15.07.2016 16:47:53

MÄRKTE EUROPA/Euro fällt nach US-Daten unter 1,11 USD

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Kursrally der vergangenen Tage setzen am Freitag an Europas Börsen leichte Gewinnmitnahmen ein. Der Dax verliert am Nachmittag 0,2 Prozent auf 10.044 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 2.952 Punkte nach unten. Insgesamt leicht bessere US-Wirtschaftszahlen aus den USA stützen die Stimmung ein wenig und setzen den Euro leicht unter Druck. Dieser fällt unter die Marke von 1,11 Dollar. Die Terrorattacke von Nizza spielt für die Gesamtmärkte keine signifikante Rolle, belastet allerdings die Stimmung für Hotelwerte und Fluglinien. An der Pariser Börse geht es mit den Notierungen etwas stärker um 0,4 Prozent nach unten.

   Die US-Einzelhandelsumsätze sind im Juni um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Plus von 0,1 Prozent. Mit der US-Industrieproduktion ging es im Juni um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat nach oben - prognostiziert wurde ein Plus von 0,4 Prozent. Auch die Kapazitätsauslastung stieg stärker als erwartet. Ein kleiner Wermutstropfen war der Empire State Index, der im Juli kräftig auf 0,55 von zuvor 6,01 nachgab. Erwartet wurde nur ein leichter Rückgang auf 5. Auch der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für den Monat Juli blieb unter den Prognosen.

Hotel und Reiseaktien leiden unter Nizza-Terrorattacke Papiere der Hotelkette Accor büßen 3,8 Prozent ein und Air France-KLM 2,1 Prozent, während es für TUI um 1,9 Prozent nach unten geht. "Der Touristenstrom nach Frankreich und ganz Westeuropa dürfte in den kommenden Wochen unter der Terrorattacke leiden", sagt Cedric Rossi von Bryan Garnier. Nach den Attacken in Paris im November und in Brüssel im Mai dürften nun noch weniger Touristen aus den USA, China und Japan kommen, sagt Rossi, zumal der Ausnahmezustand um mindestens drei Monate verlängert worden sei.

   Derweil sieht Bank of America-Merrill Lynch (BoA-ML) weiteres Aufwärtspotenzial an den Börsen. In der zu Ende gehenden Woche seien für 11 Milliarden Dollar Aktien weltweit gekauft worden. Dies sei das höchste Volumen seit 9 Monaten gewesen. Vor allem gekauft wurde am vergangenen Montag. Dieser stelle den "Kapitulationstag der Bären" dar. Der Bull & Bear-Indikator, der noch vor zwei Wochen ein antizyklisches Kaufsignal generierte, spreche für weitere Gewinne am Aktienmarkt.

Gewinnwarnung von Swatch belastet Luxusbranche Eine Gewinnwarnung des Schweizer Uhrenherstellers Swatch lastet schwer auf dem Kurs und auch auf der gesamten Branche der Luxusgüterhersteller. Swatch brechen in Zürich um 9,3 Prozent ein. Wegen eines schwachen Absatzes auf den Märkten Hongkong und Europa dürfte der Gewinn in diesem Jahr um 50 bis 60 Prozent unter dem des Vorjahres liegen. Auch der teuere Schweizer Franken hat belastet.

   Bryan Garnier hat die Swatch-Aktie unmittelbar auf "Verkaufen" gesenkt. Im Sog von Swatch verlieren die Aktien der Luxusgüterkonzerne Richemont, Louis Vuitton Moet Hennessy und Kering zum Teil deutlich. Auch Caren Ngo Siew Teng von S&P Global hat Swatch von "Halten" auf "Verkaufen" gesenkt und begründet das auch mit den Terrorattacken in Europa und den negativen Folgen für den Tourismus.

Erhöhtes Bayer-Gebot dürfte Monsanto nicht umstimmen Bayer hat am Donnerstag kurz nach Börsenschluss den Übernahmepreis für den US-Saatgutkonzern Monsanto um 3 auf 125 Dollar je Aktie erhöht. Bayer steigen dennoch um 0,6 Prozent. Jit Hoong Chan von S&P Global spricht von einem immer noch "fairen Preis". Händler rechnen aber nicht damit, dass das neue Angebot ausreicht, um die Aktionäre von Monsanto zum Verkauf ihrer Aktien zu bewegen.

