09.12.2021 16:12:40

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Unicredit haussieren

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte liegen am Donnerstagnachmittag leicht im Minus. Damit setzt sich die am Vortag gesehene Konsolidierung zunächst fort. Im Blick steht laut Marktteilnehmern bereits die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Freitag, bis dahin dürfte das Geschäft insgesamt ruhig verlaufen. Angesichts der Verschiebung des Fokus der US-Notenbank weg vom Arbeitsmarkt und hin zu den Inflationsgefahren hätten die Preisdaten aus Marktsicht an Bedeutung gewonnen, zumal die Fed zuletzt bereits signalisierte, den Straffungskurs zu beschleunigen.

Aber auch auf Grund des nahenden Jahresultimo gehen die Umsätze langsam aus dem Markt. Zudem stehen weitere wichtige Termine erst in der kommenden Woche an, die Sitzungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank wie auch der Hexensabbat am Freitag. Im Vorfeld halten sich die Investoren zurück.

Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 15.653 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent nach unten auf 4.214 Punkte. Der Euro notiert nach seiner kräftigen Erholung vom Vortag wenig verändert, am Anleihenmarkt steigen die Kurse deutlicher.

Unicredit top - Deutsche Bank im Minus

Mit Aufschlägen von 10,4 Prozent reagieren Unicredit auf die Vorstellung des Strategieplans für die Jahre 2022 bis 2024. Unicredits Plan, bis 2024 eine Eigenkapitalrendite von über 10 Prozent zu erreichen, überrascht die Citi positiv. Der Strategieplan beinhalte für 2021 bis 2024 eine kumulierte Ausschüttung von mindestens 16 Milliarden Euro und liege damit über den Erwartungen des Marktes. Die Details läsen sich durch die Bank "sehr positiv", sagt ein Händler mit Verweis auf seinen Hausanalysten. "Sehr investorenfreundlich" seien die Ausschüttungspläne der Bank.

Als belastend für Deutsche Bank (-2,6%) entpuppt sich ein Artikel des "Wall Street Journal". Dort heißt es, das US-Justizministerium habe die Bank darüber informiert, dass sie möglicherweise gegen eine strafrechtliche Vereinbarung verstoßen habe. Sie soll es versäumt haben, über eine interne Beschwerde im Bereich nachhaltiger Geldanlage bei der Vermögensverwaltungstochter DWS (-0,7%) zu informieren.

Die Personalentscheidungen bei VW liefern derweil keinen Impuls für die Aktie, die 0,8 Prozent leichter tendiert. "Diess bleibt CEO, wie es erwartet wurde", so ein Händler. Diess habe sich durchgesetzt, müsse aber die Verantwortung für das wichtige China-Geschäft abgeben. Damit sei er aus den jüngsten Querelen doch leicht geschwächt hervorgegangen. Zum jüngst aufgekommenen Thema eines möglichen Porsche IPO gab es keine News, was auch nicht wirklich zu erwarten war. Damit sind die Nachrichten aus Wolfsburg ein Non-Event für den Händler.

EU-Gig-Novelle belastet Aktien von Essenlieferdiensten

Seit Tagen wurde an der Börse bereits auf die Entscheidung aus Brüssel gewartet, am Vormittag gab es nun die Vorstellung eines Gesetzentwurfs der EU-Kommission zu sogenannten Gig-Workern. Diese sollen zukünftig rechtlich Festangestellten gleichgestellt werden. Betroffen seien davon 1,7 bis 4,1 Millionen Menschen. Die EU rechnet mit zusätzlichen Kosten für die Plattformbetreiber von bis zu 4,5 Milliarden Euro pro Jahr. Im Handel heißt in einer ersten Einschätzung, dass sich der Entwurf im Rahmen der Erwartungen bewege.

Es bleibe abzuwarten, inwieweit die Betreiber die Kosten an die Kunden weiterreichen könnten. Zudem müsse die Novelle noch einige Hürden in der EU nehmen, bevor sie Gesetz werde. Durch den Kursverfall im Sektor im Vorfeld sei bereits viel eingepreist. Delivery Hero liegen 0,5 Prozent im Minus, Deliveroo fallen um 1,2 Prozent und Just Eat Takeaway um 1,6 Prozent.

In Paris ziehen Lagardere um 5,0 Prozent an auf 24,24 Euro, während Vivendi 0,7 Prozent zulegen. Der Medienkonzern übernimmt wie angekündigt den Anteil des aktivistischen Investors Amber Capital an Lagardere zum Stückpreis von 24,10 Euro, wodurch Vivendi dann 45,1 Prozent an Lagardere halten wird, worauf dann ein Pflichtangebot für eine vollständige Übernahme kommen muss.

Für Neste Oy geht es in Helsinki nach dem Abgang des Unternehmenschefs 4,6 Prozent nach unten. Jefferies spricht von einem unerwarteten Schritt bei dem Ölkonzern, der für Verunsicherung sorge.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.214,08 -0,4% -19,01 +18,6%

Stoxx-50 3.721,97 -0,1% -4,81 +19,7%

DAX 15.653,45 -0,2% -33,64 +14,1%

MDAX 34.660,76 -0,1% -43,62 +12,6%

TecDAX 3.871,28 +0,2% 8,89 +20,5%

SDAX 16.539,33 -0,2% -34,70 +12,0%

FTSE 7.323,11 -0,2% -13,94 +13,6%

CAC 7.007,98 -0,1% -6,59 +26,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,36 -0,05 +0,22

US-Zehnjahresrendite 1,48 -0,04 +0,57

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Mi,17:12 % YTD

EUR/USD 1,1294 -0,4% 1,1330 1,1334 -7,5%

EUR/JPY 128,20 -0,6% 128,59 129,06 +1,7%

EUR/CHF 1,0452 +0,1% 1,0432 1,0450 -3,3%

EUR/GBP 0,8557 -0,4% 0,8579 0,8576 -4,2%

USD/JPY 113,52 -0,2% 113,47 113,85 +9,9%

GBP/USD 1,3198 -0,1% 1,3208 1,3215 -3,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3812 +0,6% 6,3407 6,3363 -1,9%

Bitcoin

BTC/USD 48.648,65 -3,1% 49.282,52 50.727,73 +67,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,72 72,36 -0,9% -0,64 +51,0%

Brent/ICE 74,93 75,82 -1,2% -0,89 +50,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.775,49 1.783,09 -0,4% -7,60 -6,5%

Silber (Spot) 21,93 22,43 -2,2% -0,50 -16,9%

Platin (Spot) 941,50 960,82 -2,0% -19,32 -12,0%

Kupfer-Future 4,31 4,39 -1,8% -0,08 +22,5%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 09, 2021 10:12 ET (15:12 GMT)

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Deliveroo 1,78 0,68% Deliveroo
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Deutsche Bank AG 16,03 1,86% Deutsche Bank AG
DWS Group GmbH & Co. KGaA 39,40 0,97% DWS Group GmbH & Co. KGaA
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Lagardere S.C.A. 20,80 -1,65% Lagardere S.C.A.
Neste 14,40 0,73% Neste
UniCredit S.p.A. 36,28 -0,10% UniCredit S.p.A.
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