19.12.2016 16:46:16

MÄRKTE EUROPA/Börsen treten weiter auf der Stelle

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte treten am Montagnachmittag weiter auf der Stelle. Weder ein besserer ifo-Geschäftsklimaindex noch ein im Dezember auf 53,4 von 54,6 gefallener US-Markit-Service-Einkaufsmanagerindex setzen Akzente am Markt. Nach Ansicht von technischen Analysten könnte die Jahresendrally nun erst einmal von Konsolidierungstagen und auch Gewinnmitnahmen unterbrochen werden. Der Dax hat innerhalb kurzer Zeit über 900 Punkte zugelegt. Zugleich hat er am Freitag das Etappenziel bei 11.431 Punkten erreicht. Hier liegt ein wichtiges Zwischenhoch vom November 2015 und damit ein Widerstand. Dieser könnte den DAX nun erst einmal etwas bremsen.

   Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 11.413 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen um 0,1 Prozent auf 3.257 Punkte nach unten - hier belasten die Abgaben im Banken- und Rohstoffsektor. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Dezember auf 111,0 gestiegen und damit stärker als die Prognose von 110,5. Nach der jüngsten Rally konjunkturzyklischer Aktien sei eine bessere Lesung allerdings eingepreist, heißt es im Handel. "Alles andere als ein Anstieg wäre wohl mit heftigen Gewinnmitnahmen verbunden gewesen", so ein Händler. Nun aber zeige der Markt überhaupt keine Reaktion, was immerhin als stabiles Zeichen gewertet werden sollte.

Schuldenstreit um Griechenland flackert wieder auf Weiter unter Druck stehen allerdings griechische Vermögenswerte. Der Leitindex der Athener Börse fällt um 2,9 Prozent - angeführt von Kurseinbußen der Bankentitel. Die Kreditanalysten von Moody's merken an, dass im Falle einer Verzögerung des Rettungsprogramms für Griechenland im Volumen von 6,1 Milliarden Euro die Rückzahlung der im Juli 2017 fällig werdenden Anleihen in Gefahr sei. Die Spannungen zwischen Athen und den Gläubigern haben sich zuletzt wegen staatlicher Sonderzahlungen an Rentner und des Aussetzens von Spaßmaßnahmen wieder verschärft.

   Im Halbleitersektor geht es für das ASML-Papier weiter nach oben. Der Kurs ist seit Donnerstag in der Spitze um mehr als 8 Prozent gestiegen auf ein neues Rekordhoch. Der charttechnische Ausbruch ziehe weitere Käufe nach sich. "Sehr bullish war zuletzt Morgan Stanley", sagt ein Händler. Deren Analysten hatten das Kursziel für ASML am Dienstag um 22 auf 131 Euro erhöht und weiter zum Übergewichten der Aktie geraten. Zu Wochenbeginn hat nun auch Bank of America-Merrill Lynch die Aktie zum Kauf empfohlen. Für das ASML-Papier geht es um 3,1 Prozent nach oben.

Monte dei Paschi erhöht Kapital - Stahlwerte leiden unter UBS Auf der Verliererseite ganz oben stehen Rohstoffaktien mit einem Minus von 1,6 Prozent im europäischen Branchenindex, der vor allem von schwachen Stahlaktien gedrückt wird. UBS hat die Stahlbranche nach der jüngsten Rally auf "Negativ" gesenkt und auch zahlreiche Einzelwerte abgestuft. ArcelorMittal verlieren 4,5 Prozent. Im DAX fallen thyssenkrupp um 1,6 Prozent. Noch deutlicher im Minus liegen im deutschen Leitindex Deutsche Bank, die um 3,0 Prozent fallen. Die Citigroup hat die Titel auf "Verkaufen" gesenkt. Der Kurs hatte sich in den vergangenen Wochen allerdings auch nahezu verdoppelt.

   Als kursbelastend erweise sich auch die am Montag beginnende Kapitalerhöhung der Krisenbank Monte dei Paschi, sagt ein Händler. Der Kurs verliert zeitweise rund 11 Prozent und liegt aktuell 9,1 Prozent im Minus. Am Markt rechne man mit einer Erhöhung des Kapitals um 5 Milliarden Euro. "In den letzten Tagen hat sich aber immer stärker heraus kristallisiert, dass dies ohne staatliche Mithilfe kaum möglich sein dürfte", sagte Kreditanalyst Christian Götz bereits am Freitag.

