28.04.2017 12:55:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen stagnieren - Inflation treibt Euro nach oben

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäischen Aktienmärkte treten am Freitag mehr oder weniger auf der Stelle. Dax und Euro-Stoxx-50 haben nach einem behaupteten Start zum Mittag leicht ins Plus gedreht, sie steigen um jeweils 0,1 Prozent, der DAX steht bei 12.453 Punkten.

   Während Europas Börsen weiterhin kaum vorankommen, attackiert der Euro das Fünfmonatshoch, das er unmittelbar nach der Wahl in Frankreich markiert hatte. "Die neuen Inflationsdaten treiben den Euro", sagt Eugen Keller, Analyst vom Bankhaus Metzler. Nun ziehe auch die Kerninflation an, auf die auch die Europäische Zentralbank (EZB) stärker schaue. Sie liegt bei 1,2 nach 0,7 Prozent im März.

   "Draghi hat das sicherlich am Donnerstag gewusst, aber er hat das mehr oder weniger unter den Teppich gekehrt", sagt Keller. Auf der nächsten Sitzung könnte die Inflationsentwicklung nun aber Thema werden. Sie nehme der EZB Wind für die anhaltend lockere Geldpolitik aus den Segeln.

   Der Euro steigt auf 1,0948 Dollar, unmittelbar nach der Frankreich-Wahl hatte er bei 1,0951 Dollar gelegen. Die Renditen der Anleihen ziehen wieder an, die deutsche Zehnjahresrendite von 0,30 am Donnerstag auf 0,35 Prozent.

US-Daten könnten weitere Umschichtungen in Euro-Aktien auslösen Am Nachmittag stehen die Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum im Blick. "Sollte die US-Wirtschaft stottern, dürfte der Euro weiter steigen", so ein Händler. Das wiederum dürfte dann zu Umschichtungen in europäische Aktien führen. Denn hier brumme die Konjunktur, und US-Anleger könnten dann auch Währungsgewinne erwarten. Erwartet wird ein BIP-Wachstum von 1,0 Prozent.

   Für etwas Zurückhaltung sorgt, dass US-Präsident Donald Trump im Konflikt mit Nordkorea erneut vor einer militärischen Eskalation gewarnt hat. Sollte unterdessen am Freitag in den USA in beiden Kongresskammern keine Mehrheit zum Haushaltsentwurf der Regierung zustande kommen, droht in der Nacht zum Samstag zudem der "Government Shutdown", ein Stillstand aller behördlichen Aktivitäten.

Deutsche Post, Continental und Thyssen auf der Gewinnerseite Angeführt werden die Gewinner im DAX von Deutsche Post, Continental und Thyssen. Deutsche Post steigen um 1,4 Prozent und markieren zur Hauptversammlung (HV) ein neues Allzeithoch. Allerdings haben sie den alten Rekordstand von 32,95 Euro nur marginal und nur vorübergehend übertroffen. "Durch sind sie noch nicht", sagt ein Händler. Sollten sie nachhaltig durchgehen, seien Stände um 35 Euro wahrscheinlich.

   Die Stimmung profitiert von den Aussagen auf der HV. "Neues gibt es zwar nicht, die Aussagen klingen aber zuversichtlich", sagt ein Händler. Das Unternehmen sieht sich gut aufgestellt, die gesteckten Wachstumsziele zu erreichen.

   Continental ziehen um 1,1 Prozent an. Der Gewinn der Hannoveraner ist im ersten Quartal mit 1,2 Milliarden Euro knapp 10 Prozent über der Konsensprognose ausgefallen. Thyssen erholen sich mit einem Plus von 1,3 Prozent vom jüngsten Schwächeanfall.

   Dagegen haben Linde anfängliche Kursgewinne wieder abgegeben, der Kurs verliert 1 Prozent. Der Nettogewinn des Gaseherstellers lag im ersten Quartal mehr als 20 Prozent über der Konsensschätzung von Analysten. Bei Linde stehe derzeit aber stärke die geplante Fusion mit Praxair im Blick, heißt es. Und hier gehen die Meinungen darüber auseinander, ob der Deal zustandekommen wird, weil es starken Widerstand aus den eigenen Reihen und von den Gewerkschaften gibt.

