28.02.2018 09:50:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten mit leichten Verlusten

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die hawkish aufgenommene Anhörung des neuen Fed-Chefs Jerome Powell vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses wirkt am Mittwochmorgen an Europas Börsen nach. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 12.452 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,3 Prozent auf 3.448 nach. Powell hatte sich am Dienstagnachmittag positiv zu den US-Wirtschaftsaussichten geäußert und die Bereitschaft der US-Notenbank unterstrichen, notfalls die Leitzinsen stärker anzuheben. Zunehmend gehen die Finanzakteure von vier Zinsschritten 2018 aus nach bislang drei.

Nach der Powell-Rede zogen die Marktzinsen an: Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg auf 2,92 Prozent. Am Morgen rentieren sie mit 2,89 Prozent - im Handel stellt man sich aber auf einen baldigen Test der 3-Prozent-Marke ein. Der Euro gibt am Morgen weiter leicht nach auf 1,2210 Dollar, was tendenziell stützend für Aktien ist. Wie die Commerzbank anmerkt, hat der Markt nach den falkenhaften Tönen von Powell "seine jahrelang zelebrierte 'Fed-Zinserhöhungszyklus-Skepsis' endgültig ad acta gelegt". Sollten die Fundamentaldaten in den kommenden Tagen überzeugen, werde der Bereich 1,2220 bis 1,2180 Dollar schnell durchbrochen werden.

Vor allem der Ausblick bei Bayer ist schwach

Von einem enttäuschenden Ausblick sprechen Händler bei Bayer. Das bereinigte EBITDA wird nur auf Vorjahresniveau erwartet. Der Konsens gehe bisher aber von einem Plus von mehr als 5 Prozent aus. Auch die Zahlen für das vergangene Jahr liegen geringfügig unter den Schätzungen. Im Handel werden die Abgaben von 3,6 Prozent vor allem mit dem Ausblick erklärt.

Nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen ziehen Wienerberger im frühen Handel an der Wiener Börse kräftig um 3,9 Prozent an. Das "berichtete" EBITDA liegt mit 415 Millionen Euro über der Konsensschätzung von 409 Millionen. Für 2018 rechnen die Österreicher mit einem EBITDA zwischen 450 und 470 Millionen Euro. Dem steht eine Davy-Schätzung von 441 Millionen gegenüber.

Kühne & Nagel verlieren 4,2 Prozent. Die Reihe negativer Nachrichten aus der Containerbranche setze sich fort, sagt ein Händler. Denn bereits Anfang Februar hatte Moeller-Maersk mit Aussagen belastet, wonach sich das Geschäft bei Containerschiffen Ende 2017 schon wieder abgeschwächt habe. Nun hat auch Kühne & Nagel die Gewinnerwartungen leicht verfehlt, obwohl das Transportvolumen deutlich stieg.

Sehr gute Zahlen von Ahold Delhaize

Als sehr gut werden dagegen die Zahlen der Supermarktkette Ahold Delhaize im Handel bezeichnet. Vor allem der Cashflow sei deutlich höher als erwartet ausgefallen. "Die Profitabilität ist besser als erwartet und der Umsatzrückgang gleichzeitig geringer gewesen", so ein Händler. Auf währungsbereinigter Basis habe es sogar überraschend ein Umsatzplus gegeben. Ahold führt die besseren Daten nach eigenen Einschätzungen auf eine schnellere Nutzung von Synergien durch den Zusammenschluss mit Delhaize zurück. Ahold gewinnen 1,6 Prozent.

Im Zuge von Gewinnmitnahmen geht es für Accor 1,8 Prozent auf 47,27 Euro zurück. "Die Nachrichtenlage mit dem Verkauf der Mehrheit an der Immosparte und der geplante Aktienrückkauf sind sehr gut", sagt ein Händler: "Allerdings hat sich die Marktspekulation beim Underlying etwas vergriffen." Denn die Aktien seien zuletzt von 45 auf 48 Euro gestiegen, da man auf einen Direkteinstieg des saudischen Staatsfonds in Accor gesetzt habe. Nun aber sei der Fonds in das Investmentvehikel Accor Invest eingestiegen und nicht in Accor selber.

Dürr mit schwacher Marge

Überwiegend im Rahmen der Erwartungen sind die Zahlen von Dürr ausgefallen. "Das Problem ist die Margenentwicklung", sagt ein Händler. Mit 7,4 bis 7,8 Prozent habe der Ausblick auf die bereinigte EBIT-Marge die Erwartung von 8,1 Prozent verfehlt. Zudem klinge der Ausblick eher vorsichtig. Dürr verlieren 4,4 Prozent.

Etwas besser als erwartet sind laut Händlern die Zahlen der Aareal Bank für das vierte Quartal ausgefallen. "Der Gewinn hat die Prognosen geschlagen", sagt ein Marktteilnehmer. "Der Ausblick stimmt, und die Kapitalausstattung ist solide", sagt er. Die Dividendenerhöhung spreche ebenfalls für den Kurs. Aareal notieren wenig verändert

MLP steigen gegen den Trend um 0,2 Prozent. Der Finanzdienstleister hat den Gewinn kräftig gesteigert, das operative EBIT stieg um 33 Prozent auf 46,7 Millionen Euro. Das Unternehmen spricht von Wachstum in nahezu allen Beratungsfeldern und will die Dividende von 8 auf 20 Cent erhöhen. Nach Vorlage von Zahlen ziehen Klöckner deutlich um 4,7 Prozent an. Nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen geht es für die Dialog-Aktie gleich um 8 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.447,71 -0,30 -10,32 -1,61

Stoxx-50 3.059,29 -0,22 -6,85 -3,73

DAX 12.452,07 -0,31 -38,66 -3,60

MDAX 26.228,68 -0,40 -105,26 0,11

TecDAX 2.627,37 0,22 5,82 3,89

SDAX 12.148,32 -0,34 -42,04 2,20

FTSE 7.257,28 -0,35 -25,17 -5,27

CAC 5.326,96 -0,32 -16,96 0,27

Bund-Future 159,31 0,05 -1,53

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.31 Uhr

EUR/USD 1,2204 -0,3% 1,2235 1,2244

EUR/JPY 130,81 -0,4% 131,35 131,56

EUR/CHF 1,1492 +0,0% 1,1488 1,1496

GBP/EUR 1,1373 +0,0% 1,1368 1,1350

USD/JPY 107,19 -0,1% 107,35 107,46

GBP/USD 1,3879 -0,2% 1,3910 1,3898

Bitcoin

BTC/USD 9.877,09 -0,8% 9.877,09 9.877,09

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,74 63,01 -0,4% -0,27 +3,9%

Brent/ICE 66,38 66,63 -0,4% -0,25 +0,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.317,28 1.318,29 -0,1% -1,01 +1,1%

Silber (Spot) 16,39 16,43 -0,3% -0,05 -3,3%

Platin (Spot) 979,80 982,50 -0,3% -2,70 +5,4%

Kupfer-Future 3,14 3,16 -0,6% -0,02 -4,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 28, 2018 03:51 ET (08:51 GMT)

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