabon 6.173,99 +8,08 +0,1% +8,0%
IBEX-35 Madrid 9.449,60 -56,30 -0,6% +14,8%
FTSE-MIB Mailand 28.650,49 -181,03 -0,6% +21,6%
OBX Oslo 1.173,29 +11,11 +1,0% +7,6%
PX Prag 1.340,71 -0,08 -0,0% +11,6%
OMXS-30 Stockholm 2.186,21 +1,46 +0,1% +7,0%
WIG-20 Warschau 2.050,94 +23,56 +1,2% +14,5%
ATX Wien 3.170,81 +16,67 +0,5% +2,0%
SMI Zuerich 11.075,15 -50,80 -0,5% +3,2%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,55 +0,09 -0,02
US-Zehnjahresrendite 4,20 +0,09 +0,32
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:39 Do, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0783 -0,5% 1,0836 1,0847 +0,7%
EUR/JPY 157,72 -0,0% 157,74 157,98 +12,4%
EUR/CHF 0,9554 -0,2% 0,9572 0,9592 -3,5%
EUR/GBP 0,8566 +0,1% 0,8568 0,8560 -3,2%
USD/JPY 146,28 +0,5% 145,57 145,65 +11,6%
GBP/USD 1,2589 -0,7% 1,2648 1,2670 +4,1%
USD/CNH (Offshore) 7,2738 -0,0% 7,2677 7,2805 +5,0%
Bitcoin
BTC/USD 25.797,73 -0,8% 25.978,75 27.148,55 +55,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,11 83,63 +1,8% +1,48 +8,7%
Brent/ICE 88,16 86,83 +1,5% +1,33 +7,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 37,08 35,03 +5,9% +2,05 -56,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.938,21 1.940,21 -0,1% -2,01 +6,3%
Silber (Spot) 24,23 24,43 -0,8% -0,20 +1,1%
Platin (Spot) 966,43 972,38 -0,6% -5,95 -9,5%
Kupfer-Future 3,83 3,79 +1,0% +0,04 +0,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
September 01, 2023 12:07 ET (16:07 GMT)
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