05.11.2018 16:21:43

MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - Zurückhaltung dominiert

FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum von der Stelle bewegen sich die Börsen in Europa am Montagnachmittag. Die Nachrichtenlage ist dünn, die Berichtssaison brennt zum Wochenstart auf kleiner Flamme. Spannend wird es erst zur Wochenmitte, wenn das Ergebnis der US-Zwischenwahl bekannt ist. Am Donnerstag folgt dann die nächste Sitzung der US-Notenbank - vermutlich mit keiner Zinserhöhung, die dürfte dann im Dezember kommen.

"Erhöht die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen, werden Aktien zunehmend unattraktiv. Vor allem die hoch bewerteten Technologieaktien könnte es schwer treffen", warnt Milan Cutkovic von Axitrader. Der DAX liegt kaum verändert bei 11.514 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 3.223 Punkte zu.

Der US-Dollar dürfte von beiden Ereignissen beeinflusst werden, so die Analysten der Unicredit. Sollte die Republikanische Partei von Präsident Trump die Mehrheit sowohl im Repräsentantenhaus wie im Senat verteidigen, sei mit einem Anstieg des Dollar zu rechnen. Wenn die Demokraten das Repräsentantenhaus gewinnen sollten, dürfte der Greenback hingegen schwächer notieren, wenn auch nur leicht, weil ein solcher Ausgang zum Teil bereits eingepreist sei. Der Euro notiert aktuell bei knapp 1,14 Dollar.

Schlechte Daten aus China

Der US-chinesische Handelsstreit wird wieder nüchterner eingeschätzt, nachdem am Donnerstag und Freitag zeitweise Signale über eine Annäherung die Stimmung aufgehellt hatten. "Zumindest auf kurze Sicht ist wohl kein Abkommen zu erwarten", sagt ein Marktteilnehmer. An Chinas Wirtschaft geht der Streit weiter nicht spurlos vorbei. Im Oktober sank der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen deutlich und auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten. Chinas Präsident Xi Jinping kündigte derweil zwar an, Zölle zu senken, um Importe erschwinglicher zu machen, sowie Maßnahmen zur Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen und zum Schutz des geistigen Eigentums zu ergreifen - dies aber nicht zum ersten Mal.

Bankaktien stehen unter anderem mit dem Stresstestergebnis der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA im Blick. Überraschend steht die britische Barclays an der Spitze der empfindlichsten Institute, gefolgt von Lloyds Banking. Deutsche Banken kamen besser davon, vor allem die Commerzbank. Deutsche Bank legen um 0,4 Prozent zu während Commerzbank um 0,6 Prozent nachgeben. Barclays verlieren 0,4 Prozent.

Ein negativer Impuls für die Bankaktien kommt aus Italien, denn dort ziehen die Renditen vor dem Hintergrund des ungeklärten Haushaltsstreits mit der EU wieder stärker an. Am Nachmittag trifft die Eurogruppe zusammen, wobei es auch um Italien geht. Intesa Sanpaolo verlieren 1,8 Prozent und Unicredit büßen 1,3 Prozent ein.

Quartalszahlen aus der zweiten Reihe

Geschäftszahlen am oberen Ende der Prognosespanne hat Siemens Healthineers vorgelegt, die Aktien legen um 2,5 Prozent zu. Das organische Wachstum lag im vergangenen Quartal bei 4 Prozent. Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 4 bis 5 Prozent wachsen.

Der Pumpenhersteller Busch hält inzwischen mehr als die Hälfte der Aktien seines Wettbewerbers Pfeiffer Vacuum. "Pfeiffer alleine ist ein gut aufgestelltes Unternehmen, die Kooperation mit dem Großaktionär Busch verbessert die Position allerdings nochmals", sagt ein Händler. Busch hat das jüngst niedrige Kursniveau genutzt und seine Beteiligung ausgebaut, die Pfeiffer-Aktie gewinnt knapp 8 Prozent.

Die niederländische Post hat die Erwartungen mit ihren Geschäftszahlen übertroffen und kann, anders als die Deutsche Post, ihr Briefporto erhöhen. Die Aktie büßt dennoch 4,5 Prozent ein. Analysten bemängeln, dass das Unternehmen den Ausblick nicht angehoben hat. Vopak, der Betreiber von Tankanlagen, profitiert von einer bestätigten Prognose, der Kurs springt um 5 Prozent nach oben. Im DAX fallen Lufthansa nach der jüngsten Kursrally um 1,4 Prozent. Zudem haben die Analysten von Bernstein das Kursziel leicht gesenkt.

