06.11.2020 18:16:40
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MÄRKTE EUROPA/Konsolidierungstag beendet Aufwärtstrend
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten neigten die Anleger am Freitag zu Gewinnmitnahmen. Vor dem Wochenende wurden die Anleger etwas vorsichtiger, nachdem es die beiden vergangenen Wochen in sich hatten. In der Vorwoche ging es für den DAX um 8,6 Prozent nach unten, diese Woche um rund 8 Prozent oder etwa 924 Punkte wieder nach oben. Auch wenn die US-Wahlen noch nicht entschieden sind, wird an der Börse darauf gesetzt, dass der Demokrat Joe Biden am Ende der neue Präsident der USA wird. Möglich ist inzwischen auch wieder, dass die Demokraten auch im US-Senat eine hauchdünne Mehrheit erreichen. Leicht stützend wirkte zwischenzeitlich der besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Oktober.
Der DAX gab um 0,7 Prozent nach auf 12.480 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,4 Prozent auf 3.204 Punkte. Der Euro legte nach dem kräftigen Plus am Donnerstag weiter zu auf 1,1886 Dollar. Die Commerzbank sieht mittel- bis langfristig einen Präsidenten Joe Biden eher negativ für den Dollar. Dies dürfte vor allem an der Fiskalpolitik liegen, denn unter Biden werde die Ausgabenfreudigkeit der US-Regierung höher sein. Gehe man davon aus, dass dies einen inflationären Effekt habe und die US-Notenbank nicht entsprechend mit einer Straffung der Geldpolitik reagiere, wäre dies negativ für den Dollar.
Insgesamt scheint die US-Wahl als Unsicherheitsfaktor zunehmend an Schrecken zu verlieren, nun konzentrieren sich die Anleger wieder mehr auf die zweite Welle der Corona-Pandemie. Die Zahl der täglich verzeichneten Neuinfektionen hat in Deutschland erstmals die Schwelle von 21.000 Fällen überschritten. Aber auch in den europäischen Nachbarländern oder in den USA schießen die Zahlen auf Rekordniveaus.
Starke Zahlen von der Berichtssaison
Weiter im Blick stand die Berichtssaison. Der Versicherer Allianz hat positiv überrascht mit besseren Quartalszahlen bei Gewinn und Umsatz. Auch die Schaden-Kosten-Quote sei besser als erwartet, hieß es dazu aus dem Handel. Im Schaden- und Unfallgeschäft, dem Hauptergebnisträger des Konzerns, entwickelten sich die Margen erfreulich. Die Aktie legte 0,7 Prozent zu, der fehlende Ausblick bremste womöglich etwas.
Für den französischen Versicherer Scor ging es um 5,2 Prozent aufwärts nach starken Zahlen. Praktisch alle Kennziffern hätten sich besser als erwartet entwickelt, merkte die Citigroup an.
Die Aktie der Deutschen Telekom (plus 1,9 Prozent) profitierte einmal mehr davon, dass das Geschäft bei der US-Tochter T-Mobile brummt. Nicht nur fielen die Zahlen der Tochter besser aus als gedacht, auch hat diese deutlich mehr Neukunden akquiriert.
Bilfinger prüft angeblich eigenen Verkauf
Bilfinger machten einen Satz um 10,8 Prozent nach oben. Der Industriedienstleister soll einem Bericht der FAZ zufolge einen Verkauf an einen US-Finanzinvestor prüfen. An den Plänen könne durchaus etwas dran sein, so ein Teilnehmer, sie läsen sich jedenfalls sehr detailliert. Treibende Kraft hinter einem möglichen Verkauf dürfte der Großinvestor Cevian sein, der fast 27 Prozent der Bilfinger-Anteile halte.
Rheinmetall notierten 3,2 Prozent im Minus. Im Handel hieß es angesichts der gut beurteilten Quartalszahlen, dass der Ausblick offenbar nicht gut genug ausgefallen sei.
Freenet schlossen nach den Drittquartalszahlen 1,5 Prozent leichter. Jefferies hob das operative Ergebnis hervor, das 5 Prozent über den Schätzungen ausgefallen sei. United Internet und 1&1 Drillisch lagen derweil bis zu 2,4 Prozent im Minus. Hier kamen neue Geschäftszahlen und Ausblicke nicht gut an.
