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30.07.2019 15:57:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen fallen weiter - Trump verunsichert zusätzlich

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Aktienmärkte kennen am Dienstag kein Halten. Neben Gewinnwarnungen und schwachen Konjunkturdaten belasten auch neue Tweets von US-Präsident Donald Trump. Dieser hat China gewarnt, dass die Konditionen einer Vereinbarung nach einem Sieg bei den nächsten Präsidentschaftswahlen wesentlich schlechter wären als dies jetzt der Fall sei. Offenbar versucht Trump auf diesem Weg, Druck auf China auszuüben. Heute sollen die Handelsgespräche zwischen beiden Ländern in Schanghai wieder aufgenommen werden. Die Erwartungen im Handel sind gering.

Der DAX verliert 2,2 Prozent auf 12.149 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,7 Prozent auf 3.464 Punkte nach unten. Auch die Konjunkturdaten enttäuschen. Von Schweden über Österreich bis Frankreich fiel das BIP-Wachstum etwas schwächer als erwartet aus. "Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die anderen europäischen Länder im zweiten Quartal enttäuschen werden", sagt ein Händler. Die BIP-Zahlen für den gesamten Euroraum werden am Mittwoch veröffentlicht.

Auf der Devisenseite neigt das Pfund weiter zur Schwäche, wenngleich es sich von den Tagestiefs gegen den Dollar wieder etwas erholt hat und aktuell bei 1,2172 umgeht. Die Finanzmärkte preisen zunehmend die Möglichkeit eines harten Brexit Ende Oktober ein. Zwar beteuert der neue Premierminister Boris Johnson, er halte daran fest, es könne mit der EU einen neuen Deal geben, so die Commerzbank. Aber gleichzeitig erkläre er den Backstop und das bestehende Austrittsabkommen als tot, und er scheine sein Kabinett auf einen No-Deal Brexit einzustimmen.

FMC und Lufthansa brechen ein

Mit Fresenius, Fresenius Medical Care (FMC), Heidelbergcement, Bayer und Lufthansa und RWE haben am Morgen sechs DAX-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt. Mit einem Minus von 6,1 Prozent erwischt es FMC heftig. Nicht gut kommt der Margenrückgang an, der laut Bryan Garnier auf das Versorgungsmanagement in den USA zurückzuführen ist. Für die Aktie der Mutter Fresenius geht es um 2,8 Prozent nach unten - und das obgleich die Zahlen gefallen. Die Schwäche der Tochter überwiegt allerdings.

Die Deutsche Lufthansa hat im zweiten Quartal unter dem Strich weniger verdient und weniger umgesetzt als erwartet. Überkapazitäten und der aggressive Wettbewerb auf der Kurzstrecke in Europa, vor allem in Deutschland und Österreich, verhagelten dem Konzern die Bilanz. Für die Aktie geht es um 5,8 Prozent nach unten. Im Gefolge notieren Air France-KLM 2,3 Prozent tiefer und Ryanair verlieren 3,6 Prozent.

Heidelbergcement hat den operativen Gewinn im ersten Halbjahr mit Hilfe von Preiserhöhungen auf vergleichbarer Basis um knapp 6 Prozent gesteigert. An der Börse wurde teils mehr erhofft, die Aktie tendiert 3,9 Prozent leichter.

Trockenheit in Europa und Kanada sowie Überschwemmungen und Regenfälle im Mittleren Westen der USA haben die Umsatzentwicklung von Bayer im zweiten Quartal deutlich beeinträchtigt. Zudem verlangen immer mehr US-Bürger von Bayer Schadensersatz für Krebserkrankungen, die sie auf den Unkrautvernichter Glyphosat zurückführen. Alles in allem keine guten Nachrichten, der Wert verliert 4,6 Prozent.

Die Aktien von Versorger RWE halten sich mit Abgaben von 0,4 Prozent im Vergleich sehr gut. Der Grund hierfür sind gute Zahlen. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde deutlich erhöht nach einer besseren Entwicklung des Energiehandels. Eon können davon nicht profitieren und geben um 2,7 Prozent nach.

Gewinnwarnungen aus dem Automobilsektor

Die Automobilbranche hat in diesem Quartal Gewinnwarnungen quasi am Fließband geliefert. Am Vorabend war es Schaeffler. Das im SDAX notierte Unternehmen musste die Jahresprognose senken und trägt damit der Verschlechterung der Marktbedingungen für die Sparte Automotive OEM, besonders in China und Europa, Rechnung. Wenngleich nicht überraschend, geben Schaeffler um 1,3 Prozent nach. Daneben hat die EDAG Engineering Group AG ihren Ausblick für 2019 gesenkt, für die Aktie geht es um 6,8 Prozent nach unten.