   Der Gewinn der schwedischen Handelsbanken hat den Analystenkonsens deutlich übertroffen. Von der Eigenkapitalquote der Bank von 23 Prozent können die meisten Banken der Eurozone nur träumen. Der Kurs der Aktie steigt um 1,7 Prozent und stützt auch die Kurse der SEB Bank und der Nordea Bank.

   Italienische Bankenaktien werden stimmungsmäßig gestützt vom Interesse von Finanzinvestoren an italienischen Banken. US-Fonds sollen informierten Personen zufolge Gespräche über den Kauf und Zusammenschluss von Banca Popolare di Vicenza SpA und Veneto Banca SpA führen. Für UniCredit geht es 0,6 Prozent nach oben.

Kontron stark unter Druck Bei den deutschen Nebenwerten büßen Kontron 12,9 Prozent ein. Der Hersteller von Kleinstcomputern kann nach einem schwachen ersten Halbjahr die Prognosen für Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr nicht mehr halten. Drägerwerk steigen nach Ergebnissen für das zweite Quartal um 4,3 Prozent. Der Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnik hat die Gewinnmarge um knapp einen Prozentpunkt erhöht.

   Südzucker und Fielmann handeln wegen der Dividendenabschläge 1,1 bzw 2,3 Prozent niedriger. Eine Kaufempfehlung der Bank HSBC lässt den Kurs von Adler Real Estate um 4,2 Prozent steigen. Auch bei Vonovia rät die HSBC zum Kauf, der Kurs legt um 0,2 Prozent zu.

   Der Euro kommt mit den US-Daten unter Druck und gibt auf 1,1080 Dollar nach. Übergeordnet bewegt sich die Gemeinschaftswährung aber weiter in der Spanne zwischen 1,10 und 1,12 zum Greenback. Größere US-Zinserhöhungsfantasie nach den US-Daten sind unwahrscheinlich. Die Feinunze Gold gibt leicht nach auf 1.328 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.952,23 -0,37 -10,84 -9,65 Stoxx-50 2.864,14 -0,14 -3,98 -7,62 DAX 10.044,29 -0,24 -24,01 -6,50 MDAX 20.515,36 -0,23 -46,67 -1,25 TecDAX 1.618,62 -0,94 -15,44 -11,59 SDAX 8.957,49 -0,39 -35,47 -1,55 FTSE 6.648,90 -0,08 -5,57 6,51 CAC 4.362,37 -0,53 -23,15 -5,92

Bund-Future 166,21 -55 7,18

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:48 Do, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1084 -0,37% 1,1125 1,1109 +2,1% EUR/JPY 117,3846 -0,29% 117,7288 117,11 -18,7% EUR/CHF 1,0898 -0,11% 1,0911 1,0900 +0,2% EUR/GBP 0,8339 +0,02% 0,8298 1,2012 +13,2% USD/JPY 105,89 +0,07% 105,82 105,45 -9,8% GBP/USD 1,3291 -0,89% 1,3410 1,3341 -9,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,24 45,68 +1,2% 0,56 +10,4% Brent/ICE 47,89 47,37 +1,1% 0,52 +11,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.327,36 1.335,10 -0,6% -7,75 +25,1% Silber (Spot) 20,17 20,33 -0,8% -0,16 +45,9% Platin (Spot) 1.086,95 1.100,50 -1,2% -13,55 +21,9% Kupfer-Future 2,25 2,24 +0,3% +0,01 +4,6% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   July 15, 2016 10:17 ET (14:17 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 17 AM EDT 07-15-16

Analysen zu Kontron AGmehr Analysen

26.06.24 Kontron kaufen Warburg Research
21.05.24 Kontron buy Warburg Research
07.11.23 Kontron buy Erste Group Bank
29.08.23 Kontron buy Warburg Research
23.08.23 Kontron kaufen Erste Group Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Accor S.A. 43,75 0,23% Accor S.A.
Bayer AG (spons. ADRs) 4,68 -0,43% Bayer AG (spons. ADRs)
Draegerwerk AG & Co. KGaA 41,10 1,73% Draegerwerk AG & Co. KGaA
Fielmann AG 39,00 -0,51% Fielmann AG
Kering 221,35 -0,56% Kering
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. 608,60 0,33% LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A.
Südzucker AG (Suedzucker AG) 10,77 -0,83% Südzucker AG (Suedzucker AG)
Svenska Handelsbanken AB Unsponsored American Deposit Reciept Repr 1 Sh 5,28 1,54% Svenska Handelsbanken AB  Unsponsored American Deposit Reciept Repr 1 Sh
Swatch (N) 47,16 0,68% Swatch (N)
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 31,34 -0,22% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)