   Wie die Bank mitteilt, startet sie die Kapitalerhöhung am Montag. Die Aktien werden in einer Preisspanne von 1 Euro bis 24,90 Euro je Aktie angeboten. 65 Prozent der Aktien sollen bei internationalen Investoren untergebracht werden. Dieses Angebot läuft bis Donnerstag 14.00 Uhr (MEZ). Die restlichen Aktien sind den Altaktionären wie auch privaten Investoren vorbehalten, deren Verkauf bereits am Mittwoch um 13.00 Uhr (MEZ) endet. Der Kurs verliert 8,9 Prozent. Der europäische Banken-Index verliert 1,1 Prozent.

Umsatzwarnung drückt Danone - Defensive unbeeindruckt In Paris fallen Danone um 2,2 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern hat die Umsatzziele leicht zurückgenommen und verweist auf die Schwäche im Milchgeschäft in Spanien und beim Joghurt Activia. Trotzdem zeigen sich andere so genannte defensive, also konjunkturunabhängige Aktien, nun auf Erholungskurs. Im DAX legen RWE, EON und Beiersdorf zu. Am Montag werden im MDAX erstmals Uniper und innogy gehandelt.

   In der dritten Reihe ziehen Braas Monier um 6,8 Prozent auf 28,13 Euro an. Der Verwaltungsrat hat dem auf 28,50 Euro erhöhten Übernahmeangebot von Standard Industries nun zugestimmt. "Dass der faire Wert von 28,50 Euro nicht ganz erreicht werden würde, war aber klar", sagt ein Händler. Bis zum Abschluss der Übernahme bestehe immer ein Restrisiko des Scheiterns, dazu gewisse Abzinsungseffekte und Transaktionskosten. GRENKE Leasing steigen um 11,8 Prozent, nachdem Berenberg die Aktie auf die Kaufliste genommen hat.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.257,14 -0,06 -2,10 -0,32 Stoxx-50 3.001,21 -0,08 -2,52 -3,19 DAX 11.413,14 0,08 9,13 6,24 MDAX 21.883,72 0,31 67,48 5,34 TecDAX 1.782,05 0,83 14,61 -2,66 SDAX 9.362,50 0,77 71,30 2,90 FTSE 7.019,71 0,12 8,07 12,45 CAC 4.824,77 -0,18 -8,50 4,05

Bund-Future 162,91 0,87 6,33

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0431 -0,36% 1,0469 1,0436 -4,0% EUR/JPY 122,1989 -0,39% 122,6814 123,07 -16,3% EUR/CHF 1,0702 -0,26% 1,0730 1,0713 -1,6% EUR/GBP 0,8427 +0,69% 0,8382 1,1932 +14,4% USD/JPY 117,15 -0,04% 117,20 117,91 -0,2% GBP/USD 1,2379 -0,87% 1,2488 1,2447 -16,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,90 51,90 0% 0,00 +17,4% Brent/ICE 55,08 55,21 -0,2% -0,13 +19,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.137,27 1.134,90 +0,2% +2,38 +7,2% Silber (Spot) 16,01 16,10 -0,5% -0,09 +15,8% Platin (Spot) 923,20 926,50 -0,4% -3,30 +3,6% Kupfer-Future 2,48 2,56 -3,1% -0,08 +15,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   December 19, 2016 10:11 ET (15:11 GMT)

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ASML NV 683,50 -1,01% ASML NV
Beiersdorf AG 123,15 -0,08% Beiersdorf AG
Danone S.A. 64,56 0,56% Danone S.A.
Deutsche Bank AG 16,50 0,97% Deutsche Bank AG
E.ON sp. ADRs 11,00 0,00% E.ON sp. ADRs
GRENKE AG 15,38 0,52% GRENKE AG
RWE AG (spons. ADRs) 28,20 0,71% RWE AG  (spons. ADRs)
thyssenkrupp AG 3,92 0,93% thyssenkrupp AG

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