02.06.2016 18:41:55
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MÄRKTE EUROPA/Draghi drückt den Euro und lässt Börsen kalt
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Abschlägen hat der Euro auf die EZB-Sitzung am Donnerstag reagiert. Die Notenbank hat ihre Erwartungen für die Kerninflation in der Eurozone in den kommenden Jahren nach unten revidiert. Damit dürfte die Geldpolitik der EZB noch auf lange Zeit extrem expansiv bleiben. Zugleich bestätigte die Notenbank die Leitzinsen.
Die Aktienmärkte reagierten derweil nicht auf die geldpolitische Entscheidung. Der Dax legte 4 Punkte auf 10.208 zu, der Euro-Stoxx-50 gab 0,2 Prozent auf 3.034 nach. Teilnehmer sprachen von Zurückhaltung der Anleger im Vorfeld des "Brexit"-Referendums am 23. Juni in Großbritannien.
Gesenkte Kerninflations-Prognosen setzen Euro zu Der Euro wertete auf 1,1160 Dollar ab von Ständen von zeitweise über 1,1200 Dollar. Die EZB hat die Kerninflations-Erwartungen im laufenden Jahr auf 0,9 Prozent von bislang 1,1 Prozent gesenkt. Auch für 2017 und 2018 wurden die Prognosen gesenkt. Dies relativierte die erhöhte Gesamt-Inflationsprognose auf 0,2 Prozent von bislang 0,1 Prozent im laufenden Jahr. Die Erhöhung ist vor allem der Erholung des Ölpreises geschuldet. Wie ein Händler anmerkte, sind die Kerninflationserwartungen tendenziell wichtiger für die EZB.
Opec kann sich nicht auf Fördergrenze einigen Der Ölpreis zeigte sich am Nachmittag volatil. Nach einer Berg- und Talfahrt legten sowohl Brent als auch WTI zu, Brent stieg sogar knapp über 50 Dollar das Fass. Die Opec konnte sich auf ihrem Treffen in Wien nicht auf eine Fördergrenze einigen. Sie hält damit an der von Saudi-Arabien ausgegebenen Strategie fest, durch eine Förderung nahe an Rekordständen Wettbewerber wie die US-Schieferölbohrer aus dem Geschäft zu drängen. Positiv für den Ölpreis wirkte dann jedoch der Rückgang der wöchentlichen Lagerbestandsdaten in den USA.
Neue IATA-Prognose kommt gut an Sehr positiv für die international agierenden Fluglinien wurde die erhöhte IATA-Prognose gewertet. Lufthansa legten daraufhin um 0,8 Prozent zu, IAG um 2 Prozent und Air France-KLM um 0,8 Prozent. "Das kommt schon gut an", sagte ein Händler. IATA erwartet nun einen Gesamtgewinn der Branche von 39,4 Milliarden Dollar im laufenden Jahr. Zuvor wurden nur 36,3 Milliarden Dollar geschätzt.
Fiat Chrysler waren mit 2 Prozent Outperformer im Autosektor, für den es 1 Prozent nach oben ging. Kurstreiber waren die Absatzzahlen von Fiat Chrysler in Italien. Hier ging es im Mai um 33 Prozent nach oben und damit den 17. Monat in Folge stärker als für den Gesamtmarkt, der um 27 Prozent zulegte. Starke Absätze der Marken Fiat und Jeep haben den Marktanteil der Gruppe auf 29,8 Prozent erhöht. Das ist der höchste Stand seit drei Jahren.
An der Wiener Börse stiegen Aktien des Stahlkonzerns voestalpine um 4,3 Prozent. Voestalpine will trotz eines schwierigen Weltmarktes für Stahl und niedriger Stahlpreise den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr stabil halten. Außerdem wird die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr um 5 Cent auf 1,05 Euro je Aktie erhöht.
Chinesen sollen auch auf LPKF ein Auge geworfen haben LPKF zogen um 8,6 Prozent stark an. Händler sprachen von Spekulationen auf einen Kauf durch Chinesen, ähnlich wie es sich bereits bei Aixtron oder Kuka abgespielt habe. "Seitdem die Shopping-Offensive der Chinesen im deutschen Mittelstand im Frühjahr thematisiert wurde, kommt das bei jedem unterbewerteten Unternehmen mit interessanter Technologie hoch", sagte ein Händler.
