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05.03.2015 18:47:34

MÄRKTE EUROPA/DAX nach EZB-Sitzung auf Rekordhoch - Euro schwach

Von Thomas Leppert FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an den Börsen ist unverändert gut. EZB-Präsident Mario Draghi sorgte am Donnerstagnachmittag kurzfristig für teils deutliche Schwankungen im Euro und bei den Anleihen, während er die Fragen der Journalisten in Nikosia auf Zypern beantwortete. Zunächst zeichnete er ein etwas optimistischeres Bild der Wirtschaftslage in Europa. Dies brachte die Anleihekurse zunächst unter Druck und trieb den Euro gegenüber dem Dollar auf über 1,11 nach oben.

   Das Blatt wendete sich allerdings im Verlauf der Frage- und Antwortrunde. Draghi wies später darauf hin, dass das Anleihekaufprogramm für Staatsanleihen aus der Eurozone länger laufen könne als bis September 2016. Diese klare Ansage vor Augen, ging es für den Euro steil nach unten. Nach Börsenschluss in Europa fiel er erstmals seit September 2003 unter 1,10 Dollar. Die Bundesanleihen schossen auf der anderen Seite wieder nach oben. Der Dax schloss 1 Prozent fester bei 11.504 Punkten. Zuvor markierte er ein neues Rekordhoch bei 11.532,82 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1 Prozent auf 3.618 zu.

   Die Europäische Zentralbank kauft ab Montag Staatsanleihen aus der Eurozone - Monat um Monat im Volumen von 60 Milliarden Euro. Dabei kann es sich auch um Anleihen mit negativen Renditen von bis zu minus 0,20 Prozent handeln. Die Anleihestrategen der DZ-Bank gehen davon aus, dass es für die EZB schwierig werden dürfte, die gewünschten Summen an den Rentenmärkten auch tatsächlich zu erwerben. Sie erwarten, dass mit dem Beginn des Anleihekaufprogramms erneut Abwärtsdruck auf Renditen und Credit-Spreads entstehen wird.

   Während die Renditen an den Anleihemärkten weiter fallen, dürften sich Investoren verstärkt nach Alternativen am Aktienmarkt umschauen. Die Analysten der Societe Generale haben einen Basket von europäischen Unternehmen zusammengestellt, deren erwartete 2015er Dividendenrendite über 3,5 Prozent liegt. Dazu gehören unter anderem Royal Dutch Shell (geschätzte Dividendenrendite: 5,7 Prozent), Rio Tinto (5,4 Prozent), ArcelorMittal (4,7 Prozent), AXA (4,7 Prozent) und Credit Agricole (4,3 Prozent).

   Die lockere Geldpolitik spricht zudem für ein vergleichsweise gutes Abschneiden der europäischen Märkte in den kommenden Monaten, so ein Marktstratege. Der schwache Euro dürfte exportorientierten Titeln wie den Autoaktien zu einer überdurchschnittlichen Entwicklung verhelfen. Der Auto-Index legte um 1,1 Prozent zu.

   Am Aktienmarkt bewegte ansonsten die Berichtssaison verstärkt die Kurse. adidas stellten den Tagesgewinner im DAX, die Aktie legte um 3,4 Prozent zu. "Entgegen den Erwartungen wird die Dividende nicht gekürzt", zeigte sich ein Händler von der Zahlenvorlage angetan. Aus dem vorgelegten Zahlenwerk sowie dem laufenden Aktienrückkaufprogramm erwarten die Analysten der WGZ-Bank weitere positive Impulse für die Aktie und erhöhten deswegen das Kursziel von 82 auf 85 Euro.

   Die Aktie von Continental gewann 2 Prozent. "Die Dividende überrascht positiv", sagte ein Händler. Continental erhöht sie auf 3,25 von zuvor 2,50 Euro. Die Zahlen und der Ausblick seien gut, lägen aber im Rahmen der Prognosen

   Klöckner & Co drehten nach anfänglichen Verlusten deutlich ins Plus und schlossen 4,4 Prozent im Plus. Die vorgelegten Geschäftszahlen fielen nicht so schlecht wie teils erwartet aus. Zudem sei der Ausblick "in Ordnung", hieß es.

   Evonik litten dagegen unter einer Platzierung. Merrill Lynch brachte laut Händlern 18 Millionen Evonik-Aktien für den Finanzinvestor CVC bei Investoren unter, nachdem eine Halteperiode abgelaufen war. Der Platzierungspreis lag laut Marktteilnehmern bei 29,15 Euro. Bei einer Dividende von 1 Euro liefert die Aktie nun eine Dividendenrendite von 3 Prozent. Evonik verloren 2,8 Prozent auf 30,00 Euro.

   Der MDAX konnte die 20.000er Marke zurückerobern. Dabei profitierte er von Rekordständen besonders währungssensitiver Aktien, allen voran vom Schwergewicht Airbus. Der Kurs gewann 4,7 Prozent. Auch MTU, die ebenfalls als stark währungsabhängig gelten, markierten mit einem Plus von 3,5 Prozent neue Höchststände.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.618,21 +34,77 +1,0% +15,0% Stoxx-50 3.407,18 +12,61 +0,4% +13,4% Stoxx-600 393,78 +3,17 +0,8% +15,0% XETRA-DAX 11.504,01 +113,63 +1,0% +17,3% FTSE-100 London 6.961,14 +41,90 +0,6% +6,0% CAC-40 Paris 4.963,51 +46,16 +0,9% +16,2% AEX Amsterdam 488,96 +5,39 +1,1% +15,2% ATHEX-20 Athen 254,02 +4,69 +1,9% -4,1% BEL-20 Bruessel 3.731,38 +29,22 +0,8% +13,6% BUX Budapest 17.897,11 +72,83 +0,4% +7,6% OMXH-25 Helsinki 3.458,41 +36,08 +1,1% +15,7% ISE NAT. 30 Istanbul 98.791,41 -1860,66 -1,8% -6,9% OMXC-20 Kopenhagen 882,65 +8,68 +1,0% +18,6% PSI 20 Lissabon 5.541,10 +95,57 +1,7% +17,5% IBEX-35 Madrid 11.124,40 +73,10 +0,7% +8,2% FTSE-MIB Mailand 22.400,08 +269,00 +1,2% +17,8% RTS Moskau 912,38 +22,70 +2,6% +15,4% OBX Oslo 559,39 +6,94 +1,3% +6,8% PX Prag 1.029,39 +15,15 +1,5% +8,7% OMXS-30 Stockholm 1.669,56 +5,07 +0,3% +14,0% WIG-20 Warschau 2.355,75 +17,75 +0,8% +1,7% ATX Wien 2.506,82 +41,29 +1,7% +16,1% SMI Zuerich 9.034,60 +42,10 +0,5% +0,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.43 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,0997 -0,44% 1,1045 1,1076 EUR/JPY 132,20 -0,13% 132,38 132,62 EUR/CHF 1,0703 0,27% 1,0673 1,0679 USD/JPY 120,24 0,34% 119,83 119,73 GBP/USD 1,5221 -0,10% 1,5236 1,5266 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/cln

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   March 05, 2015 12:17 ET (17:17 GMT)

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