12.03.2015 13:12:33

MÄRKTE EUROPA/Börsen legen Pause ein - EZB kauft und kauft

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der kräftigen Aufwärtsbewegung des Vortages legen die Börsen in Europa am Donnerstag eine Pause ein. Allerdings hat es der Dax nicht versäumt, am Vormittag noch einmal ein Rekordhoch zu liefern. Der Aktienmarkt profitiert momentan von der Liquidität, die die Europäische Zentralbank in die Märkte drückt. In den ersten drei Tagen ihres Kaufprogramms hat die Europäische Zentralbank Schuldtitel für 9,8 Milliarden Euro gekauft. "Damit ist die EZB voll im Plan", so ein Marktteilnehmer.

   Der DAX notiert am Mittag 0,2 Prozent im Minus bei 11.779 Punkten, nach einem Hoch bei 11.830. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,2 Prozent leichter bei 3.641 Zählern. Der Euro fällt erst einmal nicht weiter und notiert mit 1,0615 knapp über dem 12-Jahrestief, das er am Morgen unter knapp 1,05 markiert hatte. Anleger, die mit der Wette auf einen fallenden Euro zuletzt hohe Gewinne erzielt haben dürften, lösen diese Positionen zum Teil auf, was den Euro kurzfristig noch weiter aufwerten lassen könnte.

   Zudem mehren sich die Stimmen an der Börse, dass der feste Dollar die US-Wirtschaft belastet. Bereits in der abgelaufenen Berichtssaison hatten die US-Unternehmen vermehrt darauf verwiesen, dass die feste Währung die Gewinne drücke. Dies dürfte auch der US-Notenbank nicht verborgen geblieben sein. Auch wenn an der Börse fest davon ausgegangen wird, dass die Fed auf der Sitzung kommende Woche den Zinserhöhungszyklus ankündigt, beinhaltet die Sitzung hohes Überraschungspotenzial.

   Für etwas Entspannung bei der Preisentwicklung in Europa sorgen die Daten am Vormittag. In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Februar wie erwartet um 0,9 Prozent gestiegen. In Frankreich liegt der Preisanstieg mit 0,7 Prozent leicht über der Prognose von 0,6 Prozent. Die Sorgen um deflationäre Tendenzen könnten somit etwas nachlassen. Am Euro-Rentenmarkt treten die Kurse von Bundesanleihen auf der Stelle, zehnjährige Papiere rentieren mit 0,21 Prozent weiter auf niedrigem Niveau.

   Für Impulse am Aktienmarkt sorgen die auslaufende Berichtssaison und zunehmend Übernahmestorys. In Deutschland hat der Düngemittelproduzent K+S hat die Dividende überraschend erhöht von 0,25 Euro im Jahr 2013 auf 0,90 Euro für 2014. Das und der prognostizierte deutliche Gewinnschub lassen die Aktie um 5,1 Prozent zulegen.

   Lufthansa-Aktien haben nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus gedreht. Die Prognose eines steigenden EBIT beruhe vor allem auf niedrigeren Treibstoffkosten und den Umsatz begünstigenden Währungseffekten, sagt Jack Diskin von Goodbody. "Darüber hinaus zeigt aber die zugrundeliegende Rendite, dass der Konzern bei der Langstrecke in wichtigen Regionen noch immer unter starkem Druck steht". Dies stuft die Börse als belastend ein, die Aktie verliert 2,4 Prozent.

   Beim Modekonzern Hugo Boss enttäuschen nach Aussage von Händlern sowohl der Gewinnausblick als auch die Dividende. Der Kurs verliert 2,2 Prozent. Analystenkommentare sorgen für Bewegung: Eine Abstufung auf "Neutral" von "Outperform" durch Credit Suisse drücken Continental um 2,1 Prozent. Bilfinger verlieren 3,1 Prozent, nachdem Exane BNP die Aktie auf "Underperform" gesenkt hat. Die Deutsche Bank hat die Krones-Aktie auf "Halten" abgestuft, der Kurs fällt um 1,6 Prozent.

   Die spanische Bank Sabadell verhandelt über den möglichen Kauf des britischen Wettbewerbers TSB Banking Group. Die Spanier hätten 340 Pence je Aktie geboten, teilte das britische Institut mit. Der Board habe bereits seine Bereitschaft angedeutet, die Offerte zu unterstützen. Allerdings müsste einer Transaktion auch die Lloyds Banking Group zustimmen, die 50 Prozent der Aktien hält. Während die TSB-Aktie um 26 Prozent haussiert, verliert die Sabadell-Aktie um 10 Prozent. Die Aktie von Lloyds legt um knapp 2 Prozent zu.

   In Mailand enttäuschen die Geschäftszahlen des Versicherers Generali, die Aktie fällt um 3,1 Prozent. Der italienische Versicherungskonzern erhöht trotz eines Gewinnrückgangs seine Dividende für das vergangene Jahr.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.644,07 -0,15% Stoxx-50 3.417,13 +0,31% DAX 11.786,14 -0,17% FTSE 6.781,25 +0,89% CAC 4.992,05 -0,11% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,63% +7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.04 Uhr Mi, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0631 0,68% 1,0558 1,0587 EUR/JPY 128,66 0,46% 128,07 128,50 EUR/CHF 1,0641 -0,15% 1,0656 1,0660 USD/JPY 121,02 -0,23% 121,30 121,39 GBP/USD 1,5002 0,26% 1,4963 1,4951 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/DJN/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   March 12, 2015 07:41 ET (11:41 GMT)

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