Richemont mit Kurssprung
Richemont notierten mit plus 8,9 Prozent extrem fest. Dies war auf sehr gut ausgefallene Quartalszahlen zurückzuführen, aber auch den gemeinsamen Einstieg mit Alibaba beim Online-Luxus-Bekleidungs-Einzelhändler Farfetch. Insgesamt investieren beide Unternehmen jeweils 550 Millionen Dollar. Die Idee des Deals ist laut den Analysten von Equita, von der Online-Erfahrung von Farfetch zu profitieren sowie von der Kundenplattform von Alibaba in China. China gilt als der mit Abstand wichtigste Wachstumsmarkt im Luxusgütersegment.
Für die Aktie der Lufthansa ging es um 6,9 Prozent nach unten. In der Bundesregierung wächst angesichts der geringen Auslastung die Sorge um die finanzielle Lage der Lufthansa, wie der "Spiegel" berichtet. Möglicherweise brauche der Konzern kommendes Jahr neues Geld. Der Vorstand müsse daher das Unternehmen schrumpfen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.204,05 -11,51 -0,4% -14,5%
Stoxx-50 2.900,41 -6,99 -0,2% -14,8%
Stoxx-600 366,40 -0,72 -0,2% -11,9%
XETRA-DAX 12.480,02 -88,07 -0,7% -5,8%
FTSE-100 London 5.910,02 +3,84 +0,1% -21,7%
CAC-40 Paris 4.960,88 -23,11 -0,5% -17,0%
AEX Amsterdam 572,90 +1,30 +0,2% -5,2%
ATHEX-20 Athen 1.381,22 -6,28 -0,5% -39,9%
BEL-20 Brüssel 3.191,33 -17,68 -0,6% -19,3%
BUX Budapest 35.390,44 +125,46 +0,4% -23,2%
OMXH-25 Helsinki 4.281,77 -13,51 -0,3% +1,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.302,47 +12,44 +1,0% -6,2%
OMXC-20 Kopenhagen 1.418,01 -9,50 -0,7% +24,9%
PSI 20 Lissabon 4.105,50 -64,64 -1,6% -22,5%
IBEX-35 Madrid 6.870,40 -53,80 -0,8% -28,1%
FTSE-MIB Mailand 19.681,68 -49,70 -0,3% -16,1%
RTS Moskau 1.178,28 +7,54 +0,6% -23,9%
OBX Oslo 738,06 +1,39 +0,2% -12,5%
PX Prag 865,26 -7,22 -0,8% -22,4%
OMXS-30 Stockholm 1.819,52 -2,69 -0,1% +2,7%
WIG-20 Warschau 1.697,49 +27,06 +1,6% -21,1%
ATX Wien 2.153,23 -22,60 -1,0% -30,8%
SMI Zürich 10.322,57 +16,22 +0,2% -2,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:43 Do, 17:13 % YTD
EUR/USD 1,1886 +0,54% 1,1844 1,1815 +6,0%
EUR/JPY 122,77 +0,21% 122,55 122,53 +0,7%
EUR/CHF 1,0680 -0,19% 1,0688 1,0713 -1,6%
EUR/GBP 0,9029 +0,37% 0,9014 0,9023 +6,7%
USD/JPY 103,29 -0,32% 103,45 103,71 -5,1%
GBP/USD 1,3165 +0,15% 1,3140 1,3095 -0,7%
USD/CNH (Offshore) 6,5865 -0,34% 6,6098 6,6171 -5,5%
Bitcoin
BTC/USD 15.583,00 +0,02% 15.574,62 15.230,75 +116,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 37,27 38,79 -3,9% -1,52 -34,0%
Brent/ICE 39,52 40,93 -3,4% -1,41 -38,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.954,32 1.948,90 +0,3% +5,42 +28,8%
Silber (Spot) 25,56 25,43 +0,5% +0,14 +43,2%
Platin (Spot) 895,38 894,50 +0,1% +0,88 -7,2%
Kupfer-Future 3,15 3,11 +1,2% +0,04 +11,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 06, 2020 12:16 ET (17:16 GMT)
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Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh | 29,60 | 2,07% | |
Allianz | 301,20 | 1,93% | |
Bilfinger SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 8,85 | 6,63% | |
Bilfinger SE | 45,65 | 2,13% | |
COMPAGNIE FINANCIERE RICHEMONT SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 14,60 | 0,00% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 5,65 | 0,00% | |
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 29,60 | 0,00% | |
Deutsche Telekom AG | 30,01 | -0,40% | |
freenet AG | 28,54 | 1,28% | |
Lufthansa AG | 5,75 | 0,00% | |
Rheinmetall AG | 654,40 | 0,12% | |
Richemont | 74,28 | 0,16% | |
Scor SAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 0.1 Shs | 2,38 | 7,21% | |
SCOR SE Prov. Regpt. | 24,10 | 1,77% | |
United Internet AG | 15,22 | 2,91% |
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