Besonders negativ überraschte Grenke, die Aktie bricht um 15,1 Prozent ein. "Hier gerät die Wachstumsstory auf den Prüfstand", so ein Händler. Das Unternehmen rechnet im laufenden Jahr mit einem geringeren Gewinn.

Kräftig unter Druck stehen die Aktien der Siemens-Tochter für erneuerbare Energien, Siemens Gamesa. Die Titel fallen in Madrid um 16,5 Prozent, nachdem sich der Gewinn im dritten Quartal nahezu halbiert hat, obwohl der Umsatz sogar leicht gesteigert wurde. Nach gesenkter Umsatzprognose geben Reckitt Benckiser 2,6 Prozent nach.

Gegen den allgemeinen Trend gewinnen BP 3,4 Prozent nach Zahlen. Der britische Ölkonzern hat die gesunkenen Gewinnerwartungen der Analysten deutlich geschlagen. Auch die Zahlen von Air Liquide (plus 1,2 Prozent) gefallen. Die Aktie des Asset Managers GAM Holding gewinnen 5,9 Prozent mit der Ernennung eines neuen CEO und der Beilegung eines Rechtsstreits mit einem ehemaligen Fondsmanager.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.463,95 -1,69 -59,63 15,41

Stoxx-50 3.179,21 -1,20 -38,68 15,19

DAX 12.149,48 -2,16 -267,99 15,06

MDAX 25.818,87 -1,67 -437,37 19,60

TecDAX 2.889,86 -1,89 -55,74 17,94

SDAX 11.083,29 -1,62 -183,07 16,55

FTSE 7.659,32 -0,36 -27,29 14,25

CAC 5.511,86 -1,59 -89,24 16,51

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,41 -0,01 -0,65

US-Zehnjahresrendite 2,05 -0,01 -0,63

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Uhr Mo, 17.58 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1143 -0,04% 1,1138 1,1143 -2,8%

EUR/JPY 121,01 -0,24% 120,93 121,26 -3,8%

EUR/CHF 1,1045 -0,07% 1,1050 1,1050 -1,9%

EUR/GBP 0,9155 +0,34% 0,9164 0,9107 +1,7%

USD/JPY 108,60 -0,21% 108,57 108,83 -1,0%

GBP/USD 1,2172 -0,37% 1,2130 1,2235 -4,6%

Bitcoin

BTC/USD 9.542,50 +0,55% 9.470,25 9.496,00 +156,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,12 56,87 +0,4% 0,25 +19,4%

Brent/ICE 64,21 63,71 +0,8% 0,50 +16,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.427,67 1.426,94 +0,1% +0,73 +11,3%

Silber (Spot) 16,47 16,47 -0,0% -0,00 +6,3%

Platin (Spot) 876,56 881,00 -0,5% -4,44 +10,1%

Kupfer-Future 2,69 2,72 -1,1% -0,03 +1,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2019 09:57 ET (13:57 GMT)

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21.11.24 Fresenius Overweight Barclays Capital
20.11.24 Fresenius Kaufen DZ BANK
18.11.24 Fresenius Buy Warburg Research
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Air Liquide S.A. 159,86 0,60% Air Liquide S.A.
Bayer AG (spons. ADRs) 4,86 0,00% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 19,82 1,27% Bayer
BP plc (British Petrol) 4,69 0,26% BP plc (British Petrol)
BP plc (Spons. ADRS) 28,00 1,45% BP plc (Spons. ADRS)
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 5,95 -0,83% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
E.ON SE 11,95 2,71% E.ON SE
E.ON sp. ADRs 11,40 -0,87% E.ON sp. ADRs
EDAG Engineering Group AG 7,78 2,64% EDAG Engineering Group AG
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) 8,15 0,62% Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 33,27 1,90% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) 20,80 0,97% Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS)
Fresenius Medical Care (FMC) St. 42,22 1,25% Fresenius Medical Care (FMC) St.
GAM AG 4,07 2,36% GAM AG
GRENKE AG 16,06 1,01% GRENKE AG
Heidelberg Materials 118,80 0,30% Heidelberg Materials
HeidelbergCement AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh 23,20 0,87% HeidelbergCement AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh
Lufthansa AG 6,05 -0,88% Lufthansa AG
Reckitt Benckiser Plc 58,36 2,46% Reckitt Benckiser Plc
Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) 11,40 1,79% Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs)
RWE AG (spons. ADRs) 31,00 1,31% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 31,18 1,20% RWE AG St.

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