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21.08.2023 18:04:40

MÄRKTE EUROPA/Erholungstag - Continental im Plus

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer in der Vorwoche haben sich die europäischen Aktienmärkte zum Start in die neue Handelswoche leicht erholt präsentiert. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 15.603 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,3 Prozent auf 4.225 Zähler nach oben. Unter den Subindizes stellten die Automobilwerte mit Plus 1,0 Prozent den Gewinner, hier profitierten Continental von Aufspaltungsplänen. Die Nachrichtenlage war ansonsten dünn, so auch die Umsätze an der Börse.

Am Vormittag überraschten die deutschen Erzeugerpreise, die deutlicher als erwartet zurückgekommen waren. Sie fielen im Juli um 6,0 Prozent auf Jahressicht, Ökonomen hatten 4,8 Prozent geschätzt. Es war die erste negative Jahresveränderungsrate seit November 2020. Die Daten dürften nach Einschätzung eines Marktteilnehmers die Hoffnung wecken, dass ein Ende des Inflationsdrucks und damit auch der Zinserhöhungsrunden bevorstehen könnte.

Gespannte Blicke nach Jackson Hole

Neue Orientierung erhofften sich die Anleger von dem am Donnerstag beginnenden Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole. Höhepunkt ist die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag. Das diesjährige Symposium steht unter dem Titel "Strukturelle Veränderungen in der Weltwirtschaft". An der Börse wird genau darauf geachtet werden, ob die Reden Rückschlüsse über eine mögliche Zinspause im kommenden Monat zulassen. Die Reden könnten auch wichtige Erkenntnisse über mögliche Risiken liefern, denen die Zentralbanken im Hinblick auf eine zu strenge Geldpolitik in einer Zeit ausgesetzt sind, in der die Weltwirtschaft vor zahlreichen Herausforderungen steht.

Die entscheidende Frage für Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets, lautet, wie lange die Leitzinsen auf dem aktuell erreichten Niveau bleiben werden. Als Powell 2022 gesprochen hatte, hatte er deutlich gemacht, dass dem US-Haushalt noch mehr Probleme bevorstünden und dies die Zentralbank nicht davon abhalten werde, Maßnahmen zur Senkung der Inflation zu ergreifen, selbst wenn dies einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bedeuten würde. Sein Ton wird nach Einschätzung von Hewson diese Woche wahrscheinlich nicht annähernd so aggressiv ausfallen, auch wenn er auch nicht bereit sein werde, den Sieg über die Inflation zu verkünden.

Continental profitieren von Aufspaltungsplänen

Für die Aktie von Continental ging es mit einem Bericht knapp 6 Prozent nach oben. Laut diesem plant der Automobilzulieferer den Verkauf des milliardenschweren Autobereichs von Contitech. Wie das Manager Magazin mit Verweis auf Unternehmenskreise berichtete, bastelt Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle mit dem Vorstand an einer Neuaufstellung des Konzerns. Als erstes soll dem Bericht zufolge der gerade neu formierte Autoteil von Contitech zum Verkauf gestellt werden, immerhin ein Bereich mit mehr als zwei Milliarden Euro Jahresumsatz. Als künftiger Kern erhalten bleiben soll das hochrentable Reifengeschäft und der nicht automobile Teil von Contitech.

Adidas legten leicht zu, Händler verwiesen auf den WM-Sieg von Spaniens Fußballfrauen. Dies sei positiv für das Sentiment. "Es ist immer der ewige Wettstreit um die Markenpräsenz", kommentiert ein Händler. Denn während Adidas die Spanierinnen sponsert, hatten sich die unterlegenen Engländerinnen auf Nike verlassen. Die Trikotverkäufe bei Adidas könnten nun zulegen.