UBS top - Barclays flop Bei UBS greifen Anleger zu, der Kurs der schweizerischen Bank steigt um 3,1 Prozent. Die Bank hat den Nettogewinn im ersten Quartal um 79 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken gesteigert. Bei der Royal Bank of Scotland ist die Eigenkapitalquote im ersten Quartal von 13,4 auf 14,1 Prozent gestiegen. Der Kurs der Bank legt daraufhin um 1,8 Prozent zu.

   Der Kurs von Barclays knickt dagegen um rund 5 Prozent ein. Der Verkauf der Aktivitäten in Afrika hat das Geldhaus im ersten Quartal belastet, der Nettogewinn ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Zudem lief das Zinsgeschäft schlecht.

Solides Quartal stützt Sanofi und Renault An der Pariser Börse steigen Sanofi um 2 Prozent. Analyst Eric Le Berrigaud von Bryan Garnier spricht von "sehr soliden Quartalszahlen" des Pharmariesen. Mit Blick auf das laufende Jahr gebe es "Aufwärtspotenzial". Renault hat in den ersten drei Monaten 16 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das verhilft der Aktie zu einem Plus von 4,5 Prozent. Die Indizes der Auto- und der Rohstoff-Aktien zeigen mit je etwa 1 Prozent Plus die deutlichsten Gewinne bei den Sektoren. Am Ende rangiert der Telekomindex mit einem Minus von 1,1 Prozent.

   Bei den deutschen Nebenwerten steigen MTU Aero Engines um 2,4 Prozent. Der Hersteller von Schiffsmotoren hat im ersten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Fielmann verlieren 2,8 Prozent, belastet von einer Abstufung der Bank Baader Helvea von "Kaufen" auf "Halten".

   Trotz guter Quartalszahlen von FUCHS PETROLUB gibt der Kurs um 2 Prozent nach. Hier dürften Anleger Kursgewinne mitnehmen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn um 20 Prozent gestiegen ist. Südzucker büßen 3,9 Prozent ein, die Bank Exane hat die Aktie laut Händlern von "Outperform" auf "Neutral" gesenkt.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.566,47 0,09 3,18 8,39 Stoxx-50 3.182,39 -0,34 -10,73 5,71 DAX 12.448,22 0,04 4,43 8,42 MDAX 24.632,78 -0,15 -36,82 11,01 TecDAX 2.086,79 0,11 2,33 15,18 SDAX 10.690,38 0,41 43,36 12,30 FTSE 7.217,39 -0,27 -19,78 1,04 CAC 5.279,11 0,14 7,42 8,57

Bund-Future 161,37 -0,67 0,4

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0936 +0,59% 1,0872 1,0866 +4,0% EUR/JPY 121,89 +0,83% 120,88 120,76 -0,9% EUR/CHF 1,0834 +0,16% 1,0817 1,0814 +1,2% EUR/GBP 0,8453 +0,33% 0,8425 1,1881 -0,8% USD/JPY 111,44 +0,21% 111,21 111,17 -4,7% GBP/USD 1,2942 +0,30% 1,2903 1,2907 +4,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,31 48,97 +0,7% 0,34 -12,7% Brent/ICE 51,60 51,44 +0,3% 0,16 -11,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.266,84 1.264,29 +0,2% +2,55 +10,0% Silber (Spot) 17,41 17,26 +0,9% +0,15 +9,3% Platin (Spot) 950,85 943,00 +0,8% +7,85 +5,2% Kupfer-Future 2,58 2,58 0% 0 +2,7% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   April 28, 2017 06:24 ET (10:24 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 24 AM EDT 04-28-17

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu UBSmehr Analysen

21.02.25 UBS Buy Goldman Sachs Group Inc.
11.02.25 UBS Buy Deutsche Bank AG
11.02.25 UBS Outperform RBC Capital Markets
07.02.25 UBS Halten DZ BANK
07.02.25 UBS Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs 15,18 0,07% Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs
Continental AG 68,34 -0,52% Continental AG
DHL Group (ex Deutsche Post) 36,66 0,41% DHL Group (ex Deutsche Post)
Fielmann AG 41,35 -0,36% Fielmann AG
MTU Aero Engines AG 303,90 -3,52% MTU Aero Engines AG
Renault S.A. 48,43 -2,04% Renault S.A.
Sanofi S.A. 104,18 0,89% Sanofi S.A.
Südzucker AG (Suedzucker AG) 10,57 1,34% Südzucker AG (Suedzucker AG)
thyssenkrupp AG 5,95 0,27% thyssenkrupp AG
UBS 10,46 -0,48% UBS

Indizes in diesem Artikel

EURO STOXX 558,30 0,32%