Gleich mehrere Börsenbriefe hätten den Namen von LPKF genannt. Mit einer Marktkapitalisierung von nur 124 Millionen Euro sei das nachvollziehbar: "Für die Lasertechnologie ist das ein Witz", so der Händler. Gleichzeitig sei LPKF "bequem zu übernehmen", da die chinesischen Niederlassungen bereits auf chinesische Rechnungslegung eingerichtet und damit leicht in andere Konzernstrukturen eínzubinden seien.
Bilfinger verkauft Gebäudemanagement an EQT Im MDAX ging es für die Aktie von Bilfinger um 4,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat die lukrative Sparte Gebäudemanagement für einen Kaufpreis von 1,2 Milliarden Euro an den Finanzinvestor EQT verkauft. Dies entspricht einem Unternehmenswert von 1,4 Milliarden Euro. Der Verkauf spült damit etwas mehr Geld in die Kassen als ursprünglich erwartet wurde.
Größter Kursverlierer im DAX waren Munich Re, die um 2,2 Prozent nachgaben. Mit JP Morgan, Bernstein und der Bank of America-Merrill Lynch haben gleich drei US-Broker die Kursziele für Munich Re gesenkt. Sie reagierten damit auf enttäuschende Restrukturierungsaussagen der Tochter Ergo vom Vortag.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit ´ Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.037,01 -1,76 -0,1% -7,1% Stoxx-50 2.880,93 +1,36 +0,0% -7,1% Stoxx-600 344,64 +0,52 +0,2% -5,8% XETRA-DAX 10.208,00 +3,56 +0,0% -5,0% FTSE-100 London 6.185,61 -6,32 -0,1% -0,9% CAC-40 Paris 4.466,00 -9,39 -0,2% -3,7% AEX Amsterdam 447,59 +0,81 +0,2% +1,3% ATHEX-20 Athen 176,07 -2,66 -1,5% -4,0% BEL-20 Bruessel 3.512,48 +8,21 +0,2% -5,1% BUX Budapest 27.208,42 +218,83 +0,8% +13,7% OMXH-25 Helsinki 3.235,70 +8,54 +0,3% -3,7% ISE NAT. 30 Istanbul 93.596,59 -1013,31 -1,1% +4,7% OMXC-20 Kopenhagen 996,35 -6,81 -0,7% -1,8% PSI 20 Lissabon 4.850,38 -0,38 -0,0% -8,7% IBEX-35 Madrid 8.957,90 +41,00 +0,5% -6,1% FTSE-MIB Mailand 17.767,30 -43,55 -0,2% -17,0% RTS Moskau 887,59 -2,93 -0,3% +17,2% OBX Oslo 546,62 -0,15 -0,0% +1,4% PX-GLOB Prag 1.154,22 +0,56 +0,0% -7,0% OMXS-30 Stockholm 1.359,14 +2,38 +0,2% -6,1% WIG-20 Warschau 1.762,28 +2,79 +0,2% -5,2% ATX Wien 2.231,54 +9,42 +0,4% -6,9% SMI Zuerich 8.205,82 +20,29 +0,2% -6,9%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:15 Mi, 17.37 Uhr % YTD EUR/USD 1,1155 -0,39% 1,1198 1,1171 +2,7% EUR/JPY 121,25 -0,79% 122,22 122,28 -4,9% EUR/CHF 1,1047 -0,10% 1,1058 1,1042 +1,6% GBP/EUR 1,2926 +0,31% 1,2886 1,2896 -4,8% USD/JPY 108,71 -0,44% 109,19 109,46 -7,4% GBP/USD 1,4419 -0,04% 1,4424 1,4406 -2,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,22 49,01 +0,4% 0,21 +19,1% Brent/ICE 50,07 49,72 +0,7% 0,35 +18,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,49 1.214,30 -0,1% -1,82 +14,3% Silber (Spot) 16,03 15,96 +0,4% +0,07 +16,0% Platin (Spot) 959,29 971,00 -1,2% -11,71 +7,6% Kupfer-Future 2,07 2,07 +0,1% +0,00 -3,4% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 02, 2016 12:11 ET (16:11 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 11 PM EDT 06-02-16
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