07.07.2016 16:43:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen halten an Gewinnen fest
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte halten am Donnerstagnachmittag an den Gewinnen fest. Hintergrund ist die Erholung des Pfunds. Die britische Währung klettert auf 1,2980 Dollar nach Ständen von unter 1,28 Dollar am Vortag - dem niedrigsten Niveau seit 1985. Die Erholung steht aber auf wackligen Beinen. Der Brexit und seine Auswirkungen auf das Wachstum in Europa sind weiter schwer zu fassen, so dass Anleger vorsichtig agieren. Gold verliert 0,6 Prozent auf 1.356 Dollar je Feinunze.
Der Dax steigt um 0,8 Prozent auf 9.448 Punkte, während es für den Euro-Stoxx-50 um 1,1 Prozent auf 2.792 Punkte nach oben geht. Das taubenhafte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank vom Vorabend spielt dagegen keine Rolle genauso wenig wie ein besserer ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA.
Das Protokoll zeigt nach Einschätzung der Volkswirte der BayernLB, dass schon vor dem Brexit-Votum eine erhöhte Unsicherheit im Offenmarktausschuss bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung bestanden hat und daraus resultierend die Neigung zu Zinsanhebungen nur sehr zögerlich ausgeprägt war.
Keine Zinserhöhungen in den USA zu erwarten Das überraschende Brexit-Votum und die dadurch ausgelösten Kursverluste sowie die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten sollten die Federal Reserve gänzlich vom Plan eines graduellen Zinsanstiegs in den kommenden Monaten abbringen, heißt es. So dürfte die Fed die ohnehin angespannte Lage nicht durch einen unerwarteten Zinsschritt verschärfen wollen. Die BayernLB erwartet den nächsten Zinsschritt daher erst im Juni 2017 - unter der Voraussetzung, dass die Finanzmarktvolatilität abgenommen hat und sich die Wirtschaftsdaten verbessert haben.
Am Devisenmarkt steht die Erholung des Pfunds im Blick. Analysten haben allerdings Zweifel an der Nachhaltigkeit der Bewegung. Ein Vergleich mit dem Fall des Pfund Sterling nach dem Austritt Großbritanniens aus dem Europäischen Währungsmechanismus 1992 mit der Lage nach dem Brexit legt nahe, dass das Pfund innerhalb von drei Monaten auf 1,15 bis 1,20 Dollar fallen könnte, so BNY Mellon. Die Devisenexperten von RBC sagen dem Pfund bis 2017 einen weiteren Rückgang auf 1,15 Dollar voraus.
Verschnaufpause für britische Immobilienwerte Britische Immobilienwerte erholen sich am Donnerstag. Über die Nachhaltigkeit der Bewegung sind derweil Zweifel angebracht. Der Sektor hat stark unter dem Brexit gelitten. Marktbeobachter befürchten, dass das "EU-Aus" der Briten zugleich das Ende des jahrelangen Immobilienbooms auf der Insel, insbesondere in London, markiert hat. Viele Banken und Unternehmen könnten Geschäftsbereiche in die EU verlagern.
Erschwert wird die Situation durch den Einbruch des Pfunds. Die britische Währung hat seit dem Brexit rund 15 Prozent an Wert gegen den Dollar verloren. Zahlreiche Immobilienfonds sind in den vergangenen Tagen wegen des hohen Kapitalabzugs durch Investoren eingefroren worden. Persimmon erholen sich um 2,8 Prozent, Land Securities um 4,5 Prozent oder Berkeley um 2,3 Prozent. Berkeley hat auf Jahressicht fast 40 Prozent an Wert verloren.
Danone kauft trotz schwierigem Umfeld zu "Food ist gut", sagt ein Händler mit Blick auf die Übernahme von Whitewave Food durch Danone. Der Lebensmittelsektor stehe nach dem Brexit-Votum bei Investoren ohnehin hoch im Kurs. Die gebotene Prämie von 24 Prozent auf den Durchschnittskurs von Whitewave in den vergangenen 30 Tagen sei "in Ordnung". Mit der Übernahme erhöhe Danone den auf dem US-Markt erzielten Umsatzanteil von derzeit 12 auf 22 Prozent, so Bryan Garnier. Danone ziehen um 3 Prozent an.
