13.07.2016 13:12:48

MÄRKTE EUROPA/DAX verteidigt Terraingewinne nach 600-Punkte-Rally

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa legen zur Wochenmitte eine Verschnaufpause ein. Im Zuge der Rally von 600 Punkten in vier Tagen hatte der Dax am Vortag kurz die 10.000er-Marke erreicht, wo ihm zunächst die Puste ausging. Die Stimmung ist im Vorfeld der Notenbanksitzung der Bank of England am Donnerstag aber weiter gut, so dass die Kurse keine Anstalten machen, stärker nachzugeben. Am Markt gibt es Spekulationen über eine Zinssenkung oder andere geldpolitische Lockerungen, mit denen die Notenbanker versuchen könnten, die negativen Folgen des Brexit-Votums abzufedern.

   Der DAX hat am Mittag nach moderaten Anfangsverlusten sein Vortagesniveau von 9.971 Punkten wieder erreicht. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich mit 2.937 Zählern ebenfalls resistent gegen Gewinnmitnahmen.

Erste zehnjährige Bundesanleihe mit Nullkupon Die Suche der Anleger nach Rendite spiegelt sich nicht nur in steigenden Aktienkursen wider, sondern auch am Anleihemarkt und zwar in Form neuer Renditerekorde. Erstmals hat ein Land aus der Eurozone eine zehnjährige Staatsanleihe mit einer Minusrendite zugeteilt. Die neue deutsche Benchmarkanleihe wurde zu minus 0,05 Prozent zugeteilt. Am Sekundärmarkt waren die Renditen schon kurz vor dem Brexit-Referendum am 23. Juni in den Minusbereich gefallen.

   Unmittelbar vor der deutschen Auktion hatte die Schweiz ebenfalls einen Rekord aufgestellt. Sie platzierte 2058 fällige Anleihen mit einer Minusrendite von 0,023 Prozent. Noch nie zuvor wurden weltweit Papiere mit einer so langen Laufzeit mit einer negativen Auktionsrendite am Markt untergebracht.

   Am Aktienmarkt gehören Rohstofftitel zu den Favoriten, weil die Preise für Industriemetalle steigen. Kupfer verteuert sich beispielsweise um 1,3 Prozent. Rio Tinto, BHP Billiton, Glencore und Anglo American legen um bis zu 2,3 Prozent zu. Der Sektor der Rohstoffproduzenten steigt um 1,9 Prozent.

   Die Ölpreise kommen nach ihrem starken Anstieg am Dienstag dagegen etwas zurück. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent gibt um 1,7 Prozent auf 47,67 US-Dollar nach. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg um mehr als 2 Dollar am Dienstag. Außerdem sorgen die wöchentlichen Ölvorratsdaten des American Petroleum Institute (API), die einen deutlichen Anstieg zeigen, für Enttäuschung. Der Index der Energieaktien steigt dennoch um 0,4 Prozent.

Airbus enttäuscht mit Superjumbo Aktien von Airbus verlieren 0,7 Prozent. Angesichts ausbleibender Neuaufträge will der Flugzeughersteller 2018 nur noch 12 Maschinen des Großraumflugzeugs A380 fertigen. "Wir hatten für 2018 mit 20 Maschinen gerechnet", sagt Sandy Morris von Jefferies. Im vergangenen Jahr rollten noch 27 Maschinen des einstigen Hoffnungsträgers aus den Werkstoren.

   UniCredit geben nach fortgesetzten Kursgewinnen zum Handelsstart inzwischen um 1 Prozent nach. Die italienische Bank stärkt ihr Eigenkapital weiter und hat Anteile der polnischen Tochter Bank Pekao verkauft. Die Transaktion spülte 749 Millionen Euro in die Kassen. Am Dienstag war der Kurs - vor allem gestützt von Hoffnungen auf Finanzhilfen für den italienischen Bankensektor - um über 13 Prozent nach oben geschossen. Aktien anderer Banken aus Italien und Südeuropa sind dagegen weiter gesucht. Banco de Sabadell, Banco Popular, Banca Carige und Banca Monte dei Paschi di Siena gewinnen zwischen 5 und knapp 14 Prozent. Der Stoxx-Bankenindex steigt um 0,3 Prozent.

   Unterdessen nimmt die Berichtssaison für das zweite Quartal ganz allmählich Fahrt auf und bewegt die Kurse. Beim britischen Modehaus Burberry sind die Umsätze in den Monaten April bis Juni weniger stark zurückgegangen, als Händler das befürchtet hatten. Der Kurs zieht um 5,4 Prozent an. Aktien des französischen Supermarktbetreibers Casino steigen dagegen um 0,2 Prozent, denn der Umsatz ist im zweiten Quartal um 7 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr.

   Der französische Bahntechnikkonzern Alstom hat im ersten Geschäftsquartal den Umsatz zwar deutlich gesteigert, allerdings bei den Auftragseingängen einen herben Rückschlag erlitten. Die Mittelfristziele bis 2020 bestätigte Alstom aber. Der Kurs legt um 2,7 Prozent zu.

   Im deutschen MDAX verteidigen Steinhoff die jüngsten Aufschläge, nachdem die britische Poundland nun die Übernahme für 220 Pence je Aktie akzeptiert hat. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 600 Millionen Pfund. Da die Poundland-Aktionäre noch eine Dividende von 2 Pence erhalten, liegen Poundland mit 220,52 Pence leicht über dem Gebotskurs. Zum Vortag ist das ein Plus von 12,5 Prozent. Steinhoff steigen um 0,4 Prozent. Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe lässt den Kurs von Fielmann um 3,0 Prozent steigen.

   Von der Währungsseite kommen kaum Impulse. Der Euro handelt bei 1,1070 Dollar, das Pfund Sterling hat weitere Kursgewinne aus dem asiatischen Währungshandel weitgehend wieder abgegeben. Das "Cable" handelt mit 1,3257 Dollar.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.941,21 0,26 7,77 -9,99 Stoxx-50 2.864,38 0,30 8,59 -7,61 DAX 9.978,85 0,15 14,78 -7,11 MDAX 20.388,88 0,34 68,43 -1,86 TecDAX 1.625,72 -0,10 -1,65 -11,20 SDAX 8.962,61 0,02 2,04 -1,49 FTSE 6.698,19 0,26 17,50 7,30 CAC 4.351,98 0,48 20,60 -6,15

Bund-Future 166,86 43 7,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:58 Di, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1080 +0,11% 1,1068 1,1069 +2,0% EUR/JPY 115,9331 +0,48% 115,3797 115,72 -19,8% EUR/CHF 1,0910 -0,24% 1,0936 1,0927 +0,3% EUR/GBP 0,8343 -0,09% 0,8310 1,1914 +13,3% USD/JPY 104,64 +0,38% 104,24 104,54 -10,9% GBP/USD 1,3279 -0,29% 1,3318 1,3186 -10,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,17 46,80 -1,3% -0,63 +10,2% Brent/ICE 47,76 48,47 -1,5% -0,71 +11,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.339,50 1.332,65 +0,5% +6,85 +26,3% Silber (Spot) 20,35 20,16 +0,9% +0,19 +47,3% Platin (Spot) 1.092,00 1.093,00 -0,1% -1,00 +22,5% Kupfer-Future 2,24 2,21 +1,3% +0,03 +4,1%

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/gos

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   July 13, 2016 06:42 ET (10:42 GMT)

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