04.09.2019 16:04:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen halten an Gewinnen fest - Hongkong stützt
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben auch am Mittwochnachmittag gefragt. Der DAX gewinnt 1 Prozent auf 12.035 Punkte und steht erstmals seit Anfang August wieder über der 12.000er Marke. Mit dem Euro-Stoxx-50 geht es um 1 Prozent nach oben auf 3.454 Punkte. Chinesische Konjunkturdaten für den Dienstleistungsbereich sind überraschend gut ausgefallen. Noch wichtiger: Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat das umstrittene Auslieferungsgesetz zurückgezogen und damit eine zentrale Forderung der Demonstranten erfüllt.
Daneben profitiert Europa von der Entspannung der italienischen Regierungskrise, nachdem die Mitglieder der 5-Sterne-Bewegung eine Koalition mit der Demokratischen Partei gebilligt haben. Der alte und voraussichtlich auch neue Regierungschef Giuseppe Conte wird voraussichtlich im Laufe des Tages sein neues Kabinett vorstellen. Der Mailänder MIB-30 zeigt mit einem Plus von 1,8 Prozent weiter Relative Stärke. Am italienischen Anleihenmarkt fallen die Rendite überwiegend weiter.
Unicredit gewinnen 2,9 Prozent und Intesa Sanpaolo 1,6 Prozent. Der Stoxx-Bankenindex gehört mit einem Plus von 1,8 Prozent zu den größten Gewinnern unter den Branchenindizes in Europa, wobei alle Sektoren mehr oder weniger deutlich im Plus liegen. Branchengewinner sind nach den chinesischen Konjunkurdaten indes Rohstoffwerte mit einem Plus von 2,8 Prozent.
Auch in Sachen Brexit gibt es neue Hoffnung, nachdem "Brexit-Premier" Boris Johnson seine Mehrheit im Unterhaus verloren hat. Positiv wäre aus Marktsicht, wenn die Abgeordneten nun ein Anti-No-Deal-Gesetz verabschieden würden. Johnson will zwar in diesem Fall Neuwahlen ausrufen, dazu bräuchte er aber wiederum zwei Drittel der Stimmen im Unterhaus. Das Pfund zieht weiter an, nachdem es am Dienstag deutliche Verluste im Verlauf wieder aufgeholt hatte.
Gute Zahlen treiben Thales
Thales gewinnen 6,3 Prozent. Als positiv stellen die Analysten der Citi die EBIT-Entwicklung heraus, die mit 820 Millionen Euro 12 Prozent oberhalb des Konsens ausgefallen sei. Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen, das organische Umsatzwachstum wird für das laufende Geschäftsjahr nur noch am unteren Ende der Spanne von 3 bis 4 Prozent erwartet. Den EBIT-Ausblick bestätigte das Unternehmen trotz des starken ersten Halbjahres.
Von der Entspannung der politischen Lage in Hongkong profitieren britische Finanzwerte, die zum Teil stark in der Stadt und in Asien allgemein engagiert sind: Prudential steigen 3,5 Prozent, HSBC 1,8 Prozent und Standard Chartered 3,7 Prozent. Gefragt sind auch die zuletzt unter Druck stehenden Aktien der Luxusgüterhersteller mit hohen Umsätzen in Hongkong. LVMH und Kering gewinnen 3,4 bzw 3 Prozent. Richemont steigen um 3,3 und Swatch 2,7 Prozent.
Im TecDAX legen Isra Vision um 12 Prozent auf 36,44 Euro zu. Jefferies hat den Titel mit einem Kursziel von 44 Euro auf die Kaufliste gesetzt. Im DAX steigen Wirecard um 4 Prozent auf 150,30 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben das Kursziel auf 225 von 220 Euro erhöht.
Thyssenkrupp macht DAX-Platz für MTU frei
Neben den Stoxx-Indizes werden voraussichtlich auch die Indizes der DAX-Familie zum September-Austauschtermin erheblich durcheinandergewirbelt. Die Börse entscheidet am Abend über mögliche Veränderungen, die dann zu den Schlusskursen am 20. September umgesetzt werden.
Gewinner des Revirements in der DAX-Familie dürften die Aktien von MTU Aero Engines, Varta und CTS Eventim sein, wahrscheinlich auch die Aktien von Rational und von Dermapharm. Traton werden sich voraussichtlich erst einmal mit dem SDAX zufrieden geben werden müssen.
Klarer Verlierer des Revirements sind aller Voraussicht nach die Aktien von Thyssenkrupp. Sie werden ihren DAX-Platz sehr wahrscheinlich an den Triebwerksbauer MTU abgeben. Damit dürften die lange als Aufsteiger gehandelten Deutsche Wohnen leer ausgehen.
Sehr viele Veränderungen könnte es im MDAX und im SDAX geben, auch wenn hier die Unsicherheiten noch besonders groß sind. Grund ist die schwierige Liquiditätsberechnung. Besonders in der SDAX-Rangliste geht es hinten dabei extrem eng zu.
Trotz des wahrscheinlichen DAX-Abstiegs gewinnen Thyssenkrupp 4,3 Prozent. Neben China stützen hier Berichte über einen möglichen Verkauf der Aufzugssparte. Die Veräußerung könne demnach mehr als 15 Milliarden Euro einbringen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.450,17 0,86 29,43 14,95
Stoxx-50 3.165,96 0,74 23,13 14,71
DAX 12.021,47 0,93 110,61 13,85
MDAX 25.739,38 0,71 180,99 19,23
TecDAX 2.799,02 1,16 31,99 14,24
SDAX 10.829,47 1,30 138,99 13,88
FTSE 7.308,79 0,56 40,60 8,03
CAC 5.528,26 1,14 62,19 16,86
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,66 0,05 -0,90
US-Zehnjahresrendite 1,48 0,02 -1,20
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:11 Di, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1013 +0,37% 1,0974 1,0961 -3,9%
EUR/JPY 117,01 +0,66% 116,49 115,95 -6,9%
EUR/CHF 1,0836 +0,05% 1,0842 1,0821 -3,7%
EUR/GBP 0,9048 -0,32% 0,9067 0,9067 +0,5%
USD/JPY 106,25 +0,29% 106,15 105,79 -3,1%
GBP/USD 1,2171 +0,70% 1,2107 1,2088 -4,6%
USD/CNY 7,151 -0,39% 7,1664 7,1792 +4,0%
Bitcoin
BTC/USD 10.424,00 -2,57% 10.582,00 10.637,25 +180,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,49 53,94 +2,9% 1,55 +15,5%
Brent/ICE 59,88 58,26 +2,8% 1,62 +8,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.546,27 1.548,00 -0,1% -1,73 +20,6%
Silber (Spot) 19,37 19,26 +0,6% +0,11 +25,0%
Platin (Spot) 985,89 957,75 +2,9% +28,14 +23,8%
Kupfer-Future 2,56 2,51 +2,1% +0,05 -3,0%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
September 04, 2019 10:05 ET (14:05 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
CTS Eventim | 91,15 | 1,28% | |
Dermapharm Holding SE | 39,45 | -1,13% | |
Deutsche Wohnen SE | 23,00 | 0,22% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 684,30 | -1,72% | |
MTU Aero Engines AG | 332,70 | -0,51% | |
RATIONAL AG | 824,50 | -0,18% | |
Richemont | 74,28 | 0,16% | |
Swatch (I) | 250,90 | 2,20% | |
thyssenkrupp AG | 4,15 | -0,34% | |
TRATON | 27,75 | -0,18% | |
Varta AG | 1,49 | 0,68% | |
Wirecard AG | 0,02 | -3,33% |