Der Zwischenbericht von Marks & Spencer kommt bei Analysten nicht gut an, auch wenn es für die Aktie in dem freundlichen Umfeld um 0,5 Prozent nach oben geht. Die Umsätze seien stärker als befürchtet eingebrochen, heißt es von Shore Capital. Das Unternehmen hatte jüngst die Preise gesenkt und die Werbeaktivitäten zurückgefahren, um das Geschäft profitabler zu machen. Flächenbereinigt gingen nun die Umsätze um 8,9 Prozent zurück.
Linde verlieren nach Betrugsvorwürfen 1,6 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilt, wirft ein "Whistleblower" der US-Tochter Lincare vor, dem staatlichen US-Gesundheitsdienst Medicare fehlerhafte Rechnungen ausgestellt zu haben. Erste Analystenkommentare sind sich bei allen Unwägbarkeiten der bisher vorliegenden Details einig, dass es sehr lange dauern werde, bis hier Klarheit herrscht.
"Linde muss nun Millionen von individuellen Zahlungen überprüfen, um diese Behauptungen beurteilen zu können", so ein Analyst. Es sei völlig unklar, wie lange dies dauere. Für das Geschäft des Medizintechnik-Ausrüsters Lincare sei es aber "ein ernsthaftes Problem": "Lincare erzielt zwei Drittel ihrer Umsätze mit staatlichen Gesundheitsbehörden und hängt daher von guten Beziehungen zu ihnen ab".
Südzucker liefert erwartet gute Zahlen Gut kommen die Geschäftszahlen von Südzucker zum ersten Quartal ihres Fiskaljahres an. "Vor allem die Profitabilität ist deutlich höher als erwartet", sagt ein Händler. Die Aktie steigt um 8,6 Prozent. Derweil hat Gerresheimer im zweiten Quartal Umsatz und Ergebnis trotz Erlösschwächen in den Schwellenländern gesteigert. Für die Aktie geht es um 2,8 Prozent nach oben. 2,5 Prozent leichter tendieren dagegen Hochtief. Händler nennen als Grund den Kurssturz der australischen Tochter Cimic.
Manz verteuern sich nach der Ankündigung eines ersten Auftrags von Adidas um 3,6 Prozent. "Wir werten die Nachricht positiv angesichts der langen Bemühungen, diesen Serienauftrag zu erhalten", sagt Victoria Kruchevska von der Equinet Bank. Damit könne Manz das Segment New Business stärken. Die Chance sei nun groß, dass der Großauftrag einen anderen, zuvor verschobenen, Auftrag kompensieren könne.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.791,65 1,10 30,28 -14,56 Stoxx-50 2.771,81 1,31 35,82 -10,59 DAX 9.447,97 0,80 74,71 -12,05 MDAX 19.438,74 1,21 232,14 -6,43 TecDAX 1.583,82 2,07 32,13 -13,49 SDAX 8.600,55 1,56 132,31 -5,47 FTSE 6.561,78 1,52 98,19 5,12 CAC 4.140,00 1,34 54,70 -10,72Bund-Future 167,47 -28 8
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.22 Uhr Mi, 17.21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1089 +0,04% 1,1085 1,1077 +2,1% EUR/JPY 111,8444 +0,19% 111,6349 111,89 -24,4% EUR/CHF 1,0824 +0,12% 1,0811 1,0830 -0,5% EUR/GBP 0,8544 -0,43% 0,8540 1,1656 +16,0% USD/JPY 100,88 +0,17% 100,71 100,99 -14,1% GBP/USD 1,2980 -0,00% 1,2980 1,2907 -12,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,93 47,43 +1,1% 0,50 +14,5% Brent/ICE 49,56 48,8 +1,6% 0,76 +15,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.355,63 1.363,90 -0,6% -8,27 +27,8% Silber (Spot) 19,68 19,99 -1,6% -0,31 +42,4% Platin (Spot) 1.082,20 1.086,50 -0,4% -4,30 +21,4% Kupfer-Future 2,14 2,15 -0,5% -0,01 -0,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 07, 2016 10:12 ET (14:12 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 12 AM EDT 07-07-16
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Manz AG | 0,55 | -26,67% | |
Marks & Spencer plc | 3,98 | -0,80% | |
Persimmon plc | 14,85 | 0,20% | |
Südzucker AG (Suedzucker AG) | 10,55 | 0,38% |