Bei AAP Implantate drückt eine Gewinnwarnung die Aktie um 8 Prozent. Der Kurs des Industriekamera-Spezialisten Basler gibt um 2,8 Prozent nach. Hier sind in den ersten neun Monaten Umsatz und Gewinn gefallen, der Margenausblicks wurde aber bestätigt.

Mit dem Siegeszug von Borussia Dortmund in der Bundesliga setzt sich auch die Hausse am Aktienmarkt fort. Mit 9,79 Euro (plus 1,2 Prozent) ist die Aktie nun fast wieder zweistellig. Zugleich steht sie nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 10,64 Euro.

Ölwerte trotzen Ölpreis

Ölwerte ziehen - gemessen an ihrem Subindex - um 1,6 Prozent an. Die Ölpreise legen nach einem schwachen Start zu und notieren 0,6 Prozent im Plus. Am Montag tritt die zweite Welle von US-Sanktionen gegen Iran in Kraft, die in letzter Konsequenz ein globale niedrigeres Ölangebot zur Folge haben dürfte. Kompensiert wird dies aber zum Teil durch eine höhere Förderung seitens der USA und der Opec, weshalb die Ölpreise in den vergangenen Wochen auch meist nachgaben. Belastet werden sie außerdem von Sorgen um die globale Konjunktur, unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China. Brentöl verteuert sich um 0,9 Prozent auf 73,47 Dollar je Barrel.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.222,55 0,25 8,14 -8,03

Stoxx-50 2.963,16 0,60 17,61 -6,76

DAX 11.514,46 -0,04 -4,53 -10,86

MDAX 24.267,72 -0,84 -206,21 -7,38

TecDAX 2.650,20 -0,68 -18,17 4,79

SDAX 11.161,24 -1,41 -160,07 -6,10

FTSE 7.117,58 0,33 23,46 -7,72

CAC 5.111,47 0,18 9,34 -3,79

Bund-Future 159,75 0,21 2,28

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 12:45 Fr, 18:06 % YTD

EUR/USD 1,1400 +0,07% 1,1368 1,1381 -5,1%

EUR/JPY 128,98 +0,00% 128,78 128,70 -4,7%

EUR/CHF 1,1445 +0,21% 1,1445 1,1414 -2,3%

EUR/GBP 0,8751 -0,06% 0,8740 0,8780 -1,6%

USD/JPY 113,13 -0,08% 113,29 113,10 +0,4%

GBP/USD 1,3026 +0,13% 1,3008 1,2963 -3,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.443,89 +2,1% 6.438,35 6.347,01 -52,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,62 -0,61 -0,01

Deutschland 10 J. 0,43 0,43 0,00

USA 2 Jahre 2,90 2,92 1,01

USA 10 Jahre 3,19 3,21 0,78

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,13 0,12 0,08

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,45 63,14 +0,5% 0,31 +9,3%

Brent/ICE 73,50 72,83 +0,9% 0,67 +16,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.233,08 1.233,02 +0,0% +0,06 -5,4%

Silber (Spot) 14,70 14,75 -0,3% -0,05 -13,2%

Platin (Spot) 870,00 868,75 +0,1% +1,25 -6,4%

Kupfer-Future 2,76 2,81 -1,6% -0,05 -17,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 05, 2018 10:22 ET (15:22 GMT)

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Barclays plc 3,66 0,69% Barclays plc
Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs 15,07 -1,31% Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs
Basler AG 8,13 -0,37% Basler AG
BVB (Borussia Dortmund) 3,34 1,21% BVB (Borussia Dortmund)
Commerzbank AG (spons. ADRs) 18,50 -0,54% Commerzbank AG (spons. ADRs)
Commerzbank 18,86 -0,48% Commerzbank
Deutsche Bank AG 18,55 -0,73% Deutsche Bank AG
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,50 0,00% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
Intesa Sanpaolo S.p.A. 4,35 0,09% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) 25,80 0,78% Intesa Sanpaolo SpA  (spons. ADRs)
Lufthansa AG 6,67 2,11% Lufthansa AG
Pfeiffer Vacuum AG 154,40 0,13% Pfeiffer Vacuum AG
PostNL N.V. 1,03 5,80% PostNL N.V.
Siemens Healthineers AG 56,10 -1,51% Siemens Healthineers AG
UniCredit S.p.A. 46,83 1,79% UniCredit S.p.A.
Vopak N.V. 44,28 -1,42% Vopak N.V.

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