14.09.2016 16:49:49
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MÄRKTE EUROPA/Börsen geben Gewinne ab - Bayer übernimmt Monsanto
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der lustlose Handel an Europas Börsen setzt sich am Mittwochnachmittag fort. Der Dax gibt die Gewinne weitestgehend ab und notiert nur noch 0,2 Prozent auf 10.405 Punkte im Plus. Der Euro-Stoxx-50 verliert dagegen 0,1 Prozent auf 2.971 Zähler. Im Blick steht die Übernahme von Monsanto durch Bayer. Das Barangebot bewertet das US-Unternehmen mit 66 Milliarden Dollar oder 128 Dollar je Anteilsschein. Der Kauf wird mit Eigen- und Fremdkapital finanziert.
Monsanto handeln weiter mit hohem Abschlag Die Bayer-Aktie baut die Gewinne nach der Einigung aus, liegt aber mittlerweile nur noch 2,7 Prozent im Plus. Bayer geht davon aus, dass im dritten Jahr nach der Fusion mit Monsanto der Gewinn je Aktie zweistellig wachsen wird. Auch will Bayer an der Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent festhalten. Die Aussagen kommen bei den Anlegern gut an. Laut Jefferies dürfte die Einigung zwar bei den Investoren für Erleichterung sorgen, den Analysten bereiten aber der hohe Bayer-Verschuldungsgrad und die suboptimale Pipeline Sorgen.
Die Monsanto-Aktie handelt derweil mit knapp 107 Dollar weiter deutlich unter dem Gebot von 128 Dollar je Anteilsschein. Ein Abschlag sei sicherlich gerechtfertigt angesichts der kartellrechtlichen Unsicherheiten und den möglichen Auflagen für eine Fusion, heißt es im Handel. "Aber ein Abschlag von fast 20 Prozent erscheint definitiv zu hoch", sagt ein Teilnehmer. Die Commerzbank glaubt allerdings, dass die Fusion ohne größere Schwierigkeiten von den Kartellbehörden genehmigt werden dürfte.
Linde fallen dagegen um 1,7 Prozent nach Personalveränderungen wegen der gescheiterten Praxair-Übernahme. Am Vortag hatte der Abgang führender Vorstände noch den Kurs angetrieben. Linde-Chef Wolfgang Büchele steht wegen der gescheiterten Fusion mit Praxair für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung. Der Chef des Aufsichtsrats, Wolfgang Reitzle, wurde derweil mit den Worten zitiert, Linde wolle nun aus eigener Kraft wachsen. Dies dämpfe die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Praxair-Fantasie und drücke den Kurs, heißt es im Handel.
Braas Monier fühlt sich unterbewertet Im SDAX springt der Kurs von Braas Monier um 20,1 Prozent auf 26,10 Euro nach oben. Der Baustoffkonzern muss sich gegen einen bevorstehenden feindlichen Übernahmeversuch zur Wehr setzen. Wie die Gesellschaft mitteilte, will Standard Industries, ein mit dem Großaktionär 40 North verbundenes Unternehmen, 25 Euro je Aktie bieten. Braas Monier spricht von einer "erheblichen Unterbewertung" der Gesellschaft. Händler setzen daher auf anhaltende Kurse über dem Angebot.
Munter weiter geht es auch mit dem Übernahmekampf um den schwedischen Autozulieferer Haldex. Hier hat ZF Friedrichshafen nachgelegt und sein Angebot auf 110 von 100 schwedische Kronen je Aktie erhöht. ZF kontert damit das Angebot, mit dem Knorr-Bremse zuvor ZF überboten hatte. Haldex steigen um 1,7 Prozent auf 116,50 Kronen und damit über den Gebotspreis, da auch hier mit weiteren Angeboten gerechnet wird. Im TecDax erholen sich RIB Software von dem Rücksetzer des Vortages und steigen 2,7 Prozent.
ADO Properties im SDAX fallen um 4,3 Prozent auf 36,18 Euro. Hier drückt eine Kapitalerhöhung. Ado hat das Kapital um 14,5 Prozent erhöht, der Kurs der neuen Aktien liegt mit 35,50 Euro deutlich unter dem Schlusskurs des Vortages von 37,80 Euro. Zudem würden Immobilienaktien vor dem Hintergrund global steigender Renditen nun kritischer beurteilt, heißt es.
Richemont hat Schwierigkeiten Gerry Weber notieren wenig verändert. Und das, obgleich der Konzernumbau das Ergebnis erheblich belastet hat, doch "damit war nach den Gewinnwarnungen aber gerechnet worden", sagt ein Marktteilnehmer. Wichtig sei, dass das Modeunternehmen die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt habe. Nach den vielen vorausgehenden Gewinnwarnungen sei damit eine weitere Enttäuschung ausgeblieben.
Beim schweizerischen Luxusgüterkonzern Richemont geht es dagegen um 3,8 Prozent nach unten. Hier macht weiter das schwierige wirtschaftliche Umfeld zu schaffen. In den fünf Monaten von April bis August sackte der Umsatz der Muttergesellschaft von Marken wie Cartier, Montblanc und Jaeger-LeCoultre um kräftige 14 Prozent ab. Gleichzeitig warnte das Unternehmen wegen fallender Margen vor einem massiven Gewinnrückgang.
Großer Verfalltag am Freitag rückt in Fokus Die Anleger blicken bereits auf den "großen Hexensabbat", der Verfall der Futures und Optionen am Freitag an der Eurex und anderen Terminbörsen. Der DAX wird derzeit in einer schmalen Handelsspanne zwischen 10.350 und 10.500 Punkten gesehen. Oberhalb von 10.500 bis hin zu 11.000 Punkten gilt der Markt als "zugenagelt" mit offenen Call-Positionen. Mit jedem Punkt nach oben dürfte daher der Widerstand steigen. Unter 10.000 Punkten überwiegen jedoch starke Absicherungen, die Marktbewegungen nach unten abfedern sollten. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.971,78 -0,10 -3,02 -9,05 Stoxx-50 2.822,79 0,14 3,95 -8,95 DAX 10.405,30 0,18 18,70 -3,14 MDAX 21.074,73 0,07 13,96 1,44 TecDAX 1.750,27 0,46 7,98 -4,40 SDAX 9.239,42 0,42 38,93 1,55 FTSE 6.704,97 0,59 39,34 7,41 CAC 4.374,61 -0,29 -12,57 -5,66 Bund-Future 163,63% 0,71 7,54
DEVISEN zuletzt +/- % 8:21 Uhr Di, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1236 +0,10% 1,1224 1,1239 +3,5% EUR/JPY 115,3698 -0,37% 115,8014 114,89 -22,0% EUR/CHF 1,0950 -0,14% 1,0966 1,0946 +0,7% EUR/GBP 0,8539 +0,38% 0,8503 1,1721 +15,9% USD/JPY 102,67 -0,49% 103,17 102,24 -12,6% GBP/USD 1,3158 -0,32% 1,3200 1,3174 -10,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,38 44,90 -1,2% -0,52 +3,5% Brent/ICE 46,46 47,1 -1,4% -0,64 +7,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,86 1.319,06 +0,4% +4,80 +24,8% Silber (Spot) 19,02 18,87 +0,8% +0,15 +37,6% Platin (Spot) 1.038,60 1.036,00 +0,3% +2,60 +16,5% Kupfer-Future 2,13 2,10 +1,6% +0,03 -1,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
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September 14, 2016 10:19 ET (14:19 GMT)
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