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17.07.2023 09:38:41

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Luxus leidet unter China

FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter sind Europas Börsen am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Schwache Wachstumszahlen aus China bremsen. Das BIP ist dort im zweiten Quartal um 6,3 Prozent gewachsen, was aber deutlich unter der Prognose von 6,9 Prozent liegt. Dies weckt vor allem Sorgen bei Aktien im Luxusgütersektor. Nach Einschätzung von JP Morgan unterstreichen die BIP-Daten die Dringlichkeit von Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft. Der DAX gibt 0,2 Prozent auf 16.073 Zähler ab, der Euro-Stoxx-50 um 0,5 Prozent auf 4.377 Punkte.

In den Fokus rutscht nun auch die anlaufende Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks. Nach Einschätzung der DZ Bank birgt diese Potenzial für positive Überraschungen. Die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal lägen im Aggregat recht niedrig. Der Konsens sehe im Jahresvergleich einen Rückgang der Quartalsgewinne von 8,3 Prozent in Europa und von 6,4 Prozent in den USA.

Auch 6,3 Prozent China-Wachstum können schon enttäuschen

Das für europäische Verhältnisse herausragende Wachstum ist im Falle von China eine Enttäuschung. Hier täusche der gute Eindruck, sagt Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Denn im Vorjahresquartal schrumpfte das BIP aufgrund von Corona-Beschränkungen und des strauchelnden Immobiliensektors gegenüber dem Vorquartal. Die Vergleichsbasis war also entsprechend niedrig, so dass es für ein hohes Wachstum nicht viel bedurfte.

"Und genau darin liegt auch die eigentliche Botschaft: Kaum hat die Nach-Corona-Erholung begonnen, scheint sie sich auch bereits wieder ihrem Ende zu nähern", warnt Gitzel. Hoffnungen auf Staatshilfe könnten enttäuscht werden: "Die Bazooka packt die chinesische Regierung schon seit längerem nicht aus". Zuletzt war dies nach der Finanzmarktkrise 2008 der Fall. Es sei daher wahrscheinlich, dass die Staatsführung gezielte Programme im Bereich der erneuerbaren Energien oder für den Kauf von E-Autos fördern werde.

Drägerwerk mit Zahlen - Luxus unter Druck

Bei den Einzelunternehmen stehen Drägerwerk mit durchwachsenen Geschäftszahlen im Blick. Die Aktien fallen um 0,5 Prozent. Der Umsatz von 771 Millionen Euro lag einen Tick über den Schätzungen. Das EBIT von 19 Millionen konnte derweil die Prognose der Analysten von Warburg mit 24 Millionen nicht erfüllen. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte Drägerwerk.

Für Richemont-Aktien geht es nach Veröffentlichung des Zwischenberichts 8 Prozent nach unten. Das organische Wachstum von 19 Prozent ist laut Bernstein unter der Erwartung von plus 20 Prozent ausgefallen. Daneben, heißt es im Handel, belasteten die schwachen BIP-Daten aus China das Sentiment für den gesamten Luxusgütersektor. In Frankreich geben daher auch LVMH und Hermes gut über 3 Prozent ab. In Italien fallen Moncler um 2,7 Prozent.

Morphosys heben sich gegen den Markt mit 4,3 Prozent Plus positiv ab. Hier treibt eine Hochstufung von Deutsche Bank auf "Hold" nach zuvor "Sell". Das Kursziel wird deutlich erhöht auf 25 nach 13 Euro.

Bei Nordea geht es 0,3 Prozent höher. Die Zweitquartalszahlen seien etwas besser als erwartet ausgefallen. Sowohl Vorsteuergewinn wie auch Einnahmen seien etwas höher als prognostiziert berichtet worden, die Kostenseite entspreche den Erwartungen, heißt es.

Die Aktien von Hypermarche-Kette Casino sind derzeit in Paris ausgesetzt. Nach dem Ausscheiden des Investorentrios unter der Führung des Milliardärs Xavier Niel im Kampf um die Kontrolle bei Casino scheint der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky das Rennen zu machen. Kretinsky sagte der Financial Times, er habe Casino ein überarbeitetes Angebot vorgelegt. Händler halten die Casino-Aktie bis zur Klärung der neuen Besitzverhältnisse und der Verwässerung für Altaktionäre aber nur für Zocker interessant.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.377,32 -0,5% -22,79 +15,4%

Stoxx-50 3.946,11 -0,4% -17,35 +8,1%

DAX 16.072,97 -0,2% -32,10 +15,4%

MDAX 27.678,52 -0,7% -181,77 +10,2%

TecDAX 3.201,22 -0,5% -16,92 +9,6%

SDAX 13.539,57 -0,5% -71,24 +13,5%

FTSE 7.431,60 -0,0% -2,97 -0,2%

CAC 7.327,59 -0,6% -46,95 +13,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,51 +0,00 -0,06

US-Zehnjahresrendite 3,83 -0,00 -0,05

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:46 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1238 +0,1% 1,1234 1,1241 +5,0%

EUR/JPY 155,83 +0,0% 155,53 155,73 +11,0%

EUR/CHF 0,9662 -0,1% 0,9668 0,9681 -2,4%

EUR/GBP 0,8587 +0,1% 0,8590 0,8569 -3,0%

USD/JPY 138,65 -0,1% 138,45 138,56 +5,7%

GBP/USD 1,3087 -0,0% 1,3079 1,3118 +8,2%

USD/CNH (Offshore) 7,1812 +0,3% 7,1828 7,1453 +3,7%

Bitcoin

BTC/USD 30.272,60 -0,1% 30.251,59 31.313,07 +82,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,48 75,42 -1,2% -0,94 -6,2%

Brent/ICE 79,06 79,87 -1,0% -0,81 -5,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 24,82 25,96 -4,4% -1,14 -68,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.952,61 1.955,13 -0,1% -2,53 +7,1%

Silber (Spot) 24,84 24,95 -0,4% -0,10 +3,7%

Platin (Spot) 970,80 978,20 -0,8% -7,40 -9,1%

Kupfer-Future 3,87 3,93 -1,5% -0,06 +1,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 17, 2023 03:39 ET (07:39 GMT)

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