02.02.2015 13:26:32
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MÄRKTE EUROPA/Börsen trotzen Politiksorgen nicht überall
Für den Dax geht es um 0,6 Prozent nach oben auf 10.754 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich aber trotz einer Rally bei den Ölaktien nur behauptet mit 3.350 Punkten. Der IBEX in Madrid verliert dagegen 1,9 Prozent und ist klar Schlusslicht in Europa. Tagesgewinner ist der griechische Aktienmarkt. Dort geht es um 4,7 Prozent nach oben. Die versöhnlicheren Töne der neuen griechischen Regierung über das vergangene Wochenende sorgen hier für eine Erleichterungsrally.
Nach den harschen Aussagen des neuen griechischen Finanzministers und dem Rauswurf der Troika zum Ende der Vorwoche, bestimmen nun beschwichtigende Stimmen der Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras, es nicht zu einem offenen Bruch mit den anderen Ländern der Eurozone kommen zu lassen, die Schlagzeilen.
Das Risiko eines "Grexit" schätzen die Analysten von Berenberg dennoch auf 35 Prozent. Es sei praktisch unmöglich, dass die Parlamente der europäischen Gläubigerstaaten einem nominalen Schuldenschnitt bzw einer Verlängerung der Kreditlaufzeiten zustimmten, und der neue griechische Premier Tsipras zugleich signifikante Aufweichungen der mit der Regierung Samaras getroffenen Vereinbarungen vornehme.
Während die chinesischen Einkaufsmanagerindizes nicht so gut ankommen, werden in Europa vor allem die Einkaufmanagerdaten aus Italien und Spanien positiv aufgenommen. In der Eurozone insgesamt liegt der Index für das verarbeitende Gewerbe in zweiter Lesung mit 51,0 über der Expansionsschwelle von 50. Der Euro erholt sich leicht auf 1,1339 Dollar von Ständen um 1,13 in den USA.
Dass sich Europa und hier besonders der DAX vergleichsweise gut halten, liegt am geplanten Anleihenkaufprogramm der EZB, den niedrigen Ölpreisen und dem schwachen Euro. "Wir messen eine extrem hohe Bereitschaft, Aktienpositionen aufzubauen", so die Analysten von Sentix zum deutschen Aktienmarkt. Die Deutsche Bank verweist auf hohe Zuflüsse in sogenannte ETFs, also Aktienfonds auf den Euro-Stoxx-50 und den DAX.
Kräftig nach oben schießen am Mittag die Ölpreise. Die Sorte Brent springt bei sehr hohen Umsätzen um 4 Prozent auf deutlich über 55 Dollar je Fass nach oben. "Das sind massive Eindeckungen von langfristigen Short-Verkäufern", sagt ein Händler. Sie schienen das aktuelle Preisniveau als Boden zu betrachten. Der Index der Öl- und Gaswerte feiert dies mit einem Plus von 2,6 Prozent und liegt damit an der Spitze der europäischen Branchenindizes.
Unter den seit Freitag bereits deutlich gestiegenen Ölpreisen leidet Freizeitsektor mit den Fluglinien, der Branchen-Index verliert 1,6 Prozent. Im Handel befürchtet man, dass die Airlines die niedrigen Preisniveaus nicht schnell genug für langfristige Öleinkäufe auf Termin genutzt haben. Lufthansa und IAG fallen um 2,5 Prozent, Air France-KLM um 3 Prozent. Bei Lufthansa belasten zudem Streikdrohungen der Flugbegleiter.
Selbst Ryanair können sich dem nicht entziehen und verlieren 4,7 Prozent. Der Billigflieger Ryanair hat am Morgen erneut seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und einen umfangreichen Aktienrückkauf angekündigt.
An anderer Stelle verlieren Telefonica wegen Befürchtungen um eine unmittelbar bevorstehende Kapitalerhöhung knapp 3 Prozent. Bislang sei von 3 bis 4 Milliarden Euro die Rede gewesen, nun debattiere der Markt aber über 4 bis 5 Milliarden Euro, heißt es. Aber auch die Schwäche des spanischen Marktes insgesamt drückt auf den Kurs.
Auf der anderen Seite gewinnen CRH 5,5 Prozent. Der Konzern übernimmt Geschäftsteile von Holcim und Lafarge, die fusionieren und deswegen Geschäftsbereiche verkaufen mussten. Der Erwerb dürfte den Gewinn von CRH deutlich nach oben treiben, meinen die Analysten von Davy Research. Lafarge und Holcim legen je rund 2 Prozent zu.
Munich Re und Allianz ziehen im DAX befeuert von Kurszielerhöhungen um jeweils bis zu 1 Prozent an. Im TecDax gewinnen Nemetschek nach guten Geschäftszahlen 3 Prozent. Außerhalb der großen Indizes erholen sich SolarWorld um 9 Prozent. SolarWorld hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 26 Prozent gesteigert und will in diesem Jahr auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern wieder einen Gewinn erzielen.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.346,21 -0,16% Stoxx-50 3.183,82 -0,43% DAX 10.741,18 +0,44% FTSE 6.765,90 +0,24% CAC 4.610,18 +0,13% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,41 -7
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.53 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1331 0,10% 1,1320 1,1288 EUR/JPY 133,29 0,19% 133,04 132,58 EUR/CHF 1,0559 0,33% 1,0524 1,0401 USD/JPY 117,64 0,08% 117,55 117,43 GBP/USD 1,5015 -0,28% 1,5057 1,5026 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 02, 2015 06:55 ET (11:55 GMT)
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