MÄRKTE EUROPA/DAX gibt über 12.000 Punkten weiter Gas

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlich im Plus zeigen sich Europas Börsen zum Start der verkürzten Handelswoche vor Ostern. Neue Übernahmefantasien und gute Vorgaben aus Wall Street und Asien treiben. Dazu gesellt sich zum Quartalsende das sogenannte "Window-Dressing" - also die gezielte Kurspflege durch institutionelle Anleger. Auf der anderen Seite belastet Griechenland erneut die Stimmung. In den kommenden Tagen wird die Regierung in Athen ihren Angestellten und den Rentnern ihr Geld überweisen und die Staatskasse weiter leeren. Wie lange die Mittel noch reichen, weiß niemand mit Gewissheit. Bei den Verhandlungen zwischen Athen und den Gläubigern ist bislang keine Lösung in Sicht.

   Den Dax ficht dies indes nicht an: Er baut sein Plus auf 1,5 Prozent aus und steigt auf 12.051 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,3 Prozent auf 3.727 nach oben. Weiter im Blick steht die Entwicklung des Euro/Dollar-Paars. Der Euro ist erst einmal an der Marke von 1,10 Dollar gescheitert und geht auf 1,0845 Dollar zurück. Nach Einschätzung der Commerzbank lässt das Gezerre um die griechischen Reformvorschläge die Währungsmärkte aber weiterhin kalt.

   Kursgewinner in Europa sind derzeit die konjunktursensitiven Chemie- und Autowerte. In beiden Sektoren geht es um 1,7 Prozent nach oben. Bayer und BASF notieren je 2 Prozent höher, für Akzo Nobel geht es sogar 2,4 Prozent nach oben. Im MDAX springen Evonik um 2,2 Prozent an. Akzo und BASF profitieren zudem von Kurszielerhöhungen der Deutschen Bank.

   Europas Technologie-Sektor steigt um 1,5 Prozent dank neuer Übernahmefantasien. Hier treiben Kreiseberichte, dass sich der US-Halbleiterkonzern Intel in Gesprächen zum Kauf von Altera befindet. Es wäre die größte Übernahme in der Geschichte des im Dow-Jones-Index gelisteten Unternehmens, Altera hat einen Marktwert von 10,4 Milliarden Dollar.

   Die Aktie des Herstellers von integrierten Schaltungen machte an der Börse am Freitag einen Satz von 28 Prozent. Infineon springen um 2,7 Prozent, STMicro 2,4 Prozent und ASML 2,1 Prozent.

   Für Lafarge-Papiere geht es dagegen 1,6 Prozent nach unten. Der zweitgrößte Anteilseigner von Holcim, die Eurocement Holding, will gegen die geplante Fusion mit dem französischen Baustoffkonzern stimmen. Eurocement, die 10,82 Prozent an Holcim hält, ist der Meinung, dass die geplante Transaktion trotz der Nachbesserung das Schweizer Unternehmen unterbewertet. Eurocement fordert eine weitere Verbesserung. Holcim zeigen sich derweil unverändert.

   Die Freude über die Index-Aufnahme in den MDAX treibt CTS EVENTIM um 2,5 Prozent. "Es ist vor allem für diejenigen eine Überraschung, die im Vorfeld auf Zalando als Aufsteiger gesetzt hatten", so ein Händler. Zalando legen zwar 1 Prozent zu, Händler führen dies aber auf eine leichte Kurszielerhöhung durch J.P.Morgan zurück. Den Platz für CTS im MDAX räumt TUI. Der Reisekonzern wird an der Londoner Börse LSE in den dortigen Index aufgenommen und fällt daher aus dem deutschen Index.

   Bei Kion geht es 0,5 Prozent aufwärts. Der chinesische Dieselmotorhersteller Weichai Power hat einen weiteren Anteil von 4,95 Prozent an Kion gekauft. Damit liegt ihre Beteiligung nun bei 38,25 Prozent. "Das ist ein klares Commitment zu der Beteiligung", so ein Händler.

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