15.07.2015 18:39:50

MÄRKTE EUROPA/Die Aufwärtsdynamik lässt nach

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Viel war am Mittwoch für die Aktienbullen nicht mehr zu holen. Die Aufwärtsdynamik lässt nach. Immerhin konnte der Dax aber den sechsten Handelstag in Folge zulegen. Um 0,2 Prozent ging es für den Leitindex nach oben auf 11.540 Punkte. "Größere Gewinnmitnahmen blieben auch heute aus", sagte Andreas Paciorek von CMC Markets. Das spreche dafür, dass die Aktien in den vergangenen Tagen "in stärkere Hände gewandert sind, die nicht bei jeder Unsicherheit gleich wieder verkaufen".

   Andernorts war die Risikoneigung ausgeprägter. So legte der Leitindex der Mailänder Börse um 1,3 Prozent zu. In Madrid und Amsterdam ging es jeweils um 0,7 Prozent nach oben. Der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,5 Prozent auf 3.624 Punkte vor. Sollte das griechische Parlament am Abend den vereinbarten Reformplänen zustimmen, dann könnten die Kurse am Donnerstag im frühen Handel weiter zulegen.

   Höhere Inflationszahlen stützten am Mittwoch den US-Dollar. Die Erzeugerpreise sind im Juni in den USA stärker gestiegen als von Volkswirten erwartet. Auch die Industrieproduktion ist im Juni um 0,3 Prozent gestiegen und somit stärker als erwartet. Beides stützte den Dollar. Der Euro gab zum Greenback auf 1,0957 nach, nachdem er am Mittag im Tageshoch noch 1,1037 Dollar kostete. Der Dollar wertete auch zum Yen und zum Pfund auf.

   Aussagen der Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses bewegten die Finanzmärkte dagegen nicht stärker. Beobachtern zufolge deckten sich ihre Anmerkungen zur Konjunktur, zu den wirtschaftlichen Risiken und der allgemein erwarteten Zinserhöhung noch in diesem Jahr mit den Anmerkungen Yellens in den vergangenen Wochen.

   Am deutschen Aktienmarkt gaben die Kurse der Automobilhersteller und der Zulieferer nach. Seit Tagen schon trübt die Sorge um schwache Absatzzahlen in China die Stimmung für die Branche ein. Zudem haben die Analysten der Credit Suisse die Bewertung des europäischen Automobilsektors mit "Vorsichtig" aufgenommen. VW fielen um 1,4 Prozent, BMW um 1,2 Prozent und Continental um 1,9 Prozent.

   Auch die Kurse von Zulieferern für die PS-Branche wie ElringKlinger und Leoni gaben nach. Die Aktien des Zulieferers Hella stiegen dagegen um 4 Prozent, gestützt von guten Geschäftszahlen. Das Unternehmen stellt Scheinwerfer, Lenksysteme und Karosserieelektronik her.

   Der Kurs des Versicherers Talanx verlor 3,3 Prozent. Der japanische Partner von Talanx, die Meiji Yasuda Life Insurance, hat einen Teil ihrer Beteiligung an Talanx abgestoßen. Das zusätzliche Angebot an Aktien lastet auf dem Talanx-Kurs. Andere Finanzwerte waren dagegen gesucht. So stiegen Commerzbank, Deutsche Bank und Deutsche Börse zwischen 1 und 1,6 Prozent.

   Eine Hochstufung von "Halten" auf "Kaufen" durch die Bank Hauck & Aufhäuser trieb den Kurs von Evonik um 3,3 Prozent nach oben. SMA Solar schnellten um weitere 17,8 Prozent nach oben und haben seit der Erhöhung der Gewinnprognose des Solarunternehmens am Donnerstag um fast 70 Prozent zugelegt auf den höchsten Stand seit zwei Jahren.

   Die Saison der Quartalsberichte europäischer Konzerne kommt allmählich in Schwung. Der niederländische Halbleiterausrüster ASML hat im zweiten Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen, der Kurs stieg um 4,3 Prozent.

   Der australische Bergwerkskonzern BHP Billiton hat auf die Förderaktivitäten zu Land in Nordamerika 2 Milliarden US-Dollar nach Steuern abgeschrieben. Dennoch gab der Aktienkurs kaum nach. Analysten hatten teils noch höhere Wertberichtigungen prognostiziert.

   In Zürich zogen Syngenta um 4,2 Prozent an. Händler begründeten das Kursplus mit einem Agenturbericht, dem zufolge der Hedgefonds-Milliardär John Paulson einen Anteil an Syngenta aufgebaut haben soll. Paulson wolle so Druck auf das Management der Schweizer ausüben, eine Übernahme-Offerte des US-Konzerns Monsanto anzunehmen, sagten Händler.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.623,87 +16,68 +0,5% +15,2% Stoxx-50 3.468,24 +10,70 +0,3% +15,5% Stoxx-600 400,03 +1,73 +0,4% +16,8% XETRA-DAX 11.539,66 +22,76 +0,2% +17,7% FTSE-100 London 6.753,75 0,00 0,0% +2,9% CAC-40 Paris 5.047,24 +14,77 +0,3% +18,1% AEX Amsterdam 497,13 +3,29 +0,7% +17,1% ATHEX-20 Athen 241,22 0,00 0,0% -8,9% BEL-20 Bruessel 3.787,60 +31,35 +0,8% +15,3% BUX Budapest 22.285,04 +140,57 +0,6% +34,0% OMXH-25 Helsinki 3.375,71 -4,43 -0,1% +13,0% ISE NAT. 30 Istanbul 100.721,87 -499,13 -0,5% -5,1% OMXC-20 Kopenhagen 1.014,60 +11,18 +1,1% +36,3% PSI 20 Lissabon 5.766,97 +45,86 +0,8% +21,1% IBEX-35 Madrid 11.335,70 +77,40 +0,7% +10,3% FTSE-MIB Mailand 23.392,75 +295,24 +1,3% +23,0% RTS Moskau 909,45 -10,34 -1,1% +15,0% OBX Oslo 584,63 +2,46 +0,4% +11,6% PX Prag 1.011,10 +7,71 +0,8% +6,8% OMXS-30 Stockholm 1.601,97 -14,28 -0,9% +9,4% WIG-20 Warschau 2.257,62 -2,36 -0,1% -2,5% ATX Wien 2.498,45 -8,27 -0,3% +15,7% SMI Zuerich 9.319,25 +8,18 +0,1% +3,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0961 -1,35% 1,1111 1,1017 EUR/JPY 135,79 0,19% 135,53 135,92 EUR/CHF 1,0439 -0,69% 1,0512 1,0412 USD/JPY 123,86 1,54% 121,99 123,37 GBP/USD 1,5621 1,36% 1,5411 1,5584 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/raz

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   July 15, 2015 12:09 ET (16:09 GMT)

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