30.05.2014 13:13:33
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MÄRKTE EUROPA/DAX steigt auf Allzeithoch - 10.000er-Marke im Blick
Von Thomas Leppert
Der deutsche Aktienmarkt läuft von einem Rekordhoch zum nächsten. Alleine in dieser Handelswoche hat das Kursbarometer Dax an vier von fünf Handelstagen ein neues Rekordhoch markiert. Lediglich an "Christi Himmelfahrt" legte er eine Verschnaufpause ein. "Mit der 10.000er-Marke tut sich der Index doch schwer", so ein Händler. Im Tageshoch fehlten am Vormittag gerade noch 30 Punkte zu der magischen Marke.
"Die Abgabebereitschaft knapp unter 10.000 Punkten ist sehr hoch", ergänzt der Händler. Gewinnmitnahmen sorgten dann auch dafür, dass der deutsche Leitindex seine zwischenzeitlich gesehenen Aufschläge wieder abgeben mußte. Der DAX gibt am Mittag um 0,1 Prozent auf 9.933 Punkte nach. Das aktuelle Allzeithoch liegt bei 9.970,77 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es mit der Schwäche bei den französischen Banken um 0,3 Prozent auf 3.236 Punkte nach unten. Die Börse in Paris stellt das Schlusslicht in Europa und verliert 0,6 Prozent.
Auslöser für die kleine Zwischenrally am europäischen Aktienmarkt waren die Aussagen der Europäischen Zentralbank sowie der Bank of England zum Markt für Asset-Backed-Securities (ABS). Die Notenbanken suchten nach Wegen, um den ABS-Markt wieder zu beleben. Die Währungshüter schließen dabei eine Absenkung der geforderten Sicherheiten zur Hinterlegung von ABS-Geschäften nicht aus. Im Handel kamen die Aussagen gut an. Jede Maßnahme zur Stützung des ABS-Marktes und einer damit verbundenen Entlastung der Banken wäre begrüßenswert. Dies könnte die Kreditvergabe ankurbeln.
Für die Aktie der französischen BNP Paribas geht es kräftig nach unten. Bei der Bank schrauben die US-Behörden ihre Strafforderungen in immer neue Höhen. Nach noch 5 Milliarden Dollar in der vergangenen Woche will das US-Justizministerium nun offenbar 10 Milliarden Dollar. Die USA werfen der Bank Geschäfte mit dem Iran vor. Allerdings hatte Frankreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Christian Noyer bereits festgestellt, dass die Geschäfte im Einklang mit französischem und europäischem Recht erfolgt seien.
Die BNP-Aktie bricht um 4,7 Prozent ein. Aktien anderer Investmentbanken werden in Sippenhaft genommen: Deutsche Bank fallen um 1,2 Prozent, Societe Generale um 2,4 Prozent und Credit Suisse um 1,7 Prozent. Der Bankenindex büßt 0,5 Prozent ein.
Um 1,6 Prozent abwärts geht es mit dem Rohstoffsektor. Belastend ist hier der Fall des Eisenerz-Preises auf ein neues 20-Monatstief, das auf Überkapazitäten in dem Bereich zurückgeht. Für die Titel von Anglo American geht es 3,0 Prozent abwärts, die Aktien von Rio Tinto geben um 2,9 Prozent nach und die Papiere von BHP Billiton fallen um 1,9 Prozent.
Bei der Deutschen Telekom treibt ein möglicher Ausstieg aus dem US-Geschäft den Kurs um 0,9 Prozent an. Das Unternehmen sei bereit, beim geplanten Verkauf von T-Mobile US an die US-Tochter Sprint des Mobilfunkanbieters Softbank, an einem Minderheitsanteil festzuhalten, heißt es. Die Analysten von J.P.Morgan (schließen nun nicht mehr aus, dass es bereits im Sommer zu einem Deal zwischen T-Mobile US und Sprint kommen könnte.
Die Stimmen zur künftigen Kursrichtung der Aktienmärkte sind derweil gemischt. "Der S&P-500 ist erneut auf ein neues Rekordhoch gestiegen, obwohl das US-BIP nach unten revidiert wurde", sagt Stan Shamu, Marktstratege bei IG: "Das ist ein sehr ermutigendes Zeichen für das Wochenende, weil es ein klares Momentum nach oben zeigt."
Skeptisch äußert sich dagegen Aktienstratege Nicholas Smith von CLSA: "Damit Anleger wieder für Aktien begeistert werden können, braucht es Klarheit über die wirtschaftliche Umgebung. Es ist für sie schwer, in einen Grauschleier hinein zu investieren", sagt er. Neue Impulse für den Markt dürften dabei schon am Sonntag kommen, wenn die chinesischen Einkaufsmanager-Indizes gemeldet werden.
Bei den Anleihen läuft die Korrektur vom Vortag weiter. Nachdem die deutschen Renten-Futures ein neues Rekordhoch über 147 Prozent erzielt hatten, fallen sie seit Donnerstagnachmittag zurück. Auch in den USA setzte eine Korrektur ein, nachdem die Renditen mit 2,401 Prozent den niedrigsten Stand seit 11 Monaten erreicht hatten. Hier stehen am Nachmittag der wichtige Einkaufsmanager-Index aus Chicago und der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan auf der Agenda.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.235,86 -0,27% Stoxx-50 3.030,03 -0,26% DAX 9.933,13 -0,06% FTSE 6.856,67 -0,21% CAC 4.498,15 -0,71% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 146,68% +2DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 18.04 Uhr EUR/USD 1,3611 0,06% 1,3602 1,3607 EUR/JPY 138,37 0,15% 138,17 138,23 EUR/CHF 1,2203 -0,09% 1,2213 1,2206 USD/JPY 101,68 0,08% 101,59 101,59 GBP/USD 1,6734 -0,01% 1,6736 1,6716 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 30, 2014 06:41 ET (10:41 GMT)
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