10.02.2016 11:28:54
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MÄRKTE EUROPA/DAX wieder über 9.000 Punkten - Deutsche Bank plus 13%
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte ziehen am Mittwoch im Verlauf des Vormittagshandels kräftig an. Der Dax gewinnt 2,0 Prozent auf 9.067 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt noch stärker um 2,5 Prozent. In der zweiten Reihe stehen TecDax und MDAX ebenfalls kräftig im Plus. Deutsche Bank erholen sich um 13 Prozent. Händler sprechen von so genannten Short-Eindeckungen oder Deckungskäufen: Anleger stellen also Positionen glatt, mit denen sie bisher auf fallende Kurse gesetzt haben. "Vor der Rede von Janet Yellen werden die Positionen angepasst", sagt ein Händler. Die US-Notenbankchefin äußert sich am Nachmittag vor dem US-Repräsentantenhaus zur Geldpolitik und zur wirtschaftlichen Entwicklung.
Bankensektor Gewinner in Europa - Deutsche Bank haussieren Besonders der Bankensektor profitiert nach den jüngsten crash-artigen Verlusten von Short-Eindeckungen. Die Deutsche Bank führt die Erholung mit einem Plus von 13 Prozent an, nachdem sie am Dienstag auf den tiefsten Stand seit etwa 30 Jahren gefallen war. Händler verweisen auf Berichte über Pläne, nach denen die Bank eigene Anleihen zurückkaufen will. Allerdings sollen von den Anleihenplänen nach Berichten der Financial Times nur Senior Bonds und nicht die zuletzt im Fokus stehenden CoCo-Bonds betroffen sein. Im Windschatten ziehen Commerzbank um über 7 Prozent an. In Europa steigen Unicredit um 9 Prozent, der Index des Bankensektors legt um 4,4 Prozent zu und liegt an der Spitze der Sektoren-Indizes.
Sollte Yellen wie am Markt erhofft von ihren Zinserhöhungsplänen abrücken, könnten sich die Aktienmärkte unter Führung der Wall Street auch nachhaltiger stabilisieren, heißt es im Handel. Der DAX war am Dienstag auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 gefallen.
Alle Augen auf Janet Yellen gerichtet Allerdings könnte es je nach den Aussagen von Yellen Gegenwind von der Währungsseite geben, falls sich der Dollar weiter abschwächt. "Dann ist ein Anstieg des Euro Richtung 1,15 Dollar drin", sagt ein Devisen-Händler. Besonders den DAX mit seinen exportorientierten Werten könnte eine solche Entwicklung bremsen. Zwar versucht auch die Europäische Zentralbank (EZB), den Euro zu schwächen. Angesichts einer Rendite der zweijährigen deutschen Staatsschuldentitel von minus 0,52 Prozent gilt eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone im März aber bereits als ausgemachte Sache. Am Vormittag kommt der Euro allerdings rund einen halben Cent zurück auf 1,1265 Dollar.
Andere Marktteilnehmer verweisen nach wie vor auf weitere Risiken. "Die Sorgen um die Weltwirtschaft, die Ölpreise und im Fall Japans der starke Yen bestimmen das Geschehen", sagt Dirk Gojny von der Essener Nationalbank. Der feste Yen setzte die Kurse in Tokio weiter unter Druck. Auch in Europa könnte er nach wie vor zum Auflösen von Positionen führen, die in Erwartung einer schwächeren japanischen Währung mit billigen Yen-Krediten finanziert worden sind.
Auch Unternehmenszahlen machen die Kurse Gut kommen am Markt die Zahlen von Telekom Austria an. "Der operative Gewinn liegt um 13 Prozent über der Konsensprognose, das sollte für etwas Erleichterung sorgen", sagt ein Händler. Der Umsatz liege ebenfalls leicht über der Konsensschätzung. Das sollte dem Kurs helfen, so der Marktteilnehmer weiter. Der Kurs steigt um 4,4 Prozent.
Als "sehr ordentlich" werden auch die Zahlen der Bierbrauer Carlsberg und Heineken im Handel bezeichnet. Carlsberg steigen um 4,6 Prozent, Heineken liegen nur gut behauptet im Markt. Der Umsatz fiel bei beiden Unternehmen besser als von Analysten erwartet aus. Als "stark" wird bei Carlsberg der überraschende Sprung in die Gewinnzone im vierten Quartal hervorgehoben. Aufgrund hoher Abschreibungen hatten Analysten mit einem Verlustquartal gerechnet. Bei Heineken liegt die Dividende mit 1,30 Euro leicht über der Erwartung von 1,27 Euro. Sorgen mache allerdings der Ausblick von Heineken, der Konzern spricht von einem zunehmend herausfordernden Geschäft.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1265 -0,2% 1,1288 1,1311 EUR/JPY 129,44 -0,4% 129,94 130,20 EUR/CHF 1,0961 -0,3% 1,0989 1,0980 GBP/EUR 1,2868 +0,0% 1,2817 1,2812 USD/JPY 114,90 -0,2% 115,12 115,08 GBP/USD 1,4500 +0,2% 1,4468 1,4490 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.comDJG/hru/ros
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February 10, 2016 04:58 ET (09:58 GMT)
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