27.01.2023 10:08:46

MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - Tech-Werte gegen Intel resistent

FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert sind Europas Börsen am Freitag in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Der DAX notiert wenig verändert bei 15.133 Zählern, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,1 Prozent ab auf 4.169 Punkte. Viele Aktien notieren im leichten Minus, selbst bei eher guten Nachrichten. Der Markt gehe nun langsam in Deckung vor den Zinserhöhungen kommende Woche. Die Meinungen über die Zinsschritte bei EZB und US-Notenbank sind zwar recht einhellig, Unsicherheit besteht jedoch über die Ausblicke der Notenbanken und ihren weiteren Zinspfad.

Umso mehr stehen Preisdaten im Fokus, so der PCE-Preisindex aus den USA. Er wird im Rahmen der Persönlichen Einkommen und Ausgaben veröffentlicht und gilt als wichtiges Barometer für die Fed. Erwartet wird ein Anstieg der Kernrate um 4,4 Prozent zum Vorjahr. "Höhere Werte würden die Sorge wecken, dass die strukturelle Inflation nur ein Zwischenniveau erreicht hat und danach wieder steigt", sagt ein Händler. Dies könnte die Rentenmärkte noch stärker unter Druck setzen. Vor allem bei langfristigen Anleihen geht es abwärts, hier wird noch zusätzlich die Sorge vor einer Rezession ausgepreist: Der Bund-Futures fällt auf ein Zwei-Wochentief.

Die Zinsen sind auch am Kassamarkt wieder angezogen, so rentieren die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren bei 2,20 Prozent nach 2 Prozent vor nicht einmal zwei Wochen. Für Festgeld gibt es teilweise 2 Prozent, für kurzlaufende Anleihen teils über 2 Prozent für ein Jahr.

Tech-Industrie nach schwachen Intel-Zahlen zweigeteilt

Spannend bleibt die Situation bei den US-Technologietiteln, hier wetten Investoren auf fallende Notierungen. Mit Blick auf den Chip-Riesen Intel liegen sie damit richtig - nach enttäuschenden Zahlen vom Vorabend kam die Aktie nachbörslich massiv unter Druck und fiel 9,7 Prozent. Der Sektor stand bereits letztes Jahr unter Abgabedruck, als steigende Zinsen die Aktienbewertung belasteten. Sollte nun auch die Gewinnseite mit schlechten Quartalszahlen enttäuschen, dürfte es für die Bewertungen weiter nach unten gehen.

In Europa ist davon weniger zu spüren: Der Tech-Subindex im Stoxx-600-Universum gibt nur 0,1 Prozent nach. Strategen weisen darauf hin, dass der Sektor zweigeteilt ist: Während Chip-Hersteller mit Nähe zu Konsumprodukten wie Smartphones und PCs leiden, profitieren Zulieferer der Autoindustrie von kräftig erhöhten Investitionen. Passend dazu erhöhte Roboterhersteller Fanuc in Japan seine Prognose. Infineon werden daher nicht belastet von Intel gesehen und steigen um 0,2 Prozent.

Luxus läuft - LVMH optimistisch

Bei LVMH geht es 0,3 Prozent tiefer trotz ordentlicher Zahlen und eines optimistischen Ausblicks. Die Analysten von Bernstein heben hervor, dass LVMH Marktanteile gewinne, trotz der Belastungen durch die chinesische Null-Covid-Politik. Mit 400 Milliarden Euro hat LVMH in Europa nun die größte Marktkapitalisierung. Im Ausblick erwartet LVMH ein weiteres Wachstum.

Remy Cointreau geben 0,3 Prozent ab nach Umsatzzahlen zum dritten Geschäftsquartal. Sie sind mit einem Minus von 6 Prozent für die Jefferies-Analysten wie erwartet ausgefallen. Die Cognac-Verkäufe in den USA litten unter einer hohen Vergleichsbasis sowie der Normalisierung des Konsumtrends. Mit Blick auf das vierte Quartal sei davon auszugehen, dass es einen gewissen "Nachholbedarf" in China nach dem Lockdown geben wird, der das schwächere US-Geschäft dann ausgleiche.

Im DAX geben Airbus um 1,8 Prozent nach. Zum einen haben LBBW und Jefferies die Aktie auf Halten nach Kaufen gesenkt. Dazu kommt die Sorge über hohe Kostensteigerungen. Denn der Konzern teilte am Vorabend mit, angesichts der Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen werde er in diesem Jahr mehr als 13.000 neue Mitarbeiter einstellen.

Bei der Aktie der Modekette H&M geht es in Stockholm um 6,7 Prozent tiefer nach schwachen Zahlen. Selbst die Titel des Konkurrenten Inditex werden davon um 1,4 Prozent nach unten gezogen.

Auch bei Nordex geht es 2 Prozent tiefer, nachdem die Societe Generale die Umschichtung in den Mitbewerber Vestas (+0,2%) empfohlen hat.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.174,56 +0,0% 0,58 +10,0%

Stoxx-50 3.860,75 +0,0% 0,65 +5,7%

DAX 15.144,15 +0,1% 11,30 +8,8%

MDAX 28.904,75 +0,4% 114,35 +15,1%

TecDAX 3.191,59 -0,4% -12,05 +9,3%

SDAX 13.254,51 +0,2% 21,11 +11,1%

FTSE 7.768,66 +0,1% 7,55 +4,2%

CAC 7.102,25 +0,1% 6,26 +9,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,26 +0,05 -0,31

US-Zehnjahresrendite 3,53 +0,03 -0,35

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:03 Uhr Do, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0889 -0,0% 1,0868 1,0892 +1,7%

EUR/JPY 141,41 -0,2% 141,54 141,34 +0,8%

EUR/CHF 1,0024 +0,1% 1,0028 1,0017 +1,3%

EUR/GBP 0,8797 +0,2% 0,8791 0,8815 -0,6%

USD/JPY 129,89 -0,2% 130,22 129,77 -0,9%

GBP/USD 1,2377 -0,2% 1,2365 1,2356 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7599 +0,3% 6,7625 6,7783 -2,4%

Bitcoin

BTC/USD 22.972,10 -0,1% 23.002,18 22.633,59 +38,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,58 81,01 +0,7% +0,57 +1,4%

Brent/ICE 88,25 87,47 +0,9% +0,78 +2,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 53,00 54,82 -3,3% -1,82 -25,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.925,69 1.929,10 -0,2% -3,42 +5,6%

Silber (Spot) 23,66 23,93 -1,1% -0,26 -1,3%

Platin (Spot) 1.012,45 1.022,00 -0,9% -9,55 -5,2%

Kupfer-Future 4,27 4,27 +0,0% +0,00 +12,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/err

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2023 04:09 ET (09:09 GMT)

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