Kräftig abwärts um 8,8 Prozent ging es für den Kurs des britischen Hausbauers Crest Nicholson nach einer Gewinnwarnung. Das Marktumfeld habe sich für die Branche im Sommer weiter verschlechtert, Besserung sei kurzfristig nicht in Sicht, sagte Marktstrategin Victoria Scholar von Interactive Investor. Der Umfang der Warnung von Crest dürfte ein Schock für Investoren darstellen, meinte Experte Russ Mould von AJ Bell. Sie zeige, wie schnell sich die Lage am britischen Hausmarkt verschlechtert habe und deute auf weitere Warnungen in der Branche hin. Taylor Wimpey fielen um 4,3 Prozent und Persimmon um 3,8 Prozent.

Die italienischen Bankenwerte gehörten zu den Gewinnern im Sektor. So legten Unicredit um 1,4 Prozent und Intesa Sanpaolo um 1,2 Prozent zu, während der Sektor 0,1 Prozent gewann. Positiv wurde hier zum einen gesehen, dass die im Raum schwebende Bankenzusatzsteuer geringer als zunächst angenommen ausfallen wird. Die Analysten der DZ Bank verwiesen zum anderen darauf, dass es von Seiten der EZB Bedenken gegen die italienische Bankensteuer gebe.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.224,87 +11,92 +0,3% +11,4%

Stoxx-50 3.893,92 +8,53 +0,2% +6,6%

Stoxx-600 448,66 +0,22 +0,0% +5,6%

XETRA-DAX 15.603,28 +29,02 +0,2% +12,1%

FTSE-100 London 7.257,82 -4,61 -0,1% -2,5%

CAC-40 Paris 7.198,06 +33,95 +0,5% +11,2%

AEX Amsterdam 733,59 -1,45 -0,2% +6,5%

ATHEX-20 Athen 3.123,55 +59,78 +2,0% +38,7%

BEL-20 Brüssel 3.596,34 +17,31 +0,5% -2,8%

BUX Budapest 56.656,60 +424,39 +0,8% +29,4%

OMXH-25 Helsinki 4.201,61 -8,27 -0,2% -12,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 8.403,40 +322,01 +4,0% +41,4%

OMXC-20 Kopenhagen 2.135,30 +11,61 +0,5% +16,4%

PSI 20 Lissabon 5.984,98 +16,24 +0,3% +4,8%

IBEX-35 Madrid 9.262,80 -4,90 -0,1% +12,6%

FTSE-MIB Mailand 27.986,92 +224,94 +0,8% +17,1%

OBX Oslo 1.144,78 +2,91 +0,3% +5,0%

PX Prag 1.352,95 +2,48 +0,2% +12,6%

OMXS-30 Stockholm 2.139,03 -6,63 -0,3% +4,7%

WIG-20 Warschau 2.015,21 +0,66 +0,0% +12,5%

ATX Wien 3.115,32 -1,96 -0,1% +0,9%

SMI Zürich 10.848,34 +9,28 +0,1% +1,1%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

.===

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,69 +0,08 +0,12

US-Zehnjahresrendite 4,34 +0,09 +0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:59 Fr, 17:37 % YTD

EUR/USD 1,0889 +0,1% 1,0878 1,0875 +1,7%

EUR/JPY 159,27 +0,7% 158,21 157,90 +13,5%

EUR/CHF 0,9581 -0,1% 0,9585 0,9586 -3,2%

EUR/GBP 0,8549 +0,1% 0,8547 0,8537 -3,4%

USD/JPY 146,27 +0,6% 145,44 145,19 +11,6%

GBP/USD 1,2737 +0,0% 1,2729 1,2738 +5,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2917 -0,2% 7,3350 7,3011 +5,3%

Bitcoin

BTC/USD 25.937,84 -0,9% 26.029,84 26.073,27 +56,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,83 81,25 +0,7% +0,58 +3,8%

Brent/ICE 85,07 84,80 +0,3% +0,27 +2,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 39,94 36,41 +9,7% +3,53 -53,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.889,43 1.889,50 -0,0% -0,07 +3,6%

Silber (Spot) 23,17 22,75 +1,8% +0,42 -3,3%

Platin (Spot) 908,73 913,53 -0,5% -4,80 -14,9%

Kupfer-Future 3,71 3,71 +0,2% +0,01 -2,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 21, 2023 12:05 ET (16:05 GMT)

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